Berlin, 29. Aug – Trotz Energiekrise und Störungen in den Lieferketten als Folge des Ukraine-Krieges rechnen die Arbeitsagenturen in Deutschland mit einer weiteren Zunahme der Beschäftigtenzahl. Der Arbeitskräftemangel dämpft nach Einschätzung der Ableger der Bundesagentur für Arbeit (BA) aber den Beschäftigungsaufbau, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag mitteilte. Wegen der Arbeitskräfteknappheit rechnen die Arbeitsagenturen in der monatlichen Umfrage auch nicht mit negativen Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung auf zwölf Euro am 1. Oktober. „Der boomende Arbeitsmarkt bekommt einen Dämpfer, aber der Bedarf an Arbeitskräften bleibt enorm“, sagte Enzo Weber vom IAB. „Erholung von der Corona-Krise, Energiewende, demographischer Wandel – all das führt zu drängenden Engpässen.“
Die Arbeitsagenturen zeigen sich beim Beschäftigungsaufbau etwas weniger optimistisch als noch im Monat davor. Sie rechnen zudem unverändert mit steigender Arbeitslosigkeit. Wesentlicher Grund dafür sei die Erfassung der ukrainischen Geflüchteten, die bei Arbeitslosigkeit in der Statistik auftauchen.
Der Arbeitskräfteindex des IAB erreichte im August einen Höchststand. Dies deute darauf hin, dass es immer schwieriger werde, passende Arbeitskräfte zu finden. Laut Münchener Ifo-Institut halten die Unternehmen trotz drohender Rezession nach neuen Mitarbeitern Ausschau. „Der Fachkräftemangel macht es gleichzeitig jedoch schwierig, viele offene Stellen zu besetzen“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
Arbeitsagenturen – Arbeitskräftemangel bremst Beschäftigungsaufbau
Quelle: Reuters
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