Berlin, 19. Dez – Die Auftragspolster der deutschen Industrie sind im Oktober gewachsen. Der Bestand an Bestellungen sei um 0,3 Prozent zum Vormonat und um 5,8 Prozent binnen Jahresfrist gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. „Trotz eines leichten Rückgangs im September 2022 befindet sich der Auftragsbestand weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.“ Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltende Verwerfungen durch die Corona-Krise führten jedoch nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge.
Derweil sank die Reichweite des Auftragsbestands leicht auf 7,6 Monate. Sie gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Bestellungen abzuarbeiten. Bei den Herstellern von Investitionsgütern ist die Reichweite mit 11,3 Monaten überdurchschnittlich hoch, bei Produzenten von Vorleistungsgütern mit 3,7 Monaten vergleichsweise gering.
Im Verarbeitenden Gewerbe hellte sich die Stimmung im Dezember deutlich auf, wie aus einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorging. „Das Geschäftsklima hat sich in nahezu allen Branchen der Industrie verbessert“, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Vor allem blickten die Betriebe weniger skeptisch nach vorn und waren zudem zufriedener mit dem laufenden Geschäft. „Die Unsicherheit nahm ab, jedoch war der Auftragsbestand rückläufig“, betonte Fuest.
Auftragspolster der Industrie wächst – aber Reichweite sinkt
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Jeffrey Robb auf Pixabay
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