Islamabad/Berlin, 07. Jun (Reuters) – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock warnt vor einer Eskalation der Lage in Afghanistan. „Wir stehen vor einer humanitären Katastrophe“, sagte Baerbock am Dienstag in Islamabad. „Sie gehen in die falsche Richtung“, fügte sie an die Adresse der in Afghanistan regierenden radikalislamischen Taliban hinzu. Es gebe allerdings kaum Möglichkeiten, von außen auf die Entwicklungen in dem Land Einfluss zu nehmen. In der pakistanischen Hauptstadt traf die Grünen-Politikerin mit Außenminister Bilawal Bhutto Zardari zusammen.
Deutschland und die internationale Gemeinschaft müssten ungeachtet der politischen Lage weiter humanitäre Hilfe für Afghanistan leisten, vor allem mit Blick auf die Lage von Frauen und Mädchen, forderte Baerbock. Weitergehende Hilfe müsse allerdings mit Bedingungen verknüpft sein.
Laut Baerbock haben in den vergangenen Monaten mehr als 14.000 bedrohte Afghaninnen und Afghanen die Ausreise über Pakistan nach Deutschland geschafft. Die Taliban-Regierung wird international nicht anerkannt. Damit entfällt auch finanzielle Unterstützung aus dem Ausland. Entgegen erster Ankündigungen haben die Taliban die Rechte vor allem von Frauen und Mädchen erheblich eingeschränkt.
Baerbock warnt vor „humanitärer Katastrophe“ in Afghanistan
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