Brüssel, 18. Mrz (Reuters) – Belgien verschiebt wegen der gestiegenen Energiepreise durch den Krieg in der Ukraine den Ausstieg aus der Atomenergie. „Jeder weiß, dass es einen Krieg in Europa gibt“, sagte Ministerpräsident Alexander De Croo am Freitag in Brüssel.
Man habe deshalb Gewissheit in unsicheren Zeiten gewählt. Er kündigte an, dass die beiden Reaktoren Doel 4 und Tihange 3 weitere zehn Jahre laufen sollen. 2003 hatte Belgien entschieden, 2025 sollten die letzten Reaktoren vom Netz genommen werden.
Die beiden Reaktoren, die 1985 ans Stromnetz angeschlossen wurden, gehören dem französischen Versorger EngieENGIE.PA, der dem Vorhaben zustimmen muss. Der Atomausstieg war in Belgien ursprünglich mit einer stärkeren Nutzung von Erdgas verbunden gewesen. Geplant war der Bau eines Gaskraftwerks nördlich von Brüssel. De Croo will jetzt den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen.
Belgien vertagt wegen Ukraine-Kriegs Ausstieg aus Atomenergie
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