Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat nach einem Treffen mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in Kiew die Forderung nach Taurus-Marschflugkörpern erneuert. „Wir brauchen sie ganz dringend, wir brauchen Verteidigungswaffen“, sagte er dem TV-Sender „Welt“.
Die modernen Waffen spielten eine entscheidende Rolle für die ukrainische Offensive. „Deswegen: Verzögerung bei der Waffenlieferung macht es sehr schwierig für unser Militär. Und die zahlen den höchsten Preis – das Leben unserer Soldaten.“ Klitschko kritisierte die allgemein abwartende Haltung der Bundesregierung bei Waffenlieferungen: „Es gibt immer eine längere Diskussion – wegen Panzern, wegen Waffen. Das verzögert, das ist schlecht. Wir brauchen dringend, dringend Verteidigungswaffen.“
Klitschko hofft, dass das gesamte von Russland besetzte Territorium bis zum Ende des Jahres zurückerobert werden kann. Das werde aber nur gelingen, „wenn wir genug Waffen haben“.
Friedensgesprächen erteilte Klitschko zu diesem Zeitpunkt eine Absage: „Jeder Krieg endet an einem runden Tisch“, so Klitschko, aber „im Moment sehen wir keine Basis dafür“. Gesprächsangebote aus Russland will er erst nach Abzug aller russischen Truppen akzeptieren: „Die Russen sagen, lass uns Kompromisse finden. Ich glaube, Kompromisse kann man immer finden, wenn der letzte russische Soldat unser Territorium verlassen hat.“ Klar sei auch, dass man im Rahmen solcher Verhandlungen keine Territorien an Russland abtreten werde.
Im Gespräch mit Finanzminister Lindner sei es auch um Wiederaufbau gegangen, aber er wisse, dass der Wiederaufbau mit Reformen einhergehen müsse, so Klitschko. Es gehe eben nicht nur darum, Brücken und Gebäude wiederaufzubauen: „Wiederaufbau, das sind an erster Stelle Reformen, das müssen wir in der Ukraine machen.“
Foto: Vitali Klitschko (Archiv), über dts Nachrichtenagentur
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