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Die Attraktivität des Leopard 2

13. Jan – Die öffentliche Debatte über weitere Waffenlieferungen an die Ukraine fokussiert sich derzeit sehr stark auf den Kampfpanzer Leopard 2. Dafür gibt es Gründe. 

UKRAINE GEHEN DIE T-72-PANZER AUS

Bisher hat sich die Ukraine hauptsächlich auf T-72-Panzer aus der Sowjetära verlassen. Viele davon hat sie auch von zurückweichenden russischen Truppen erbeutet. Aber im Laufe des Krieges nimmt die Zahl immer weiter ab. Die Ukraine braucht also Ersatz – der kann nur aus dem Westen kommen.

WARUM WILL DIE UKRAINE DEN LEOPARD 2?

Der Panzer gilt als einer der besten des Westens. Das deutsche Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann hat seit Beginn der Produktion im Jahr 1978 mehr als 3500 Leopard 2-Panzer gebaut. Der Panzer wiegt mehr als 60 Tonnen, verfügt über eine 120-mm-Glattrohrkanone und kann Ziele auf eine Entfernung von bis zu fünf Kilometern treffen. Der Leopard 2 läuft mit einem vergleichsweise sparsameren Motor, der Diesel verbrennt. 

WAS WÄRE DER VORTEIL?

Etwa 20 Nationen betreiben den Leopard 2. Das bedeutet, dass mehrere Länder jeweils einen Teil ihrer Panzer zur Unterstützung der Ukraine zur Verfügung stellen könnten – von denen es allerdings verschieden Typen gibt. Dies würde es der Ukraine aber leichter machen, die Wartung und die Ausbildung der Besatzung zu verwalten. Zu den Nationen, die den Leopard einsetzen, gehören neben Deutschland Kanada, Dänemark, Finnland, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Spanien, Schweden und die Türkei.

WIE VIELE LEOPARD-2-PANZER SIND VERFÜGBAR?

Der Leopard 2 ist damit einer der am weitesten verbreiteten westlichen Panzer. Doch drei Jahrzehnte nach dem Ende des Kalten Krieges sind Panzer und andere schwere Waffen in den meisten Ländern des Westens nur noch begrenzt verfügbar. Viele Länder haben ihre Armeen nach dem Fall des Kommunismus drastisch reduziert. Deutschland verfügt heute nur noch über etwa 350 Leopard-2-Panzer, verglichen mit etwa 4000 Kampfpanzern auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, sagt der deutsche Militärexperte Carl Schulze.

Der deutschen Rüstungsindustrie ist es gesetzlich untersagt, Panzer für die Lagerhaltung zu produzieren. Länder, die neue Panzer bestellen, müssen sich darauf einstellen, dass sie zwei bis drei Jahre auf die Lieferung warten müssen. Selbst wenn die Produktion hochgefahren würde, könnte es laut Experten mindestens zwei Jahre dauern, bis die ersten neuen Panzer das Werk verlassen. Das hemmt auch die Bereitschaft etwa der Bundeswehr, Panzer abzugeben.

WELCHE ANDEREN WESTLICHEN KAMPFPANZER GIBT ES?

Die Vereinigten Staaten betreiben Tausende von M1 Abrams-Panzern, die von General Dynamics gebaut wurden, aber sie gelten als ungeeignet für die Ukraine, da sie von Gasturbinenmotoren angetrieben werden. „Der Kerosinverbrauch des Abrams ist so hoch, dass die Ukraine keine Chance hat, ihn in der derzeitigen Kriegsversorgungslage zu betreiben“, sagt Schulze. 

Medienberichten zufolge erwägt Großbritannien, einige seiner Challenger 2-Panzer an die Ukraine zu liefern. Frankreich betreibt Leclerc-Panzer. Es hat sich nicht dazu geäußert, ob es bereit wäre, einige davon an die Ukraine zu liefern.

Die Attraktivität des Leopard 2

Quelle: Reuters

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