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Bluechip-Status von Schweizer Prüfkonzern SGS wackelt – Sonova Favorit

Zürich, 03. Jun (Reuters) – Wenn die Schweizer Börse SIX Anfang Juli turnusmäßig ihre Indizes überprüft, könnte SGS nach mehr als 17 Jahren aus dem Swiss Market Index (SMI) kippen. Ersetzt würde der Prüfkonzern im Barometer der 20 größten und liquidesten börsenotierten Unternehmen des Landes wohl durch den Hörgeräte-Hersteller Sonova. Der von den Schwergewichten Nestle, Novartisund Roche dominierte SMI ist Refinitiv-Daten zufolge 1,1 Billionen Franken schwer und damit fast so groß wie der Frankfurter Leitindex Dax, der allerdings 40 Titel umfasst. Die Deutsche Börse veröffentlicht die neue Index-Zusammensetzung am (heutigen) Freitagabend.

SGS und Sonova bringen jeweils gut 17 Milliarden Franken auf die Waage. In der aktuellen Index-Selektionsliste reiht die SIX Sonova auf Position 19. SGS befindet sich auf Rang 23 – und damit außerhalb des sogenannten Puffers. In den SMI werden den Regeln zufolge die ersten 18 Unternehmen direkt aufgenommen. Um Schwankungen zu reduzieren, hätten von den Kandidaten auf den Puffer-Rängen 19 bis 22 dann diejenigen Vorrang, die bereits im Index sind. Entscheidend für die jährliche Index-Revision ist die Juni-Version der jedes Quartal erstellten Liste. Basis für die Auswahl der SMI-Titel sind zu gleichen Teilen die Börsenkapitalisierung und der Handelsumsatz.

RETTET AUFHOLJAGD SGS DEN PLATZ UNTER DEN BLUECHIPS?

Dass SGS seinen Platz im SMI räumen muss, ist also noch nicht sicher. „Aufgrund der letzten Selektionsliste sieht es auch für uns nach einem Ausscheiden von SGS aus dem SMI aus“, erklärte Omar Brem, Leiter des Investment Research bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB). „Allerdings hat SGS seit Ende März Sonova outperformt, weshalb das noch ausstehende zweite Quartal mitentscheidend sein wird.“

Anlageexperten relativieren die Bedeutung einer Mitgliedschaft im SMI. Zwar müssten Investoren, die den Index nachbilden, bei einer neuen Zusammensetzung ihre Portfolios wohl entsprechend anpassen. Doch die Auswirkungen auf den Aktienkurs wurden in der Vergangenheit häufig überschätzt, sagte Brem. Ein Ausscheiden aus dem Leitindex könne aber einen gewissen Prestigeverlust bedeuten.

In einer vergleichsweise komfortablen Lage befindet sich die Credit Suisse, obwohl die krisengeplagte Großbank seit der letzten Index-Revision im Juni 2021 rund ein Drittel an Wert verloren hat und an der Börse weniger wert ist als SGS. Gelistet auf Platz zehn der Selektionsliste ist das Institut nicht von einem Ausscheiden aus dem SMI bedroht. „Damit die CS in Gefahr kommt aus dem SMI entfernt zu werden, müsste sich das Handelsvolumen ungefähr halbieren und die Free Float Marktkapitalisierung um fast 30 Prozent einbrechen“, erklärte Christian Kronseder, Chef des Index-Technologieanbieters Allindex.

Bluechip-Status von Schweizer Prüfkonzern SGS wackelt – Sonova Favorit

Copyright: (c) Copyright Thomson Reuters 2022

Titelfoto: Symbolfoto

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