Berlin, 06. Okt – Schlechte Nachricht für alle Häuslebauer: Die Preise für den Bau neuer Wohnhäuser sind im August erneut stark gestiegen. Der Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude verteuerte sich um 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag zu seiner vierteljährlichen Statistik mitteilte. Damit hat sich der Anstieg aber etwas verlangsamt: Im Mai 2022 hatte es noch einen Zuwachs von 17,6 Prozent gegeben – den höchsten seit mehr als 50 Jahren. Allein von Mai auf August erhöhten sich die Baupreise allerdings weiter, und zwar um 2,6 Prozent.
Die enorme Kostensteigerung führt dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) dazu, dass viele Häuslebauer Abstand von geplanten Projekten nehmen. „Entweder die Projekte rechnen sich nicht mehr oder die gestiegenen Baupreise und Zinsen sprengen das Haushaltsbudget, das ohnehin schon durch die explodierenden Energiekosten enorm belastet ist“, sagte HDB-Hauptgeschäftsführer Tim Oliver Müller. „Die immer stärker werdende Zurückhaltung zeigt sich bereits in den rückläufigen Ordereingängen und im Anstieg der Stornierungen.“
STEUERANREIZE GEFORDERT
Damit dürfte es für die Bundesregierung schwieriger werden, das ausgegebene Ziel von 400.000 Wohnungen im Jahr zu erreichen. „Damit aber bezahlbare Mieten, wirtschaftliche Bauprojekte und Klimaschutz in Einklang gebracht werden können, braucht es jetzt eine massive Förderung beim Neubau und bei der Sanierung sowie steuerliche Investitionsanreize“, forderte Müller.
Rohbauarbeiten an Wohngebäuden kosteten 15,5 Prozent mehr als im August 2021. Betonarbeiten verteuerten sich mit 18,2 Prozent besonders stark. Bei Mauerarbeiten zogen die Preise um 13,1 Prozent an. Für Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten erhöhten sie sich um 19,6 Prozent, Zimmer- und Holzbauarbeiten dagegen nur um 2,3 Prozent. Die Preise für Ausbauarbeiten nahmen um 17,4 Prozent zu.
Die Neubaupreise für Bürogebäude stiegen im August ebenfalls, und zwar um 18,0 Prozent. Bei gewerblichen Betriebsgebäude betrug der Anstieg 17,7 Prozent, im Straßenbau 18,5 Prozent. Alle Angaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.
Baupreise für neue Wohngebäude steigen kräftig
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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