London, 22. Feb (Reuters) – Großbritannien wird nach dem Einmarsch russischer Soldaten in der Ost-Ukraine unmittelbare Sanktionen gegen die Regierung in Moskau verhängen. Dies kündigte Premierminister Boris Johnson am Dienstag in London an. „Unsere Sanktionen werden Russland hart treffen“, sagte Johnson vor der Presse. Russlands Präsident Wladimir Putin werde feststellen, dass er sich schwer verrechnet habe.
„Das ist, sollte ich betonen, nur das erste Sperrfeuer britischer Wirtschaftssanktionen gegen Russland, weil wir erwarten müssen, wie ich befürchte, dass weiteres irrationales Verhalten Russlands kommen wird.“ Putin sei anscheinend auf eine großangelegte Invasion der Ukraine aus.
„Ich denke, dass die Tragödie der gegenwärtigen Lage darin besteht, dass Präsident Putin sich mit gleichgesinnten Beratern umgeben hat, die ihm sagen, dass die Ukraine kein richtiges Land ist“, sagte Johnson.
Die geplanten britischen Sanktionen würden nicht nur die jetzt von Russland besetzten Provinzen Luhansk und Donezk in der Ost-Ukraine treffen, sondern Russland selbst. Details werde er in einer Rede vor dem Unterhaus am Mittag (13.30 Uhr MEZ) nennen. Die britische Regierung hatte zuvor bereits unter anderem angedeutet, russischen Unternehmen den Zugang zum Londoner Finanzmarkt zu sperren.
Davon betroffen wären auch russische Oligarchen, die in Großbritannien und vor allem in London sehr aktiv sind. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt ist etwa Roman Arkadjewitsch Abramowitsch, dem der englische Premier-League-Club und in London ansässige FC Chelsea gehört. Seit dem Ende der Sowjetunion 1991 sind hunderte Milliarden Dollar aus Russland nach Großbritannien geflossen. Für viele reiche Russen ist London das erste Domizil im Westen.
Großbritannien bereitet harte Sanktionen gegen Russland vor
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