Freitag, April 19, 2024
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Abflauende Zinssorgen treiben Wall Street – Dollar unter Druck

Frankfurt, 10. Aug (Reuters) – Mit großer Erleichterung haben US-Anleger auf die nachlassende Teuerungsrate reagiert. Der Dow-Jones-Index stieg am Mittwoch im Handelsverlauf um 1,6 Prozent auf 33.299 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 zog 2,02 Prozent auf 4206 Zähler an. Der zuletzt besonders unter Druck geratene technologielastige Nasdaq-Index machte einen Satz von 2,66 Prozent auf 12.826 Punkte. Die Furcht der Anleger vor einem weiteren XXL-Zinsschritt der US-Notenbank flaute deutlich ab. Ungewöhnlich große Zinsschritte der Fed hatten zuletzt die Börsen belastet und die Furcht vor einer Rezession geschürt. Auch in Deutschland reagierten Anleger zuversichtlich und griffen bei Wertpapieren zu.

„Die Inflation ist mit 8,5 Prozent immer noch sehr hoch, aber es herrscht die Zuversicht, dass der Juni vielleicht der Höhepunkt war“, sagte der Vizepräsident für Handel und Derivate bei Charles Schwab, Randy Frederick. Er warnte jedoch, vor der nächsten Fed-Sitzung stünde noch die Bekanntgabe der Entwicklung der Erzeugerpreise für Juli kommenden Donnerstag und die Inflations- und Beschäftigungsdaten für August an. Erst danach werde die Notenbank ihren Kurs festlegen.

„Die Anzeichen für eine Verlangsamung der Inflationsrate geben Hoffnung, dass die Zinserhöhungen der Federal Reserve nicht so weit gehen müssen wie bisher angenommen“, sagte Mike Owens, Händler bei Saxo Markets. Die Wetten auf eine dritte Zinserhöhung der US-Notenbank um 0,75 Prozent im September ebbten deutlich ab. Anleger gingen nun verstärkt von einem moderateren Schritt von 0,5 Prozent aus. Die Teuerungsrate fiel im Juli auf 8,5 Prozent und damit stärker als von Experten im Vorfeld erwartet. Im Juni hatte die US-Inflation mit 9,1 Prozent den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren erreicht.

Auch am Anleihemarkt deckten sich Anleger ein. Im Gegenzug gaben die Renditen der zehnjährigen US-Anleihen auf 2,741 Prozent von 2,797 Prozent nach. Die abgeschwächten Zinsaussichten setzten am Devisenmarkt zudem den Dollar unter Druck. Der Dollar rutschte gegenüber einem Korb der wichtigsten Währungen um 1,6 Prozent auf einen Wert von 104,68 ab. Der EuroEUR= legte um 1,5 Prozent auf 1,0361 Dollar zu.

Ökonomen warnten allerdings davor, dass das Inflationsgespenst noch nicht gebannt sei. Zwar könne man nach den heutigen Daten etwas aufatmen, konstatierten die Experten der Commerzbank. „Das Inflationsproblem dürfte sich aber als sehr hartnäckig erweisen.“

Bei den Einzelwerten stand Tesla im Rampenlicht, nachdem Konzernchef Elon Musk für fast sieben Milliarden Dollar Aktien des Elektroautobauers verkauft hat. Musk zufolge dient das Geld zur Übernahme von Twitter, falls er den Rechtsstreit verlieren sollte, mit dem der Kurznachrichtendienst doch noch die 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme erzwingen will. Die Vorbereitung einer „Kriegskasse“ für die Twitter-Übernahme schütze davor, dass später ein Blitzverkauf notwendig werde, sagte Matt Britzman, Analyst bei Hargreaves Lansdown. Tesla-Aktien legten bis 2,6 Prozent zu; die Papiere von Twitter zogen in der Spitze 3,6 Prozent an.

Abflauende Zinssorgen treiben Wall Street – Dollar unter Druck

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Titelfoto: Symbolfoto

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