Bukarest/Berlin, 30. Nov – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat den Nato-Partner Türkei im Kampf gegen Terrorismus vor Militäraktionen in Syrien und dem Irak gewarnt. Der gemeinsame Schutz vor Terrorismus sei Bestandteil der neuen Sicherheitsstrategie der transatlantischen Allianz, sagte Baerbock zum Abschluss von Beratungen der Nato-Außenminister am Mittwoch in Bukarest. Dies gelte auch mit Blick auf den jüngsten Anschlag in Istanbul. Die Nato-Partner hätten ihre Solidarität mit der Türkei bekräftigt. Es sei aber klar, „dass der Schutz vor Terror in erster Linie ein Ziel hat, Zivilisten zu schützen“, sagte Baerbock, „ohne dabei den Nährboden für weitere Gewalt weiter zu schüren“.
Das Völkerrecht müsse eingehalten werden, mahnte Baerbock. Mit Blick auf die aktuelle Lage in der Türkei sagte die Ministerin, sie habe bei ihren Gesprächen in Bukarest deutlich gemacht, „dass beim Schutz vor Terrorismus natürlich das Völkerrecht gilt, und daher auch eindringlich daran appelliert, von Maßnahmen, die die Gewaltspirale weiter vorantreiben würden, wie eine mögliche Bodenoffensive in Nordsyrien oder Militäraktionen in Nordirak, abzusehen.“
Das türkische Militär ist zuletzt Ziele in Syrien und Irak aus der Luft angegriffen. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat zudem eine Bodenoffensive angekündigt. Die Regierung in Ankara rechtfertigt dies als Vergeltung für den Bombenanschlag in der Innenstadt Istanbuls, bei dem am 13. November sechs Menschen getötet wurden. Die Türkei macht kurdische Rebellen für die Tat verantwortlich. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) wie auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK in Syrien und im Irak haben erklärt, für den Bombenanschlag nicht verantwortlich zu sein.
Baerbock warnt Türkei vor Militärschlägen in Syrien und Irak
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Şinasi Müldür auf Pixabay
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