Berlin, 11. Mai (Reuters) – Dank voller Auftragsbücher bei IT- und Telekommunikationsfirmen hellt sich das Geschäftsklima in der Digitalbranche spürbar auf. „Die Geschäftslage ist so gut wie zuletzt im Mai 2019“, teilte der Branchenverband Bitkom am Mittwoch zu seinem Digitalindex in Kooperation mit dem Münchner Ifo-Institut mit. Das Barometer stieg im April um 8,9 auf 26,0 Punkte und näherte sich damit dem Niveau von vor dem Ukraine-Krieg an. Auch die Geschäftserwartungen verbesserten sich deutlich und drehten von minus 4,1 auf 5,5 Punkte zurück ins Plus. Das bedeute, dass die Mehrheit der Unternehmen für das kommende halbe Jahr nicht mehr von einer rückläufigen, sondern positiven Auftragsentwicklung ausgehe.
„Der russische Angriffskrieg und die Folgen der Sanktionspolitik belasten die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und verstärken die ohnehin schon großen Schwierigkeiten mit unterbrochenen Lieferketten, verlangsamtem Wachstum und schnell steigender Inflation“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg. „Aber im Vergleich zur Gesamtwirtschaft steckt die Digitalbranche diese Belastungen sehr viel besser weg.“ Die Geschäfte liefen gut und auch für die nächste Zeit seien die Firmen nach dem Schock im Februar nun wieder zuversichtlich.
Fachkräftemangel ist laut Bitkom weiter das größtes Geschäftshemmnis der Branche. Das Barometer dazu sei zwar im Vergleich zum Jahresbeginn gesunken, bleibe aber auf sehr hohem Niveau. Die IT- und Telekommunikationsunternehmen wollen zudem weiter Jobs schaffen. Demnach will die weit überwiegende Mehrheit in den kommenden drei Monaten zusätzliche Arbeitskräfte einstellen. Viele Firmen rechnen derweil mit steigenden Preisen für ihre Produkte und Dienstleistungen. Der Index dazu legte auf hohem Niveau zu.
Bitkom sieht Digitalbranche im Aufwind – Lage so gut wie im Mai 2019
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