Mittwoch, April 24, 2024
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Aareal setzt weiter auf Software-Tochter und Immobilien in Toplage

Frankfurt, 02. Mrz – Dank höherer Zinseinnahmen und guter Geschäfte der Softwaretochter Aareon hat die Aareal Bank ihren Jahresgewinn gesteigert. Das Konzernbetriebsergebnis kletterte 2022 um 54 Prozent auf 239 Millionen Euro, wie der Immobilienfinanzierer am Donnerstag mitteilte. „Die Auswirkungen der Krise haben die Immobilienmärkte mit unterschiedlicher Intensität betroffen“, erklärte Vorstandschef Jochen Klösges im Gespräch mit Journalisten.

„Die internationalen Immobilienmärkte zeigen sich dank der anhaltenden Nachfrage nach Anlagemöglichkeiten recht stabil.“ der den Aktionären zugerechnete Gewinn stieg im vergangenen Jahr auf 138 Millionen Euro von 53 Millionen im Vorjahr. Das lag leicht über die Prognosen der Analysten, die Daten von Vara Research zufolge im Schnitt mit 136 Millionen Euro gerechnet hatten.

Der Markt für Gewerbeimmobilien, in dem die Wiesbadener Bank agiert, gehört aus Sicht der Aufseher zu den seit der Pandemie besonders risikobehafteten Marktsegmenten. Klösges sieht dennoch weiterhin gute Chancen vor allem in der Finanzierung von Immobilien in Toplage. Außerdem profitiere das Institut von einer positiven Mietentwicklung im Bereich der Logistikimmobilien.

ZWEITEs STANDBEIN – SOFTWARE FÜR DIE IMMOBILIENVERWALTUNG

Den Gewinn belastete vor allem eine aufgrund der verbliebenen Russland-Exposure erhöhte Risikovorsorge von 192 Millionen Euro (Vorjahr: 133 Millionen). Hierbei gehe es um ein Bürogebäude in Moskau, dessen Mieter aufgrund der Sanktionen die Mietzahlungen an das Wiesbadener Institut nicht transferieren kann. Den Anteil der faulen Kredite (NPLs) baute die Bank auf 3,6 Prozent von 5,2 Prozent Ende 2021 ab. Die meisten Kreditausfälle verzeichnete Aareal im Bereich der Büroimmobilien.

Neben der strukturierten Immobilienfinanzierung setzt die Bank auf das Wachstum ihrer Tochterfirma Aareon, die zum führenden Software-Unternehmen für Immobilien-Management in Europa werden soll. „Unsere Einnahmen müssen diversifiziert sein“, erklärte Finanzchef Marc Heß. Aareon steigerte im vergangenen Jahr den Umsatz um 15 Prozent auf 308 Millionen Euro und trug wesentlich zum Provisionsüberschuss des Konzerns bei. In dieses Geschäft will der Konzern weitere 35 Millionen Euro investieren.

Für das laufende Jahr erwartet Aareal weiteres Wachstum im Kreditportfolio und plant Investitionen. „Unser für 2024 avisiertes Ziel werden wir aller Voraussicht nach schneller als geplant erreichen“, erklärte Vorstandschef Jochen Klösges. „Dadurch haben wir weiteren Spielraum für Investitionen gewonnen, die wir dieses Jahr angehen werden.“ Das Institut stellt für das Jahr 2024 ein Betriebsergebnis von bis zu 350 Millionen Euro in Aussicht – ein Ziel, welches operativ bereits dieses Jahr erreicht werden könne. Für 2023 erwartet Aareal ein Konzernbetriebsergebnis in der Spanne von 240 bis 280 Millionen Euro. 

Ein Konsortium der Finanzinvestoren Advent und Centerbridge mit dem kanadischen Pensionsfonds CPPIB hatte sich 83,8 Prozent der Anteile an dem Immobilienfinanzierer gesichert. Vollzogen werden soll die bis zu zwei Milliarden Euro schwere Übernahme nach Angaben der Bank im Frühjahr. Das Konsortium geht laut Bankchef Klösges weiterhin davon aus, dass die Übernahme nach Plan erfolgt.

Aareal setzt weiter auf Software-Tochter und Immobilien in Toplage

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Brian Penny auf Pixabay

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