Frankfurt, 26. Jan – Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:
20.55 Uhr – Die Aktie von Bed Bath & Beyond stürzt nach Äußerungen des Unternehmens zur Liquidität ab. Im späten Handel an der Wall Street fällt der Anteilsschein des angeschlagenen US-Einrichtungshauses um knapp 16 Prozent auf 2,73 Dollar. Der Konzern hat zuvor mitgeteilt, nicht genügend Finanzmittel zu haben, um Beträge zurückzuzahlen, die unter Kreditfazilitäten aufgenommen wurden. Bed, Bath & Beyond will früheren Informationen von Insidern zufolge einen Insolvenzantrag stellen.
19.20 – Die Arzneimittelbehörde FDA hat ihre Zulassung für das Corona-Medikament Evusheld von AstraZeneca in den USA zurückgenommen und damit die Aktie auf Talfahrt geschickt. Die US-notierten Titel des britischen Pharmakonzerns fallen um 1,4 Prozent auf 65,73 Dollar. Es sei unwahrscheinlich, dass die Therapie Schutz gegen die derzeit vorherrschenden Covid-19-Varianten wie Omikron biete, erklärte die FDA. AstraZeneca hat mitgeteilt, dass das Arzneimittel in anderen Regionen wie die Europäische Union und Japan weiterhin zugelassen bleibt.
18.25 Uhr – Die Aussicht auf Rückkäufe von Aktien gibt Chevron Rückenwind. Die Titel des US-Ölriesen steigen an der New Yorker Börse um 4,1 Prozent auf 149,95 Dollar und ziehen den gesamten Sektorindex.SPNY um 1,1 Prozent nach oben. Das Unternehmen will sein Budget für Aktienrückkäufe auf 75 Milliarden Dollar verdreifachen. Grund seien starke Gewinne dank der höheren Öl- und Gaspreise, teilte Chevron mit. Der Konzern legt seine Ergebnisse für das vierte Quartal am Freitag vor.
15.00 Uhr – Spekulationen auf einen steigenden Rohstoffhunger Chinas schieben die Ölpreise an. „Die Wiedereröffnung der Wirtschaft in China stützt die Nachfrageaussichten“, sagte UBS-Analyst Giovanni Staunovo. Die von der US-Energiebehörde veröffentlichten Lagerdaten linderten zudem die Sorgen der Anleger. Obschon die US-Vorräte auf dem höchsten Stand seit Juni 2021 sind, fiel der wöchentliche Anstieg nicht so stark aus wie erwartet. Die Nordsee-Sorte Brent verteuert sich um 1,7 Prozent auf 87,56 Dollar je Fass. Der Preis für US-Leichtöl WTI steigt um 1,9 Prozent auf 81,66 Dollar.
13.30 Uhr – Anleger greifen wegen Medienberichten zu einem von BuzzFeed abgeschlossenen Millionenvertrag zu. Die Facebook-Mutter Meta soll BuzzFeed im vergangenen Jahr etwa zehn Millionen Dollar gezahlt haben, um Inhalte auf Facebook und Instagram mitzugestalten sowie Nutzer bei dem Ausbau ihrer Online-Präsenz zu helfen, berichtet die Zeitung „Wall Street Journal“ unter Berufung auf Insider. Die seit 2021 gelisteten Aktien des US-Medienkonzerns Buzzfeed steigen daraufhin im vorbörslichen US-Handel um rund 30 Prozent.
12.30 Uhr – Enttäuschende Zahlen und der angekündigte Stellenabbau setzen IBM zu. Die Titel des IT-Konzerns fallen im vorbörslichen US-Handel um knapp zwei Prozent auf 138,08 Dollar. Der Umsatz im vierten Quartal sei stagniert, teilte die Firma am Mittwoch nach Börsenschluss mit. Zudem sei die Streichung von 3900 Arbeitsplätzen wegen einer mangelnder Nachfrage nach Beratungsdienstleistungen geplant. Die Kosten für den Jobabbau würden den Gewinn im ersten Quartal belasten, die Einsparungen sollten sich in der zweiten Jahreshälfte dennoch auszahlen, prognostizieren die Analysten von Credit Suisse.
12.15 Uhr – Der Spirituosen-Hersteller Diageo enttäuscht Anleger mit seinem US-Geschäft. Die Aktien des Herstellers der Ginmarke Tanqueray brechen um bis zu 7,9 Prozent ein. Zwar habe der Konzern im Halbjahr insgesamt besser ab als erwartet abgeschnitten, jedoch wiege der Misserfolg in den USA schwerer, schreiben die Analysten von RBC. Auch die Aktien des Tonic-Water-Anbieters FevertreeFEVR.L lassen Federn und stürzen bis zu 15,4 Prozent ab, grenzen ihr Minus anschließend allerdings auf rund fünf Prozent ein. Anleger verschreckte der Ausblick auf einen weiter hohen Kostendruck. Der Index für europäische Lebensmittel- und Getränkeaktien.SX3P fällt um 1,2 Prozent.
11.30 Uhr – Nach einer Herunterstufung durch die Citigroup-Analysten steigen die Anleger bei Novartis aus. Die Aktien des Pharmariesen sind mit einem Kursabschlag von 2,2 Prozent auf 83,40 Franken der größte Verlierer sowohl bei den Schweizer Bluechips.SSMI als auch den europäischen Gesundheitswerten.SXDP. Citigroup zufolge hat das Management des Baseler Konzerns noch viel Arbeit vor sich. Die Analysten halbierten zudem wegen drohender neuer Konkurrenz ihre Umsatzprognose für den Cholesterinsenker Leqvio. Sie senkten ihre Anlageempfehlung auf „Neutral“ von „Buy“ und das Kursziel auf 86 von zuvor 95 Franken.
11.10 Uhr – Ein überraschend deutlicher Umsatzanstieg im Schlussquartal verleiht dem Halbleiterhersteller STMicroelectronics Flügel. Die Aktien springen in Paris in der Spitze um 9,3 Prozent auf ein Zwölf-Monats-Hoch von 43,10 Euro. Auch die Mitbewerber profitieren davon: InfineonIFXGn.DE ziehen um 2,9 Prozent an, AMS-OsramAMS.S steigen um 2,6 Prozent. Die niederländischen Konkurrenten ASMI, BE SemiS und ASML notieren zwischen 0,7 und 1,9 Prozent im Plus.
10.40 Uhr – Die Vorzeichen für den Börsentag von Tesla stehen gut. Die Aktien gewinnen vorbörslich 7,4 Prozent auf 155,05 Dollar. Der E-Autobauer hatte bei Umsatz und Ergebnis im vierten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen und peilt 2023 Auslieferungen von zwei Millionen Fahrzeugen an. „Um dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld entgegenzuwirken, hat Tesla seine Autopreise gesenkt, eine Strategie, die bisher die Nachfrage anzukurbeln scheint“, sagte Investmentexpertin Victoria Scholar von Interactive Investor. Dies erhöhe jedoch den Druck auf die Bruttomargen, insbesondere in Zeiten steigender Kosten.
10.15 Uhr – Das spanische Bankhaus Sabadell hat mit einem optimistischen Ausblick und geplanten Aktienrückkäufen die Anleger begeistert. Die Papiere steigen in Madrid um bis zu 9,3 Prozent und stehen so hoch wie seit mehr als drei Jahren nicht mehr. „Ein starker Gewinnanstieg im vierten Quartal 2022 wird von einer optimistischen Prognose für das Geschäftsjahr 2023 begleitet, die auf ein über dem Konsens liegendes (Zinsüberschuss)-Wachstum hindeutet“, sagten die Analysten von Jefferies in einem Kommentar. Die Titel der inländischen Konkurrenten UnicajaUNI.MC und CaixabankCABK.MC ziehen um je rund 2,2 Prozent an.
09.30 Uhr – Der Gewinnrückgang von SAP sorgt an der Börse für lange Gesichter. Die Aktien des Softwarehauses rutschen um bis zu 3,4 Prozent auf ein Zweieinhalb-Wochen-Tief von 102,30 Euro und halten die rote Laterne im Dax. „Es haben mehr Zahlen enttäuscht als positiv überrascht“, urteilten die Analysten von Jefferies in einem Kommentar zur vorgelegten Bilanz für 2022. Das neu angekündigte Restrukturierungspaket habe keine Auswirkungen auf die zugrundeliegenden operativen Gewinnaussichten bei einem gleichzeitig überraschend niedrigen Geldfluss (Cashflow).
09.20 Uhr – Nach einem optimistischeren mittelfristigen Ausblick stürmt die Aktie von Sartorius an die Dax-Spitze. Die Titel des Laborausrüsters gewinnen 8,3 Prozent auf 441,50 Euro und stehen so hoch wie seit viereinhalb Monaten nicht mehr. Die Zahlen für 2022 seien einen Hauch besser als sie im Schnitt erwartet wurden, zudem überzeuge die angehobene Umsatzprognose für 2025, sagte ein Händler. Die Göttinger Firma rechnet in zwei Jahren nun mit einem Umsatz von etwa 5,5 statt fünf Milliarden Euro.
08.40 Uhr – Ein Dividendenversprechen von DIC Asset lässt Anleger bei den Aktien zugreifen. Die Titel des Gewerbeimmobilienkonzerns liegen im Frankfurter Frühhandel 3,9 Prozent im Plus. Das Management schlägt eine Gewinnausschüttung für 2022 in Höhe von 75 Cent je Aktie vor. Allerdings könnte der Ausblick auf einen schrumpfenden operativen Gewinn in diesem Jahr die Kauflaune der Anleger im Tagesverlauf wieder eintrüben, sagte ein Händler. „Die Prognose ist schlechter als im Schnitt erwartet, einige hatten immer noch auf einen kleinen Anstieg gehofft.“
08.15 Uhr – Die Aussicht auf Einnahmen im Rahmen einer neuen strategischen Zusammenarbeit beflügeln die Aktien von Evotec. Die Papiere der Biotechfirma steigen im Geschäft von Lang & Schwarz um 3,1 Prozent und liegen damit an der MDax-Spitze. Durch eine Lizenzvereinbarung und gemeinsamer Forschung mit Janssen Biotech winken der Firma erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen in Höhe von rund 350 Millionen US-Dollar. Der Fokus der Kollaboration liegt auf der Erforschung immunbasierter onkologischer Therapien.
26. Januar 2023 wichtige Kursbewegungen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von geralt auf Pixabay
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