Kiew/Moskau, 18. Jan (Reuters) – Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat zum Auftakt ihres Antrittsbesuchs bei Russlands Ressortchef Sergej Lawrow die Bedeutung der Beziehungen beider Länder hervorgehoben. „Mit meiner Reise möchte ich deutlich machen, dass die Beziehungen zu Russland der neuen deutschen Bundesregierung oder auch mir persönlich sehr wichtig sind“, sagte Baerbock am Dienstag im Gästehaus des Moskauer Außenministeriums. „Es gibt keine Alternative zu stabilien Beziehungen zwischen Moskau und Berlin.“
Aber es gebe auch unterschiedliche Ansichten, sagte die Ministerin offenbar auch in Anspielung auf die Ukraine-Krise. Sie freue sich „auf einen ehrlichen und offenen Austausch“. Baerbock und der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatten bei einem Treffen am Montag in Kiew betont, sie wollten eine Wiederbelebung des sogenannten Normandie-Formats bestehend aus Deutschland, Frankreich, Russland und der Ukraine erreichen. Damit soll der aufgeheizte Konflikt mit der Regierung in Moskau auf diplomatischem Weg entschärft werden.
Baerbock kündigte an, dieses Ziel sei auch Gegenstand ihres Gesprächs mit Lawrow. Russland hat an der Grenze zur Ukraine rund 100.000 Soldaten zusammengezogen. Der Westen befürchtet eine Invasion. Die Regierung in Moskau streitet solche Pläne ab. Stattdessen gehe es ihr um Sicherheitsgarantien. So fordert Russland unter anderem eine Zusage der Nato, dass die Ukraine nicht in das transatlantische Militärbündnis aufgenommen wird. Dies lehnt die Allianz kategorisch ab. Trotz dieser Spannungen hatte Baerbock vor ihrer Abreise aus Berlin aber betont: „Als neue Bundesregierung wollen wir substanzielle und stabile Beziehungen mit Russland.“
Baerbock betont in Moskau Bedeutung der Beziehungen zu Russland
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