Donnerstag, April 25, 2024
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Das Ende von 9 to 5

Warum ergebnisorientiertes Arbeiten das Modell der Zukunft ist

Die Arbeitswelt hat sich stark verändert. Spätestens mit der Pandemie, in der Flexibilität mehr denn je gefordert war, haben Begriffe wie “9 to 5” und “40 Stunden-Woche” kaum noch Platz. Viele Arbeitgeber:innen sind sich bewusst, dass eine faire Vergütung nicht mehr nur an der Arbeitszeit festgemacht werden kann.

So erwarten Unternehmen in vielen Berufen eigentlich keine bestimmte Stundenzahl mehr von ihren Mitarbeiter:innen. Vielmehr wollen sie, dass bestimmte Aufgaben oder Projekte erfolgreich erledigt werden. So wird deutlich, dass die Definition dessen, was produktive Arbeit ist und wie eine entsprechende Arbeitskultur gefördert werden kann, radikal überarbeitet werden muss. 

Kein Weg zurück 

In den letzten Jahren haben immer mehr Arbeitnehmer:innen die Freiheit genossen, ihre Arbeit flexibler zu gestalten – Arbeitsort und -zeiten waren in vielen Fällen nicht mehr starr festgelegt. Fixe Präsenzzeiten im Büro waren plötzlich größtenteils irrelevant und Unternehmen vertrauten ihren Mitarbeiter:innen, statt ihre Arbeitszeiten penibel zu kontrollieren. Die Erkenntnisse, die Unternehmen in dieser Zeit gewonnen haben, sollten nun genutzt werden. Arbeitgeber:innen müssen mutige Entscheidungen treffen und langfristige Veränderungen einläuten. 

Dabei hat die Pandemie nur einen Vorzieheffekt ausgelöst, der ohnehin eingetreten wäre. Spätestens durch den Eintritt der Generation Z in die Arbeitswelt sowie die Verrentung der Babyboomer und den damit einhergehenden Generationswechsel werden Unternehmen mehr denn je herausgefordert, umzudenken.

Sie müssen sich von einer Firmenkultur bzw. Arbeitszeit-Strategie verabschieden, bei der Mitarbeiter:innen an ihrer Präsenzzeit gemessen bzw. bewertet werden. Bis 2030 werden GenZ und Millennials am Arbeitsmarkt in der Mehrheit sein. Und insbesondere diese jungen Menschen wünschen sich Modelle ohne starre Arbeitszeiten – und wollen selbst entscheiden, wann und wo sie arbeiten. 

Laut einer aktuellen Studie sucht vor allem die GenZ nach flexibler und eigenverantwortlicher Arbeit. Die Parameter einer erfolgreichen Karriere sowie die Ambitionen der jungen Generation sind von Selbstbestimmung geprägt. Flexibilität (35 %) und eigenverantwortliche Handlungsfreiheit (30 %) sind für sie dabei besonders wichtige Faktoren im Job. 

Produktivität vs. Arbeitszeit 

Wenn möglich, arbeiten wir heute schon zeitlich und räumlich flexibel. Mehr und mehr steht der Output der geleisteten Arbeit im Fokus – und nicht der Zeitraum. Natürlich ist jeder Job anders und in vielen Berufszweigen ist das so nicht immer umsetzbar, aber vor allem in “digitalen Berufen” und Jobs, die remote funktionieren, ist dies immer häufiger der Fall. 

Der Übergang zu projektbasierter Arbeit könnte viele Unternehmen dabei unterstützen, das stagnierende Produktivitätswachstum zu verbessern. Schließlich ist die in vielen Unternehmen wieder gängige Praxis, die Mitarbeiter:innen dazu zu verpflichten, täglich durchschnittlich acht Stunden im Unternehmen zu verbringen, in den meisten Fällen eine der unproduktivsten Lösungen. Denn kein Mensch ist in der Lage, über einen so langen Zeitraum durchgehend produktiv zu arbeiten. 

Ergebnisorientierte Arbeit

Durch die Remote-Arbeit der letzten Jahre haben viele Mitarbeiter:innen gelernt, selbstbestimmter zu arbeiten. Schließlich setzt Arbeiten im Homeoffice nicht nur ein hohes Maß an Organisationstalent und Anpassungsfähigkeit, sondern auch Eigenverantwortung voraus. Gelingt uns das gut, fühlen wir uns in unserem Arbeitsalltag mit flexibleren Strukturen plötzlich viel freier und motivierter – und wir können produktiver sein. 

Haben Mitarbeiter:innen ihre Aufgaben und Projekte vor Augen – anstatt nur auf die noch verbleibenden Stunden zu blicken – arbeiten sie unter ganz anderen Voraussetzungen und sind motivierter. Schließlich folgt in einem produktivitätsorientierten Setting auf das erfolgreiche Erledigen einer Aufgabe oder eines Projekts ein positives Versprechen: zum Beispiel ein früher Feierabend oder eine längere Pause für private Aktivitäten. Dann ist es für die meisten Mitarbeiter:innen auch nicht problematisch, wenn ein Arbeitstag mal länger als acht Stunden beansprucht. Denn es sind die Selbstbestimmung und die Flexibilität, die zusätzlich anspornen. 

Fazit

Dass ergebnisorientiertes Arbeiten Regeln und Disziplin voraussetzt, ist unbestritten. Vor allem bei der Zusammenarbeit im Team müssen Zeiten der gemeinsamen Erreichbarkeit klar definiert und eingehalten werden. Dutzende Kommunikations- und Kollaborationstools erleichtern hier die Arbeit mit Kolleg:innen, auch wenn nicht zwangsläufig alle Mitarbeiter:innen gleichzeitig im Büro sitzen. So kann ein optimaler Informationsfluss für produktives Arbeiten gewährleistet werden. 

Autor: 

Florian Müller ist Country Manager DACH bei der Freelancer-Plattform Fiverr. Der Experte für digitales und strategisches Marketing verantwortet den Geschäftsausbau in der DACH-Region. Er ist zudem zuständig für die Lokalisierung des Marktplatzes. 

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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