Freitag, Dezember 27, 2024
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Wirtschaft lobt EZB-Zinsanhebung – „Marktunruhe sonst verstärkt“

Berlin, 16. Mrz – Trotz Sorgen vor einer Finanzkrise 2.0 nach den Turbulenzen um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse begrüßt die Wirtschaft die erneute Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB). „Es ist richtig, die Leitzinsen weiter zu erhöhen, um die Inflation wirksam zu bekämpfen“, sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, am Donnerstag.

„Hohe Zinsen drohen zwar die Wirtschaftsleistung zu schwächen, eine dauerhaft hohe Inflation könnte aber noch größeren wirtschaftlichen Schaden anrichten.“ Das schätzt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) ganz ähnlich ein. „Die EZB hat heute richtig entschieden, trotz der Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten an ihrer zuvor angekündigten Zinserhöhung festzuhalten“, sagte BVR-Chefvolkswirt Andreas Bley. „Eine Pause der Zinserhöhungen hätte die Unruhe an den Finanzmärkten womöglich noch verstärkt.“ 

Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) sprach sich für weitere Zinsschritte aus. „Die EZB sollte ihren Kurs weiter fortsetzen, damit die Inflation mittelfristig und nachhaltig zurückgedrängt werden kann“, sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Henriette Peucker. „Die Inflation im Euroraum ist hartnäckig.“ Auch der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) sieht das so. „In dieser schwierigen Situation macht die EZB ihren Job, um der hartnäckigen Inflation die Stirn zu bieten“, sagte Hauptgeschäftsführerin Iris Bethge-Krauß.

„RISIKEN ÜBERSCHAUBAR“

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) begrüßte die erneute Straffung der Geldpolitik ebenfalls. „Dieser Schritt zeigt auch, dass die EZB die Risiken für die Finanzstabilität für überschaubar hält, trotz des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank und den Entwicklungen bei der Credit Suisse“, sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Die Bekämpfung der Inflation und die Stabilität des Finanzsystems seien beides notwendige Voraussetzungen für dringend erforderliche Investitionen.

Ähnlich sieht das der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). „Da die Geldwertstabilität das primäre Ziel der EZB und die Finanzstabilität dem nachgeordnet ist, ist der heutige Zinsschritt um 50 Basispunkte der richtige Schritt“, sagte der GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die Währungshüter hatten ihren Leitzins das sechste Mal in Folge angehoben, und zwar von 3,0 auf 3,5 Prozent. „Das zeigt die verspätete, aber auch deutliche Entschlossenheit, die Inflation an die Zielmarke von zwei Prozent zurückzubringen“, sagte Asmussen, der einst selbst im EZB-Direktorium saß.

Die Silicon Valley Bank (SVB) hatte massiv in US-Staatsanleihen investiert, die wegen der steigenden Zinsen aber stark an Kurswert verloren haben. Das brachte die Bank nun in die Bredouille. Die Schockwellen und Sorgen vor einer Finanzkrise 2.0 reichen bis nach Europa, wo die ohnehin angeschlagene Credit Suisse nun Kredite von bis zu 50 Milliarden Franken bei der Schweizer Notenbank aufnimmt.

Wirtschaft lobt EZB-Zinsanhebung – „Marktunruhe sonst verstärkt“

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von George Ion auf Pixabay

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