Frankfurt, 03. Mrz (Reuters) – Ein Lehrer-Pensionsfonds aus dem US-Bundesstaat Arkansas bekommt einen Großteil der Verluste mit Hedgefonds in der Corona-Krise von der Allianz ersetzt. In einem am Donnerstag bekanntgewordenen Vergleich einigte sich der Münchner Versicherer mit dem Arkansas Teacher Retirement System (ATRS) auf einen Betrag von 643 Millionen Dollar, wie die „Arkansas Democrat-Gazette“ unter Berufung auf Angaben nach dem Informationsfreiheitsgesetz berichtete.
Gefordert hatte das ATRS, das 1,6 Milliarden Dollar in drei Hedgefonds des Vermögensverwalters Allianz Global Investors (AllianzGI) investiert hatte, Ersatz für Kursverluste von 774 Millionen Dollar. Nach Abzug von Kosten und Anwaltskosten bleiben dem ATRS 507 Millionen Dollar.
Das Arkansas Teacher Retirement System war der erste Käufer der „Structured Alpha“-Fonds, der 2020 gegen die Allianz geklagt hatte. AllianzGI hatte die Hedgefonds im Volumen von 15 Milliarden Dollar vor allem an US-Pensionsfonds verkauft, die von einer krisensicheren Anlage ausgegangen waren.
Doch als die Märkte zu Beginn der Corona-Krise wackelten, verloren sie einen Großteil ihres Einsatzes. Gut zwei Dutzend Anleger hatten die Allianz auf gut sechs Milliarden Dollar verklagt. Sie warfen ihr vor, angesichts der zeitweiligen Panik an den Märkten von ihrer Investmentstrategie abgewichen zu sein.
Vor kurzem hat sich der Versicherer mit einem Großteil der Kläger geeinigt und zunächst 3,7 Milliarden Euro zurückgestellt. Die Verhandlungen mit dem US-Justizministerium und der Börsenaufsicht SEC über mögliche Geldbußen laufen noch, so dass die Summe noch steigen könnte. Mit der Einigung in Arkansas sind nun insgesamt fünf Vergleiche unter Dach und Fach. Erstmals ist dabei eine Summe bekanntgeworden, die die Allianz zahlt. Aus den Gerichtsdokumenten geht sie nicht hervor.
Allianz entschädigt Lehrer-Pensionsfonds mit 643 Mio Dollar
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