Zürich, 20. Jul (Reuters) – Der Elektrotechnikkonzern ABB will das Turbolader-Geschäft Accelleron über einen Börsengang abspalten. Geplant ist ein Listing an Schweizer Börse SIX für den 3. Oktober 2022. „Mit dieser Entscheidung setzt ABB ihre Portfoliobereinigung fort und ermöglicht den Aktionären die aktive Teilhabe am künftigen Wachstum dieses Schweizer Champions“, erklärte ABB-Chef Björn Rosengren am Mittwochabend. Für jeweils 20 ABB-Aktien sollen die ABB-Eigner eine Accelleron-Aktie erhalten. Zuvor müssten sie auf einer Aktionärsversammlung am 7. September den Spin-Off genehmigen.
Der Hersteller von leistungsstarken Turboladern für Diesel- und Gasmotoren erwirtschaftete im vergangenen Jahr mit gut 2300 Mitarbeitern einen Umsatz von 756 Millionen Dollar. Accelleron helfe, den Treibstoffverbrauch und die Emissionen von Kundenanwendungen zu reduzieren und ihre Umweltbilanz zu verbessern. Mit einer operativen Marge von 25 Prozent übertrifft der Bereich den Wert des ganzen Konzerns deutlich. Accelleron peile hohe Dividendenausschüttungen an. Firmenchef sei Daniel Bischofberger, dem Verwaltungsrat solle Oliver Riemenschneider vorstehen.
ABB hatte bereits im November 2020 angekündigt, das Turbolader-Geschäft abstoßen zu wollen. Bisher hatte der SiemensSIEGn.DE-Rivale aber offen gelassen, ob dies auf dem Weg einer Ausgliederung über ein Listing an der Schweizer SIX oder über einen Verkauf passieren soll.
Accelleron ist nicht der einzige ABB-Bereich, der an die Börse gehen soll. Auch das Geschäft mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge will der Konzern aus Zürich an die SIX bringen. ABB hatte den Schritt angesichts des turbulenten Marktumfelds im Juni aber auf unbestimmte Zeit verschoben. Während der Konzern bei der Ladesäulen-Tochter die Mehrheit der Anteile behalten will, ist bei Accelleron eine vollständige Trennung geplant.
ABB will Turbo-Tochter Accelleron an die Börse bringen
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