25. Apr – Hohe Lagerbestände bei den Kunden, gestiegene Kosten und Arbeitskämpfe haben den finnischen Papierherstellern Stora Enso und UPM zugesetzt. Bei Stora Enso lag der Gewinn im ersten Quartal bei 234 Millionen Euro und brach damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte ein, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. UPM meldete einen Quartalsgewinn in Höhe von 356 Millionen Euro und verfehlte damit trotz einer Steigerung um knapp 30 Prozent die Markterwartungen. „Die Nachfrage nach den meisten unserer Produkte ist schwach oder schwächt sich ab und die Marktunsicherheiten halten an“, sagte Stora-Enso-Chefin Annica Bresky. Die Ergebnisse bezeichnete sie als sehr enttäuschend.
Die energieintensive Papierindustrie ist besonders stark von den hohen Energiekosten betroffen. Zudem haben die langsamer als erhofft verlaufende Erholung in China sowie die weltweit hohen Lagerbestände die Nachfrage nach Verpackungen und anderen Papierprodukten gedämpft. Auch Streiks im finnischen Transportsektor haben Konzernangaben und Analysten zufolge die Gewinnmarge der Unternehmen gedrückt.
Mit Blick auf das kommende Quartal gehen die Sichtweisen der beiden finnischen Branchenriesen auseinander. „Trotz der kurzfristigen Turbulenzen bleiben die langfristigen Wachstumsaussichten unverändert und attraktiv“, sagte UPM-Konzernchef Jussi Pesonen. Das Unternehmen hält an seiner Prognose fest und rechnet für das erste Halbjahr weiterhin mit einem Anstieg des Betriebsergebnisses gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dagegen hatte Stora Enso seine Prognose für das Gesamtjahr schon in der vergangenen Woche gesenkt: Mit Blick auf die gestiegenen Kosten erwarte man 2023 einen Einbruch des Betriebsgewinnes um rund 50 Prozent im Vergleich zu 2022.
Finnische Papierkonzerne unter Druck – Erwartungen gehen auseinander
Quelle: Reuters
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