Frankfurt, 21. Feb (Reuters) – Die beiden deutschen Biotechunternehmen Biontech und Medigene wollen bei der Entwicklung von Krebsimmuntherapien zusammenarbeiten. Medigene erhält im Zuge der Kooperation eine Vorabzahlung über 26 Millionen Euro von Biontech, wie die beiden Firmen am Montagabend mitteilten.
Biontech, bekannt für seinen Covid-19-Impfstoff, wird zudem die Forschungskosten für die Dauer der zunächst auf drei Jahre angelegten Zusammenarbeit erstatten. Die Mainzer werden darüber hinaus für die weltweite Entwicklung verantwortlich sein und die exklusiven Vermarktungsrechte für alle aus der Zusammenarbeit hervorgehenden Therapien besitzen.
Von Medigene übernimmt Biontech ein neuartiges Programm für TCR-Immuntherapien, das sich noch in der präklinischen Entwicklung befindet, sowie Lizenzen an Technologien des Unternehmens aus Martinsried bei München. Die Zusammenarbeit soll mehrere Zielstrukturen umfassen, für die TCR-Therapien entwickelt werden sollen, die zur Behandlung solider Tumore eingesetzt werden könnten. Medigene winken erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen in Höhe eines bis zu dreistelligen Millionenbetrags je Programm sowie Umsatzbeteiligungen.
TCR-Therapien gehören zu den Krebsimmuntherapien, die darauf abzielen, das körpereigene Abwehrsystem so zu aktivieren, dass es Krebszellen erkennen und zerstören kann. Ärzte entnehmen dem Patienten bei dieser Therapie T-Zellen des Immunsystems, verändern sie genetisch mit dem Ziel, dass sie die Krebszellen als feindlich erkennen, und verabreichen sie dem Patienten zurück. Auf diesem Gebiet forschen auch Unternehmen wie Bayer, Novartis oder Johnson & Johnson. Biontech hatte sich auf diesem Gebiet im vergangenen Sommer bereits mit einem Zukauf in den USA verstärkt.
Biontech und Medigene wollen zusammen Krebsimmuntherapien entwickeln
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