Berlin, 08. Dez – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock will die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Großbritannien nach dem Brexit intensivieren. „Das Vereinigte Königreich ist zwar nicht mehr in der EU, aber wir arbeiten weiter gut und vertrauensvoll zusammen – bilateral ebenso wie in der NATO, der OSZE, den Vereinten Nationen oder G7“, erklärte Baerbock am Donnerstag vor einem Besuch in Irland und Großbritannien. „Mit einem formalisierten ‚Strategischen Dialog‘ zwischen unseren beiden Ländern wollen wir den engen deutsch-britischen Austausch (…) weiter vertiefen.“ Baerbock reist zunächst nach Dublin und am Freitag weiter nach London.
„Für uns alle war und ist der Brexit ein Einschnitt“, erklärte die Grünen-Politikerin. Wichtig sei, dass die Spannungen zwischen Irland und dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland nicht wieder aufbrächen. Es liege in der Verantwortung der Europäischen Union und der britischen Regierung, dass das sogenannte Nordirland-Protokoll erhalten und umgesetzt werde. Das Protokoll regelt die Beziehungen zwischen den beiden Teilen auf der irischen Insel nach dem britischen EU-Austritt, insbesondere in Handelsfragen. Es sieht vor, dass es dort keine Grenzkontrollen gibt, um den freien Warenverkehr zu garantieren und ein Wiederaufflammen des Nordirland-Konflikts zu vermeiden.
Stattdessen sollen die Kontrollen zwischen Nordirland und Großbritannien durchgeführt werden, was bei der Regierung in London zuletzt für Unmut sorgte. Baerbock warb für diese Regelung des Protokolls: „Denn indem es der nordirischen Tischlerin oder dem irischen Farmer ermöglicht, ihre Produkte ohne Zoll- und Grenzkontrollen in Dublin und Belfast verkaufen zu können, schützt es vor einer harten Grenze auf der irischen Insel und damit vor dem Aufreißen der alten Wunden“, erklärte sie.
Baerbock will Beziehungen zu Großbritannien vertiefen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Waid1995 auf Pixabay
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