München, 09. Jan – Zum zweiten Mal in drei Jahren soll der Sanierungsexperte Hans-Joachim Ziems den Autozulieferer Leoni retten. Ziems ziehe von Dienstag an als Chief Restructuring Officer (CRO) in den Vorstand ein, teilte das Unternehmen am Montag in Nürnberg mit. Der überraschend geplatzte Verkauf des Auto-Kabelgeschäfts an die thailändische Stark Corp hatte das Sanierungskonzept von Leoni über den Haufen geworfen. Der Kaufvertrag war laut Leoni bereits unterzeichnet. Der Erlös von bis zu 442 Millionen Euro sollte an die Banken gehen. Nun muss die finanzielle Sanierung neu verhandelt werden. Dabei soll Ziems helfen, der in gleicher Funktion schon von April 2020 bis März 2021 für Leoni tätig war.
In einer ersten Reaktion haben die Konsortialbanken laut Leoni die Kreditlinien verlängert, die Ende 2022 fällig waren. Leoni sitzt auf einem Schuldenberg von rund 1,7 Milliarden Euro.
„Es ist kein Geheimnis, dass wir vor ein paar besonderen Monaten stehen“, erklärte Aufsichtsratschef Klaus Rinnerberger. „Hans-Joachim Ziems genießt nicht nur einen exzellenten Ruf als Restrukturierer. Er muss sich bei Leoni auch nicht lange einarbeiten.“ Ziems gilt als Mann für schwierige Fälle: Er hat unter anderem die Werkstattkette A.T.U, den Immobilieninvestor IVG, den Holzverarbeiter Pfleiderer und den Antennen-Konzern Kathrein saniert.
Autozulieferer Leoni heuert erneut Sanierungsexperten an
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Jens P. Raak auf Pixabay
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