Samstag, April 20, 2024
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Arzneien und Tests gegen Covid von Roche weniger gefragt

Zürich, 18. Okt (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Roche sieht sich trotz merklich geringerer Verkäufe von Medikamenten und diagnostischen Tests gegen Covid-19 auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Im dritten Quartal bremste die nachlassende Nachfrage nach Corona-Produkten den Arzneimittelhersteller aus Basel allerdings stärker als von Analysten erwartet. Und eine Wende zeichnet sich trotz einer drohenden neuen Corona-Welle nicht ab, wie Roche-Chef Severin Schwan am Dienstag sagte. „Ich denke, das hat auch mit der Schwere der Krankheit zu tun“, erklärte der Manager. „Einerseits steigen die Inzidenzraten wieder an, andererseits ist der Krankheitsverlauf bei den neueren Varianten in der Regel nicht mehr so schwerwiegend.“

Im dritten Quartal sank der Konzernumsatz währungsbereinigt um sechs Prozent auf 14,74 Milliarden Franken. Im Markt war hingegen mit rund 15,5 Milliarden Franken gerechnet worden. Roche verwies auf den Basiseffekt, nachdem im entsprechenden Vorjahreszeitraum die Nachfrage nach Covid-Medikamenten und -Tests außergewöhnlich hoch war. Zum Verkaufsrückgang trug auch die Konkurrenz durch günstigere Nachahmerarzneien – sogenannte Biosimilars – für wichtige Arzneien bei. Kräftig steigende Umsätze mit den Verkaufsrennern Ocrevus gegen Multiple Sklerose und Hemlibra gegen die Bluterkrankheit konnten die Einbußen nicht wettmachen. Die Analysten von Jefferies zufolge legten Hemlibra und die Krebsimmuntherapie Tecentriq weniger stark zu als erwartet.

Die Jahresprognose bekräftigte Roche dennoch. Die Verkaufserlöse sollen 2022 währungsbereinigt stabil bleiben oder um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag steigen. Nach neun Monaten betrug das Umsatzplus zwei Prozent auf 47,04 Milliarden Franken. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn je Genusschein und InhaberaktieRO.S soll um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag wachsen. Gewinnzahlen gibt der Konzern nur zum Halbjahr und am Jahresende bekannt. Den Aktionären stellt das Unternehmen weiter steigende Dividenden in Aussicht. Roche hatte bereits rückläufige Covid-Verkäufe und Biosimilar-Konkurrenz in Aussicht gestellt. 

An der Börse kam der überraschend hohe Umsatzrückgang im dritten Quartal nicht gut an. Mit einem Kursminus von 1,1 Prozent gehörten die Roche-Scheine zu den größten Verlierern unter den europäischen Gesundheitswerten.SXDP.

Arzneien und Tests gegen Covid von Roche weniger gefragt

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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