Sydney, 28. Aug Vor seinen Besuchen in Deutschland, Großbritannien und Frankreich hat Australiens Verteidigungsminister Richard Marles die Bedeutung der Beziehungen seines Landes zu Europa betont. Die Verbindungen mit den Partnerländern müssten auch im Bereich Verteidigung vertieft werden, sagte Marles am Sonntag. Russlands Krieg gegen die Ukraine habe die Bedeutung der Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Nationen erhöht. Das gelte sowohl für Europa als auch für den Indopazifik. Australien versucht, angesichts des wachsenden Einflusses Chinas seine Beziehungen zu Ländern im pazifischen Raum zu stärken. Im Juni hatte Marles deshalb bereits Japan besucht.
Marles wird am Montag zunächst in Berlin erwartet. Geplant ist ein Treffen mit Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und Vertretern der deutschen Rüstungsindustrie. In Großbritannien stehen neben Gesprächen auch Besuche in Werften auf dem Programm.
Heikler dürfte es für Marles in Frankreich werden. Der Besuch dort solle dazu beitragen, die bilateralen Beziehungen „wiederherzustellen und zu erneuern“, erklärte die Regierung. Hintergrund ist ein handfester Streit. Australien, die USA und Großbritannien hatten vor einem Jahr überraschend ein Indopazifik-Bündnis mit Namen „Aukus“ bekanntgegeben. Dies sieht unter anderem vor, dass Australien Atom-U-Boote mit Technologie der USA und Großbritanniens baut. Damit wurde eine bereits vereinbarte Lieferung konventioneller U-Boote aus Frankreich im Volumen von 40 Milliarden Dollar an Australien hinfällig. Aus Verärgerung hatte Frankreich zeitweilig seine Botschafter aus Canberra und Washington zurückgerufen. Nach dem Regierungswechsel in Australien im Mai hatten sich beide Länder dann auf einen Vergleich von 555 Millionen Euro geeinigt.
Australien: Richard Marles vor Europa-Reise
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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