Washington, 04. Jul (Reuters) – Die im Mai getötete Al-Jazeera-Journalistin Shireen Abu Akleh wurde nach US-Angaben wohl durch unbeabsichtigte Schüsse aus israelischen Stellungen getötet. Der Ursprung der tödlichen Kugel könne jedoch nicht eindeutig zugeordnet werden, erklärte das US-Außenministerium am Montag unter Verweis auf eine Untersuchung.
Das Geschoss sei unabhängigen Experten zufolge so stark beschädigt, dass eine definitive Aussage dazu unmöglich sei. Der einberufene US–Sicherheitskoordinator (USSC) habe auch die Untersuchungen der israelischen Armee sowie der Palästinenser–Regierung berücksichtigt. „Der USSC fand keinen Grund zur Annahme, dass dies vorsätzlich geschah“, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums zu dem Vorfall. Vielmehr sei es wohl „eher das Ergebnis tragischer Umstände“.
Israels Militär kündigte in einer ersten Reaktion weitere Untersuchungen ein. Nach dem Abschluss der operativen Prüfung werde entschieden, ob strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet würden. Ein hochrangiger Palästinenser-Vertreter warf den USA vor, Israel zu decken. Die Wahrheit sei eindeutig, aber die US-Regierung zögere weiter, sie bekanntzugeben, sagte Wasel Abu Jussef vom Exekutivekomitee der PLO der Nachrichtenagentur Reuters. Israel habe Abu Akleh getötet und müsse dafür zur Rechenschaft gezogen werden.
Die prominente 51-jährige palästinensische Journalistin mit US-Staatsbürgerschaft war am 11. Mai bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland ums Leben gekommen. Der Vorfall hat vor einem geplanten Besuch von US-Präsident Joe Biden in diesem Monat die Spannungen in der Region erhöht.
Al-Dschasira-Reporterin starb wohl durch unbeabsichtigtes israelisches Feuer
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