Freitag, Mai 3, 2024
StartBörseBANKEN-TICKER 13.03.2023

BANKEN-TICKER 13.03.2023

13. Mrz – Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA sorgt weltweit für Unruhe. Es handelt sich um den größten Bankenkollaps seit der Finanzkrise von 2008. Weil das Institut auf die Finanzierung von Technologiefirmen spezialisiert war, stehen auch Startup-Unternehmen unter Druck. Es folgen aktuelle Entwicklungen:

21.45 Uhr – Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will die Regulierung der zusammengebrochenen Silicon Valley Bank prüfen. Zudem solle die Aufsicht über das Geldhaus unter die Lupe genommen werden, gibt die Fed bekannt. Fed-Chef Jerome Powell teilt in einer Stellungnahme mit, dass die Pleite der Bank eine gründliche, transparente und zügige Überprüfung bedürfe. Fed-Direktor Michael Barr solle die Untersuchung leiten. Die Ergebnisse sollen bis zum 1. Mai veröffentlicht werden. 

21.15 Uhr – Der US-Einlagensicherungsfonds FDIC plant einem Medienbericht zufolge eine weitere Auktion für die zusammengebrochene Silicon Valley Bank (SVB). Die Behörde wolle einen zweiten Anlauf nehmen, um einen Käufer für das Geldhaus zu finden, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. 

20.10 Uhr – Eurogruppenchef Paschal Donohoe sieht für das Bankensystem in der Euro-Zone keine Gefahr durch den Kollaps der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB). Die europäischen Geldhäuser seien in einer guten Verfassung, sagt Donohoe bei einer Pressekonferenz nach Gesprächen mit den Euro-Finanzministern. Die Probleme seien durch das spezielle Geschäftsmodell der Silicon Valley Bank entstanden. In Europa sei die Lage eine ganz andere. Die europäischen Finanzinstitute seien in den vergangenen Jahren gestärkt worden. Außerdem stünden sie unter enger Überwachung durch die nationalen und europäischen Behörden. Außerdem würden in Europa die Basel-Richtlinien zur Anwendung kommen. Von der Silicon Valley Bank gingen keine direkten Auswirkungen auf die europäischen Geldhäuser aus.

15.44 Uhr – „Es gibt keine spezifischen Risiken für die französischen Banken“, sagt Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire in Brüssel angesprochen auf mögliche Ansteckungseffekte nach der Pleite der US-Bank SVB. Es gebe keine direkten Verbindungen und ganz andere Geschäftsmodelle in seinem Land. Auf die Frage nach seiner Botschaft an die Finanzmärkte, an denen Banken am Montag massiv im Minus waren, ergänzt Le Maire in Brüssel: „Beruhigt euch.“ Natürlich müsse die Situation genau beobachtet werden. 

15.15 Uhr – Bundesfinanzminister Christian Lindner lobt die amerikanische Regierung: Sie habe nach der Pleite der US-Bank SVB entschlossen gehandelt. In Deutschland beobachte unter anderem die Finanzaufsicht BaFin die Situation fortwährend. „An der Stabilität haben diese Institutionen keinen Zweifel gelassen“, sagt Lindner in Brüssel vor einer Sitzung der Euro-Finanzminister. 

15.00 Uhr – Die europäischen und spanischen Banken sind nach Einschätzung der Finanzministerin des Landes, Nadia Calvino, solide und breit aufgestellt. Das sollte uns zuversichtlich stimmen. Allerdings gebe es nach der Pleite der US-Bank SVB eine größere Schwankungen an den Finanzmärkten, sagt Calvino in Brüssel.

14.45 Uhr – EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sieht für Europa keine „reale Gefahr einer Ansteckung“ nach der Pleite der US-Bank SVB. Die Situation müsse aber weiter beobachtet werden, sagt der Italiener in Brüssel vor dem monatlichen Treffen der Eurogruppe. 

13.15 Uhr – Der Vorstand der in die Pleite gerutschten Silicon Valley Bank hat am Montag ein fünfköpfiges Gremium für die Umstrukturierung des Instituts ernannt. Der unabhängige Ausschuss soll nach strategischen Alternativen für die SVB Holding suchen, teilte die SVB Finanzgruppe mit. In der Holding sind Tochtergesellschaften wie die SVB Capital und die SVB Securities Businesses angesiedelt, die ihre Geschäfte weiterführen. Hierzu gehören etwa die Underwriting- und Investitionsgeschäfte der SVB Capital. Das Gremium soll auch Strategien für die Verbindlichkeiten der Holding von rund drei Milliarden Dollar prüfen.

ZUSATZ: Frankfurt, 13. Mrz (Reuters) – Europas Banken sind aus Sicht der Ratingagentur Moody’s insgesamt gut aufgestellt, um einen Verkauf ihrer Anleihenbestände mit Verlusten zu vermeiden. Die Kreditqualität der von ihnen gehaltenen Anleihenbestände sei hoch, was den Schwerpunkt auf Staatsanleihen widerspiegele, teilte Moody’s am Montag mit. Außerdem seien rund ein Drittel davon Papiere, die innerhalb der nächsten zwei Jahre fällig werden. Dies sichere einen kontinuierlichen Zufluss an Finanzmitteln und verringere die Notwendigkeit, Vermögenswerte zu verkaufen. Der Anstieg der Zinsen seit Anfang 2022 habe den Marktwert der Anleihenportfolios nach unter getrieben. Für die meisten europäischen Institute seien die Wertverluste aber vorübergehend und moderat. Kleinere einlagenfinanzierte Institute könnten sich zudem auf die Stabilität ihrer loyalen Kundenbasis verlassen. Sie könnten eine Erholung der Anleihenwerte abwarten, ohne dass ihre Finanzierungskosten wesentlich ansteigen würden.

12.52 Uhr – US-Präsident Joe Biden wird sich nach Angaben aus dem Weißen Haus um 09.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MEZ) zu dem Thema äußern.

12.38 Uhr – Italiens Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti begrüßt die Schnelligkeit, mit der die US-Behörden eingegriffen haben. Man vertraue darauf, dass die europäischen Behörden, falls erforderlich, ebenfalls schnell eingreifen und die Auswirkungen auf Geldpolitik und Finanzstabilität abschätzen würden. Ein Insider sagt zudem, es gebe derzeit keine Anzeichen für negative Auswirkungen auf das italienische Finanzsystem.

12.07 Uhr – Der deutsche Lufttaxi-Entwickler Lilium Air Mobility und Kunde der Silicon Valley Bank erwartet keine Folgen im Zuge der SVB-Pleite. „Lilium rechnet mit keinen materiellen Auswirkungen auf den Betrieb oder auf die Liquidität,“ teilt eine Sprecherin mit. Remo Gerber, Ex-Chief Operating Officer bei Lilium, hofft, dass eine Krise im Tech-Sektor vermieden wird. „Sonst hätte man signifikante Entlassungen und Schlimmeres gesehen, wenn diese Unternehmen keinen Zugang zu ihren Geldern mehr hätten“, erklärte Gerber der Nachrichtenagentur Reuters.

12.02 Uhr – Die Auswirkungen der SVB für deutsche Startups lassen sich dem Branchenverband bislang nicht abschätzen. Dessen Geschäftsführer Christoph Stresing äußerte sich dennoch vorsichtig optimistisch, dass heimische Firmen mit einem blauen Auge davonkämen. „Das zügige und entschlossene Handeln der US-Behörden im Hinblick auf die Sicherung sämtlicher Einlagen wie auch der Kauf der Silicon Valley Bank UK durch die HSBCHSBA.L sind positive Entwicklungen, die einen wesentlichen Beitrag zur Entschärfung der aktuellen Situation leisten werden.“

11.56 Uhr – Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) fürchtet erhebliche Auswirkungen durch die Pleite der SVB für US-Wagniskapitalgeber und die von diesen unterstützten Start-ups. „Der BVK beobachtet die Entwicklungen genau und analysiert eventuelle Auswirkungen auf seine Mitglieder“, erklärt BVK-Geschäftsführerin Ulrike Hinrichs. „Eine gut funktionierende Bankenaufsicht, die Risiken richtig abschätzt und solche Pleiten von vornherein verhindert, ist das Gebot der Stunde – auch hier in Deutschland. Der Fall Wirecard hat hier viele Fragen offen gelassen. Eine Reform der Bankenaufsicht scheint an einigen Stellen notwendig, die dann mit qualifiziertem Personal auch solche Pleiten verhindern kann.“

11.52 Uhr – Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) hält die Folgen der Pleite der SVB für die hiesigen Geldhäuser für eng begrenzt. „Die deutschen Banken sind robust, stabil und widerstandsfähig“, so der BdB. „Sie haben ihr Kapital seit 2008 massiv aufgestockt.“ Seit der damaligen Finanzkrise sei die durchschnittliche Kernkapitalquote von 9,3 Prozent auf 15,8 Prozent gestiegen. „Die Silicon Valley Bank ist in Deutschland mit einer Zweigstelle vertreten, die keine Vollbanklizenz hatte“, betont der Verband. „Durch den Zusammenbruch der Bank gibt es keine Auswirkungen auf das deutsche Bankensystem. Auch die deutsche Einlagensicherung ist nicht gefragt.“

11.37 Uhr – Der Einlagensicherungsfonds der USA, FDIC, hat alle Einlagen der zusammengebrochenen Silicon Valley Bank (SVB) auf eine neu gegründete Brückenbank übertragen. Zum Vorstandschef des Instituts wurde der Bankmanager Tim Mayopoulos berufen, wie die FDIC mitteilte. Er übernimmt das Amt, nachdem die Aufsichtsbehörden den auf Start-ups spezialisierten Kreditgeber am Freitag nach einem Ansturm auf dessen Einlagen geschlossen hatte. Mayopoulos ist gegenwärtig Präsident beim Software-Startup Blend Labs.

11:33 Uhr Frankfurt, 13. Mrz (Reuters) – Die EZB-Bankenaufsicht plant nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA einem Insider zufolge am Montag kein Notfall-Treffen ihres Aufsichtsgremiums. Der Zusammenbruch habe keine direkten Folgen für die Geldhäuser im Euro-Raum, sagte ein hochrangiger Insider am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Anders wäre es, wenn durch die Nachwehen auch große US-Banken betroffen seien, was das Ansteckungsrisiko erhöhen würde. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Herbst 2014 für die Überwachung der großen Banken im Euro-Raum zuständig.

Sorgen um die Folgen des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank hatten die Finanzaktien an den europäischen Börsen am Montag erneut belastet. Der europäische Bankaktien-Index.SX7P fiel zeitweise um 4,7 Prozent. Der Index der Finanzdienstleistungsunternehmen.SXFP büßte bis zu 3,3 Prozent ein.

11.08 Uhr – Die in die Pleite gerutschte Silicon Valley Bank (SVB) ist in Hongkong nach Angaben der dortigen Bankenaufsicht nicht im lokalen Bankgeschäft tätig. Die SVB verfüge lediglich über eine Repräsentanz in Hongkong und habe keine Lizenz für das Kreditgeschäft, erklärte die Hong Kong Monetary Authority. Die kalifornische Bank sei zudem kein Emittent von Fonds und strukturierten Produkten für Privatkunden, hieß es von der Securities and Futures Commission (SFC). Beide Aufsichtsbehörden erklärten, sie würden die Situation weiter beobachten. 

10.00 Uhr – Die Schwierigkeiten der Silicon Valley Bank und der Signature Bank könnten Volkswirten zufolge auf die US-Zinspolitik ausstrahlen. „Die straffen Zinserhöhungen der Fed haben offenbar zu Stress in den US-Bankbilanzen geführt“, heißt es in einer Analyse der Commerzbank-Ökonomen Bernd Weidensteiner und Christoph Balz. „Die offenkundigen Probleme einiger US-Banken setzen auch ein Fragezeichen hinter die für den 21./22. März anstehende Fed-Sitzung.“ Statt der bislang erwarteten Anhebung des Leitzinses um einen halben Prozentpunkt könnte die Notenbank Fed stattdessen nur um einen viertel Punkt nach oben gehen, „um nicht noch mehr Probleme im Bankenwesen hervorzurufen“, so die Ökonomen. „Die Entwicklung der nächsten Tage dürfte weiteren Aufschluss erlauben.“

09.15 Uhr – Der Zusammenbruch der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) stellt nach Einschätzung des französischen Finanzministers Bruno Le Maire kein Risiko für Frankreichs Bankensystem dar. „Wir beobachten die Situation in den USA, aber es gibt keinen spezifischen Alarm für das französische Bankensystem, das solide ist“, sagte Le Maire dem Radiosender Franceinfo.

09.02 Uhr – Großbritanniens Finanzminister Jeremy Hunt sieht für das britische Bankensystem keine Gefahr durch den Kollaps der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB)SIVB.O. „Das britische Bankensystem ist extrem sicher und gut kapitalisiert“, sagte er vor Journalisten. Die Rettung der britischen Sparte der in die Pleite gerutschten SVB durch die Großbank HSBCHSBA.L sei nötig gewesen, um einige der strategisch wichtigsten britischen Technologieunternehmen zu schützen. „Wir waren mit einer Situation konfrontiert, in der einige unserer strategisch wichtigsten Unternehmen hätten vernichtet werden können, und das wäre extrem gefährlich gewesen.“

04.51 Uhr – Der Krypto-Anbieter Circle erklärt, dass seine 3,3 Milliarden USDC-Reserve-Einlagen, die bei der zusammengebrochenen Silicon Valley Bank gehalten werden, vollständig verfügbar sein werden, wenn die US-Banken am Montag öffnen. „Die USDC-Operationen von Circle werden für den Geschäftsbetrieb geöffnet, einschließlich einer neuen automatisierten Abwicklung über unsere neue Partnerschaft mit der Cross River Bank“, schreibt Circle-Chef Jeremy Allaire auf Twitter. Auch die Kryptobörsen Kraken und Bitstamp teilten separat mit, dass Einzahlungen und Abhebungen wie gewohnt bearbeitet werden.

03.39 Uhr – Japan und China werden von dem Zusammenbruch der Silicon Valley BankSIVB.O in den USA voraussichtlich nur geringfügig betroffen sein. Die japanischen Banken werden durch eine ausreichende Liquidität und Kapitalbasis unterstützt, erklärt der japanische Kabinettschef Hirokazu Matsuno Reportern. Auch chinesische Unternehmen bemühen sich, Kunden und Investoren zu beruhigen. Mehr als ein Dutzend in Hongkong gelistete Unternehmen haben sich inzwischen zu Wort gemeldet und erklärt, dass sie keine oder nur geringe Engagements bei dem Geldhaus haben.

02.04 Uhr – US-Präsident Joe Biden will nach der Pleite der kalifornischen Silicon Valley Bank(SVB) die Aufsicht und Regulierung großer Banken verstärken. „Ich bin fest entschlossen, die Verantwortlichen für diesen Schlamassel zur Rechenschaft zu ziehen und unsere Bemühungen um eine stärkere Aufsicht und Regulierung größerer Banken fortzusetzen, damit wir nicht wieder in eine solche Lage geraten“, teilt Biden mit. Er lobt in dem Zusammenhang die „sorgfältige Zusammenarbeit“ des Finanzministers, des Nationalen Wirtschaftsrats und der Bankenaufsichtsbehörden, um die Probleme bei SVB und der Signature BankSIVBV.UL zu lösen. „Das amerikanische Volk und die amerikanischen Unternehmen können darauf vertrauen, dass ihre Bankeinlagen verfügbar sind, wenn sie sie brauchen.“

Quelle: Reuters

Hier finden Sie die aktuellen Livestream-Folgen. Mehr aus Web3, NFT und Metaverse

Kennen Sie schon unser wöchentliches Wirtschaftsmagazin „Paul F„? Bei Readly lesen.

Eine kostenlose Leseprobe von Paul F gibt es bei United Kiosk.

Anzeigen

Neueste Beiträge

Das könnte dir auch gefallen!

Erhalte ab sofort alle wichtigen Nachrichten des Tages um 19 Uhr kostenlos per eMail in dein Postfach!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.