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19.01.23 Wichtige Marktentwicklungen

Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 19. Januar 2023

Frankfurt, 19. Jan – Der Finanzinvestor EQT gibt einer Zeitung zufolge seine Pläne zum Einstieg bei der bei der von Banken kontrollierten Wirtschaftsauskunftei Schufa auf. Die schwedische Beteiligungsgesellschaft habe weit fortgeschrittene Verhandlungen, der Deutschen Bank und der Commerzbank deren Schufa-Anteile von zusammen 18,6 Prozent abzukaufen, beendet, berichtete das „Handelsblatt“. EQT hatte die Schufa zunächst ganz übernehmen wollen und sich nach Widerstand aus dem genossenschaftlichen Bankenlager auf die Anteile von Deutscher Bank und der Commerzbank konzentriert.

Dublin, 19. Jan – Wegen eines erneuten Verstoßes gegen Datenschutz-Bestimmungen brummt die irische Regulierungsbehörde DPC WhatsApp eine Strafe auf. Der Messengerdienst müsse 5,5 Millionen Euro zahlen, teilte die DPC am Donnerstag mit. Sie ist innerhalb der EU für WhatsApp verantwortlich, weil dessen Mutterkonzern Meta dort seine Europa-Zentrale hat. Darüber hinaus forderten die Beamten WhatsApp auf, die Verwendung personenbezogener Daten für gezielte Werbung zu überdenken. Die DPC hatte Ähnliches bereits für die anderen MetaMETA.O-Dienste Facebook und Instagram angeordnet. Im September 2021 hatte die DPC WhatsApp zu 225 Millionen Euro Strafe verdonnert, wogegen der Messengerdienst klagt. 

19. Jan – Der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble hat Preiserhöhungen durchsetzen können und ist daher für das laufende Jahr zuversichtlicher gestimmt. Der Vorstand erwartet nun im Bilanzjahr 2022/23 noch ein Minus beim Nettoumsatz von einem Prozent statt eines Rückgangs von ein bis drei Prozent, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Das Gewinnziel von plus vier Prozent behielt er derweil bei und verwies dabei auf gestiegene Rohstoffkosten. P&G hat wie andere Konsumgüterunternehmen in den vergangenen Monaten seine Preise angehoben, um steigenden Transport-, Rohstoff- und Personalkosten sowie die Auswirkungen des stärkeren US-Dollars auszugleichen.

Düsseldorf, 19. Jan – Probleme im neuen US-Vertriebszentrum machen dem britischen Schuhhersteller Dr Martens zu schaffen. Der Kerngewinn werde infolge dessen 2023 um 16 bis 25 Millionen Pfund geschmälert, teilte die für ihre derben Boots mit der markanten gelben Naht bekannte Schuhmarke am Donnerstag mit. Zudem seien auch im kommenden Jahr Belastungen zu erwarten. Die Anleger reagierten verschreckt: Die Aktien brachen um 21 Prozent ein. 

London, 19. Jan – Der britische Online-Bekleidungshändler Boohoo hat im wichtigen Weihnachtsgeschäft einen Umsatzrückgang von elf Prozent erzielt. Grund dafür seien Lieferprobleme und sehr gute Vergleichszahlen aus dem Vorjahr gewesen als die Kunden wegen der Corona-Pandemie lieber online eingekauft hatten, teilte die Firma am Donnerstag mit. Der niedrigere Umsatz in den vier Monaten bis Ende Dezember gehe auch auf längere Auslieferungszeiten zurück. Der bereinigte Kerngewinn für das Ende Februar endende Geschäftsjahr 2022/23 werde im Rahmen der Markterwartungen liegen, erklärte Boohoo, die sich auf Kleider, Schuhe und Accessoires für 16- bis 40-Jährige fokussieren.

London, 19. Jan – Der britische Essenlieferdienst Deliveroo hat im zweiten Halbjahr beim bereinigten operativen Ergebnis die Gewinnschwelle erreicht. Daher dürfte die Gewinnmarge mit minus einem Prozent für das Geschäftsjahr besser ausfallen als erwartet, wie Deliveroo am Donnerstag mitteilte. Angepeilt hatte das Unternehmen ursprünglich minus 1,2 bis 1,5 Prozent. Der Konkurrent von JustEatTakeway und UberEats rechnet für das laufende Jahr mit einer anhaltenden Verbesserung. Das Bruttotranskaktionsvolumen für die fortgeführten Operationen stieg im vierten Quartal um sechs Prozent auf 1,8 Milliarden Pfund (2,05 Milliarden Euro). Deliveroo habe sich bei der Profitabilität deutlich verbessert, sagte Firmengründer und -chef Will Shu.

Zürich, 19. Jan – Die Schweizer Online-Apotheke Zur Rose rechnet bei rückläufigem Umsatz für das abgelaufene Jahr mit einem geringeren operativen Verlust. Der Umsatz sei 2022 wie vom Unternehmen in Aussicht gestellt währungsbereinigt um 5,4 Prozent auf 1,84 Milliarden Franken gesunken, teilte die DocMorris-Mutter am Donnerstag mit. Zur Rose erwartet indes im operativen Geschäft einen geringeren Verlust als zuletzt befürchtet: Beim bereinigten Ebitda wird mit einem Minus von 70 bis 75 Millionen Franken gerechnet statt von 75 bis 85 Millionen Franken. Im laufenden Jahr will die Firma operativ wie geplant die Gewinnschwelle erreichen – unabhängig von der Hochlaufgeschwindigkeit des elektronischen Rezepts in Deutschland. Mittelfristig wird weiterhin eine bereinigte Ebitda-Marge von acht Prozent anvisiert.

Bangalore, 19. Jan – Die Turbulenzen nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX bringen Coindesk finanziell in die Bredouille. Gemeinsam mit der Investmentbank Lazard wolle er Optionen ausloten, um an frisches Kapital zu kommen, teilte Kevin Worth, Chef der auf Nachrichten aus der Kryptobranche spezialisierten Webseite, am Donnerstag mit. „Das könnte einen teilweisen oder kompletten Verkauf beinhalten.“ Coindesk ist eine Tochter der Digital Currency Group (DCG), zu der auch die Kryptobörse Genesis gehört. Diese steht einem Medienbericht zufolge kurz vor der Insolvenz. 

Madrid, 19. Jan – Die Zinswende und ein wachsendes Kreditportfolio haben der spanischen Großbank Bankinter im vierten Quartal 2022 einen Gewinnsprung beschert. Wie das viertgrößte spanische Geldhaus am Donnerstag mitteilte, fiel von Oktober bis Dezember ein Nettogewinn von 130 Millionen Euro an, ein Plus zum Vorjahreszeitraum von 58 Prozent. Im Gesamtjahr 2022 schrumpfte der Nettogewinn allerdings um 58 Prozent auf 560 Millionen Euro. 2021 hatte die Bank noch einen Buchgewinn von 896 Millionen Euro im Zuge der Börsennotierung ihrer Versicherungssparte LDA ausgewiesen. Rechnet man den Buchgewinn heraus, stieg 2022 der Nettogewinn von Bankinter um 28 Prozent und lag damit über dem Vor-Pandemie-Niveau.

Zürich, 19. Jan – Der Nettoumsatz des Schweizer Sanitärtechnikkonzerns Geberit ist im abgelaufenen Jahr um zwei Prozent auf 3,39 Milliarden Franken gesunken. Währungsbereinigt resultierte ein Plus von 4,8 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Geberit erfüllte damit knapp seine im November gesenkte Wachstumsprognose. Nach einem starken Lageraufbau in der ersten Jahreshälfte waren die Verkaufsvolumen im zweiten Halbjahr stark rückläufig. Die operative Gewinnmarge (Ebitda) dürfte 2022 wie in Aussicht gestellten rund 27 Prozent betragen. An der Mittelfristprognose von vier bis sechs Prozent währungsbereinigtem Umsatzwachstum und einer Ebitda-Marge von 28 bis 30 Prozent hält Geberit fest. Die Jahresbilanz soll am 8. März veröffentlicht werden.

19. Jan – Amazon wird bis zum Ende des heutigen Mittwochs (Ortszeit) Tausende Mitarbeiter in den USA, Kanada und Costa Rica entlassen. Dies teilte der Online-Händler seinen Mitarbeitern in einem Memo mit, das Reuters vorliegt. Konzern-Chef Andy Jassy hatte im Januar in einem Rundschreiben die Streichung von mehr als 18.000 Stellen angekündigt. Dies entspricht etwa sechs Prozent der 300.000 Mitarbeiter in der Verwaltung, insgesamt beschäftigt Amazon mehr als 1,5 Millionen Menschen.

19.01.23 Wichtige Marktentwicklungen

Quelle: Reuters

Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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