Sonntag, Dezember 22, 2024
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Anleger wagen sich trotz Ukraine-Krise zurück an die Börse

Frankfurt, 23. Feb (Reuters) – An Europas Börsen haben sich die Anleger zur Wochenmitte vorsichtig wieder mit Aktien und risikoreicheren Investments eingedeckt. Die Furcht vor einer militärischen Eskalation im Ukraine-Konflikt bleibt aber präsent.

Der EuroStoxx50 legte ein Prozent auf 4024 Zähler zu, der deutsche Leitindex Dax zog bis zum Mittwochnachmittag um 0,8 Prozent auf 14.808 Punkte an. Auf Wochensicht lag er damit immer noch rund 1,6 Prozent im Minus. An den US-Börsen zeichneten sich zur Eröffnung Kursgewinne ab.

„Am Markt dominiert derzeit eine Prise Optimismus, dass die Wirtschaft angesichts der Ukraine-Russland-Krise doch noch mit einem blauen Auge davonkommt“, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Nach den USA, der EU und Großbritannien ergriff auch Japan erste konkrete Strafmaßnahmen gegen Russland.

Das Ausmaß der Sanktionen des Westens bleibe für Investoren aber überschaubar, ergänzte Emden. Sollte Russlands Präsident Wladimir Putin allerdings weiter Öl ins Feuer gießen und in die Ukraine einmarschieren, hätte das fatale Folgen für die Aktienmärkte. „Knickt dagegen Moskau ein, könnten die Marktteilnehmer wieder beherzt zugreifen“, sagte Marktstratege Christian Henke vom Handelshaus IG.

ROHSTOFF-RALLY PAUSIERT

Die Rohstoffpreise zogen nicht weiter an, blieben jedoch in Reichweite ihrer jüngsten Höchststände. Händler rechnen bei einem eskalierenden Konflikt mit eingeschränkten Lieferungen. Der Preis für die Rohölsorte BrentLCOc1 aus der Nordsee notierte 0,3 Prozent niedriger bei 96,52 Dollar pro Barrel, nachdem er zuvor über die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar gesprungen war.

„Die Nato-Verbündeten halten einige Strafmaßnahmen als Verhandlungsmasse zurück, was auch bedeutet, dass die Tür zur Diplomatie noch offen ist“, sagte Vandana Hari, Gründerin des Ölmarktanalyseanbieters Vanda Insights. Zudem sorge die Aussicht auf wieder steigende iranische Ölexporte für Unterstützung. 

Kryptowährungen profitierten von dem anziehenden Risikoappetit der Anleger. Bitcoin verteuerte sich um drei Prozent auf 39.029 Dollar. 

UNIPER FALLEN NACH STOPP VON NORD STREAM 2

Für Anleger von Uniper wird der Streit um die vorerst gestoppte Gaspipeline Nord Stream 2 zur Zitterpartie. Die Aktien des Versorgers sackten um rund sechs Prozent ab. Uniper ist einer von fünf westlichen Finanzpartnern des russischen Gazprom-Konzerns bei dem rund 9,5 Milliarden Euro teuren Projekt.

Der geplante milliardenschwere Börsengang des Sportwagenbauers Porsche AG schob die Titel der Holding Porsche um mehr als sieben Prozent auf 97,50 Euro an. Die Aktien des Mehrheitsaktionärs von Volkswagen stiegen um 2,2 Prozent.

Beflügelt von Übernahmespekulationen steuerten die Aktien von FlatexDegiro mit einem Plus von bis zu 21 Prozent auf den größten Tagesgewinn seit mehr als zwölf Jahren zu. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge haben einige Finanzinvestoren ein Auge auf das Unternehmen geworfen.

An der Börse in Mailand sprangen die Aktien von Stellantis nach einem überraschend starken operativen Ergebnis um mehr als sechs Prozent an. Der französische Lebensmittelkonzern Danone überzeugte die Anleger mit einem über den Erwartungen liegenden Umsatz im Weihnachtsquartal. Die Aktien des weltgrößten Joghurtherstellers legten in der Spitze 5,4 Prozent auf ein Vier-Wochen-Hoch zu.

Anleger wagen sich trotz Ukraine-Krise zurück an die Börse

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Titelfoto: Symbolfoto

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