Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 10. Februar 2023
10. Feb – Der Autobauer Ford plant Insidern den Bau einer 3,5 Milliarden Euro teuren Batteriefabrik im US-Bundesstaat Michigan. Die Pläne zur Errichtung einer Fabrik für Lithiumphosphat-Batterien zusammen mit dem chinesischen Batteriespezialisten Contemporary Amperex Technology (CATL)300750.SZ sollten am Montag bekannt gegeben werden, sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Mindestens 2.500 Menschen sollten dort beschäftigt werden. Ford lehnte eine Stellungnahme zu den Informationen ab.
10. Feb – Der Impfstoff-Entwickler CureVac hat 250 Millionen Dollar frisches Kapital eingesammelt. Die Investmentbanken Goldman Sachs, Jefferies und SVB Securities brachten 27 Millionen Stammaktien für je 9,25 Dollar bei Investoren unter, wie das Unternehmen am Freitagabend mitteilte. CureVac hatte die Entwicklung seines Corona-Impfstoffs gestoppt, nachdem das Vakzin nicht so gut wirkte wie erhofft. Für einen Covid-19-Impfstoff der zweiten Generation und ein Grippe-Vakzin auf mRNA-Basis hatte das Biotech-Unternehmen zuletzt aber ermutigende Studienergebnisse vorgelegt.
Bangalore/Paris, 10. Feb – Airbus hat Insidern zufolge am Freitag eine Vereinbarung mit Air India über den Kauf von 250 Flugzeugen unterzeichnet. Diese teilten sich auf in 210 A320neo-Maschinen sowie 40 A350, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters aus Branchenkreisen. Stellungnahmen der beiden Unternehmen lagen zunächst nicht vor.
Berlin, 10. Feb – Der Luftverkehr von und nach Deutschland erholt sich zusehends und dürfte in den nächsten sechs Monaten rund 80 Prozent des Angebots vor der Corona-Pandemie erreichen. Von Februar bis Juli beträgt die Sitzplatzkapazität der Airlines 116 Millionen, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Freitag mitteilte. Vor allem Ferienflieger erhöhten ihr Angebot. Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland allerdings hinterher, denn das Sitzplatzangebot in Europa erreicht 92 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019. Besonders stark holen sogenannte Punkt-zu-Punkt-Airlines auf, also Billigflieger wie Ryanair und Easyjet: Sie locken Passagiere bereits wieder mit 107 Prozent des Vorkrisenniveaus. Auch beim Sommerflugplan können deutsche Airlines mit dem Aufwind der Konkurrenz in Europa nicht mithalten, wie der BDL bereits vor kurzem erklärt hatte.
Brüssel, 10. Feb – Die Deutsche Telekom und drei weitere europäische Telekom-Konzerne haben wie erwartet die Genehmigung der EU-Wettbewerbsbehörde für ihre geplante Zusammenarbeit bei Online-Werbung erhalten. Die EU genehmige den Deal ohne Auflagen, erklärte die Kommission am Freitag. Durch die Zusammenarbeit wollen sich Deutsche Telekom, Vodafone, Orange und Telefonica einen größeren Anteil am lukrativen Geschäft mit Internet-Anzeigen sichern. Bislang beherrschen US-Firmen wie Google oder die Facebook-Mutter Meta diesen Markt.
Madrid, 10. Feb – Die Zara-Mutter Inditex hat sich mit den beiden größten spanischen Gewerkschaften CCOO und UGT auf Lohnerhöhungen in Spanien geeinigt. Die Gehälter sollen durchschnittlich um 20 Prozent steigen, wie die Gewerkschaften am späten Donnerstag mitteilten. Nach Angaben der UGT sollen die Gehälter in einigen Teilen des Landes sogar um bis zu 40 Prozent steigen. Der Modekonzern beschäftigt rund 165.000 Mitarbeiter in 177 Ländern, ein Drittel davon in Spanien. Inditex habe zudem zugestimmt, die Löhne in den kommenden drei Jahren entsprechend der Inflation zu erhöhen, wie es auch andere Einzelhändler in Spanien vereinbart hätten, sagten die Gewerkschaften. Die Aktie brach am Freitag um bis zu 4,7 Prozent ein.
Frankfurt, 10. Feb – Wegen der Verzögerungen beim Ausbau des Mobilfunk-Netzes der Tochter 1&1 hat sich United Internet einem Zeitungsbericht zufolge Hilfe ins Haus geholt. Der frühere Chef des weltweit größten Touristik-Konzerns TUI, Friedrich Joussen, habe bereits im vergangenen Jahr als Berater angeheuert, schrieb das „Handelsblatt“ am Freitag. „Herr Joussen berät die United Internet Gruppe bei einigen strategischen Themen, dazu gehört unter anderem auch der Netzausbau“, zitierte das Blatt einen 1&1-Sprecher. Dem Unternehmen, das für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen war, drohen einem früheren Medienbericht zufolge Strafen der Bundesnetzagentur, weil bislang nur ein Bruchteil der geforderten 1000 Mobilfunkmasten stehen. Joussen war zeitweise Chef von Vodafone Deutschland.
München, 10. Feb – Der Sensorenspezialist Hensoldt hat einen Großauftrag über 100 Millionen Euro im Rahmen des FCAS-Kampfflugzeug-Programms erhalten. Dabei gehe es um die Entwicklung von Demonstratoren für Radar-, Aufklärungs- und Selbstschutzelektronik, Optronik und Vernetzung der Sensoren, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Das FCAS-Programm soll ein Kampfflugzeug, Drohnen und Kommunikationsinfrastruktur umfassen. Ende 2022 hatten die beteiligten Firmen grünes Licht für den Bau von Demonstratoren bis 2025 erhalten. Das FCAS-Flugzeug soll ab etwa 2040 den Eurofighter und die französische Rafale ablösen. Das Projekt war im Juli 2017 von der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron vorgestellt worden.
Frankfurt, 10. Feb – Die ungebrochene Nachfrage nach Fotobüchern hat Cewe ein Jahresergebnis teilweise über den Erwartungen beschert. Der Umsatz habe 2022 um sieben Prozent auf 741 Millionen Euro zugelegt, teilte der Foto-Spezialist am Freitag mit. Der operative Gewinn sei auf 75,6 von 72,2 Millionen Euro gestiegen. Insgesamt habe das Unternehmen 2,28 Milliarden Fotos auf Papier gebannt, 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Frankfurt, 10. Feb – Nach dem pandemie-bedingten Boom der vergangenen Jahre will der Laborausrüster Sartorius mehr Geld an seine Eigner ausschütten. Auf der kommenden Hauptversammlung solle über eine Anhebung der Dividende für die Vorzugsaktionäre auf 1,44 von 1,26 Euro je Anteilsschein abgestimmt werden, teilte der Dax-Konzern am Freitag mit. Stammaktionäre würden künftig 1,43 statt 1,25 Euro erhalten. Von 2019 bis 2022 wuchs der Umsatz jährlich im Schnitt um 32 Prozent.
Bangalore, 10. Feb – Steigende Ausgaben für Energie, höhere Lohnkosten und Mehrausgaben für die Entwicklung von Elektroauto-Teilen machen dem Autozulieferer Magna International schwer zu schaffen. Der Gewinn brach im abgelaufenen Quartal um fast 80 Prozent ein auf 95 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Umsatz verbesserte sich dagegen um fünf Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Der Zulieferer, der Teile für die Karosserie und den Antrieb unter anderem an VolkswagenVOWG_p.DE liefert, hatte bereits im vergangenen Monat darauf hingewiesen, dass der Gewinn unter anderem wegen unerwartet hoher Garantiekosten niedriger ausfällt als erwartet.
Mailand, 10. Feb – Der italienische Nutzfahrzeughersteller Iveco rechnet dank voller Auftragsbücher im laufenden Jahr mit höheren Gewinnen. Der bereinigte Betriebsgewinn werde 2023 auf 550 bis 590 Millionen Euro steigen, sagte das Unternehmen am Freitag voraus. „Unser Auftragseingang blieb stabil über dem Vor-Corona-Niveau, die Produktion von leichten, mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen ist zwischen 30 und 35 Wochen ausverkauft“, hieß es. 2022 verdiente Iveco mit 527 Millionen Euro mehr als selbst erwartet. Iveco war Anfang 2022 vom chinesischen Hersteller CNH Industrial abgespalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht worden.
Amsterdam, 10. Feb – Die Niederlande wollen einen Teil ihrer Aktien an der heimischen Großbank ABN Amro verkaufen. Der Anteil solle auf knapp die Hälfte reduziert werden, teilte das Königreich am Freitag mit. Der Verkauf werde in den kommenden Tagen durch die Citigroup Global Markets Europe zu einem nicht genannten Mindestpreis eingeleitet. ABN Amro wurde 2015 nach einer staatlichen Rettungsaktion während der Finanzkrise 2008 reprivatisiert. Der niederländische Staat besitzt aber immer noch 56 Prozent der Aktien des Geldhauses und hatte seit September 2017 keine Anteile mehr verkauft.
10. Feb – Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA ermittelt einem Medienbericht zufolge gegen das britische Geldhaus Barclays wegen mutmaßlicher Missstände in der Compliance und in der Geldwäscheprävention. Die FCA habe angesichts der hohen Zahl von Maßnahmen gegen Geldwäsche bereits im vergangenen Jahr eine unabhängige Prüfung bei Barclays angefordert, berichtete die „Financial Times“ unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dabei soll ein externes Beratungsunternehmen einen Prüfungsbericht erstellen und Verbesserungen vorschlagen. Die Aufsichtsbehörde wollte sich dazu nicht äußern und Barclays war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Im vergangenen Jahr hatte die FCA Barclays eine Strafe von 8,4 Millionen Pfund (rund 9,48 Millionen Euro) aufgebrummt, weil die Bank der Behörde zufolge nicht ausreichend Informationen über ihre Gebühren zur Verfügung stellte.
Seoul, 10. Feb – Für den Ausbau des Geschäfts mit Elektroauto-Batterien nimmt SK Innovation einen späteren Sprung in die Gewinnzone in Kauf. Der südkoreanische Energiekonzern teilte am Freitag mit, im laufenden Jahr statt der ursprünglich geplanten, umgerechnet 4,4 Milliarden Euro nun 7,4 Milliarden Euro investieren zu wollen. Von dieser Summe flössen 70 Prozent zur Batterie-Tochter SK On, die unter anderem Volkswagen zu ihren Kunden zählt. Mit dem Geld sollen unter anderem die Batteriewerke im Ausland ausgebaut werden. Parallel dazu wolle SK On bis zu 2,2 Milliarden Euro frisches Kapital bei Investoren einsammeln, sagten Insider. Im vierten Quartal 2022 steigerte SK Innovation eigenen Angaben zufolge zwar den Umsatz um 40 Prozent auf 14 Milliarden Euro, der operative Verlust verzehnfachte sich dagegen auf 504 Millionen Euro.
Zürich, 10. Feb – Ein Mitglied der Roche-Aktionärsgruppe hat 2,7 Millionen Inhaberaktien des Pharmakonzerns platziert. Davon habe die Roche Long Term Foundation 540.000 Titel zur Deckung von aktuellen und zukünftigen Verpflichtungen unter Vergütungs- und Beteiligungsplänen erworben, teilte der Basler Konzern am Freitag mit. Die stimmrechtsverbundene Aktionärsgruppe werde nach Vollzug dieser Transaktion noch rund 65 (zuvor 67,5) Prozent der Inhaberaktien von Roche halten. Die Erben des Roche-Gründers Fritz Hoffmann-La Roche kontrollieren den Pharma- und Diagnostikriesen über eine Mehrheit der Stimmrechte der Inhaberaktien. Das Gros des gesamten Roche-Kapitals entfällt auf die nicht stimmberechtigten Genussscheine.
Frankfurt, 10. Feb – Der Medizintechnik-Konzern Carl Zeiss Meditec hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2022/23 wegen höherer Forschungs- und Marketing-Ausgaben Einbußen im operativen Geschäft verzeichnet. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte auf rund 60,3 Millionen Euro von 74,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Höhere Ausgaben unter anderem für Vertrieb und Marketing sowie für Forschung und Entwicklung hätten das Ergebnis belastet. Außerdem habe ein schwächerer Produktmix mit geringeren Anteilen an chirurgischen Verbrauchsmaterialien zu dem Rückgang beigetragen. Der Umsatz kletterte hingegen von Oktober bis Dezember um 14,6 Prozent auf rund 470,3 Millionen Euro. Der Auftragsbestand sei auf hohem Niveau von mehr als 600 Millionen Euro verblieben. Die Ebit-Marge sank auf 12,8 (Vorjahr: 18,1) Prozent.
Für das Geschäftsjahr 2022/23 rechnet das Management trotz geopolitischer Risiken und einem zunehmend schwierigen makroökonomischen Umfeld mit einem Umsatzwachstum mindestens in Höhe des Marktwachstums. Die Investitionen in Vertrieb und Marketing sowie Forschung und Entwicklung blieben vor dem Hintergrund der Einführung neuer Produkte und Innovationen planmäßig auf hohem Niveau. Die Ebit-Marge dürfte gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig sein und um die 19 bis 21 Prozent liegen.
Zürich, 10. Feb – Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma hat die Geldabflüsse bei der Credit Suisse im vierten Quartal 2022 als „erheblich“ bezeichnet. Die Großbank habe allerdings über sehr hohe Liquiditätspuffer verfügt, die ihre beabsichtigte stabilisierende Wirkung entfaltet hätten und nun wieder aufgebaut würden, teilte die Behörde am Donnerstagabend auf Anfrage mit. Liquiditäts- und Kapitalpuffer seien da, um genutzt zu werden. „Es ist klar, dass die Finma die Banken in solchen Situationen sehr genau überwacht.“ Die Aufsicht begrüße die von Credit Suisse im Oktober 2022 angekündigte Strategie und die Maßnahmen, die darauf abzielten, die Risiken der Bank zu reduzieren und ihr Kapital zu stärken. Wegen Zweifeln an der finanziellen Verfassung des Konzerns zogen Kunden im Schlussquartal netto 110,5 Milliarden Franken von der Credit Suisse ab.
10.02.23 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Tipp: Dividenden ausländischer Aktien werden doppelt besteuert,
dieses Finanztool erledigt Deine Rückerstattung