Freitag, November 22, 2024
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Bauwirtschaft befürchtet Umsatzeinbruch und Jobabbau

Berlin, 06. Dez (Reuters) – Die deutsche Bauwirtschaft befürchtet für das kommende Jahr den dritten realen Umsatzrückgang in Folge und erstmals seit 2009 auch wieder einen Beschäftigungsrückgang. „Sorgenkind ist dabei vor allem der Wohnungsbau“, sagte der Präsident des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe (ZDB), Reinhard Quast, am Dienstag. Aber auch Wirtschaftsbau und öffentlicher Bau seien stark rückläufig. Die Mischung aus steigenden Bau-, Finanzierungs- und Lebenshaltungskosten schlage zunehmend auf die Nachfrage nach Bauleistungen durch. Für 2022 erwarte der Verband unter Herausrechnung der gestiegenen Preise einen realen Umsatzverlust von 5,5 Prozent und 2023 noch einmal um sieben Prozent. Der befürchtete Jobabbau hält sich aber womöglich in Grenzen. „Derzeit rechnen wir für 2023 mit etwa 910.000 Beschäftigten nach 917.000 in diesem Jahr“, sagte Quast.

Im Wohnungsbau rückt das Ziel der Bundesregierung von jährlich 400.000 zusätzlichen Wohnungen in immer weitere Ferne. In diesem Jahr dürften nach Einschätzung des Verbandes dank voller Auftragsbücher bei Jahresbeginn etwa 280.000 Wohnungen fertiggestellt werden. Für 2023 rechnet der ZDB mit etwa 245.000. Das wäre dann der dritte Rückgang in Folge, nach gut 293.000 im Jahr 2021. Besserung ist kaum in Sicht. „In 2024 wird sich die derzeitige Zurückhaltung bei den Investitionsentscheidungen noch deutlicher bei den Baufertigstellungen bemerkbar machen“, so Quast.

Der Verbandspräsident unterstrich dennoch, dass der ZDB derzeit nur von einer „Delle in der Baukonjunktur in diesem und im kommenden Jahr“ ausgehe. Die Betriebe hätten in vergangenen Jahren ihr Eigenkapital gestärkt. „Mit dem Saison-Kurzarbeitergeld kommen sie darüber hinaus gut über den Winter und können so auch eine Delle verkraften“, sagte Quast. „Aber wir brauchen jetzt kluge Investitionsanreize sowie öffentliche Investitionen, damit es bei der Delle bleibt.“

In einer Verbandsumfrage bei gut 1600 Mitgliedsunternehmen vom November 2022 gehen laut ZDB über 60 Prozent der Unternehmen von einer Verschlechterung der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten aus. Dies betreffe insbesondere den Wohnungsbau.

Bauwirtschaft befürchtet Umsatzeinbruch und Jobabbau

Quelle: Reuters

Titellfoto: Bild von Ulrike Leone auf Pixabay

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