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Seoul, 01. Jan (Reuters) – Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will den Ausbau seines Landes zu einer mächtigen Atommacht forcieren. Während einer Tagung der regierenden Arbeiterpartei betonte er, Nordkorea brauche eine überwältigende militärische Kraft, um sich gegen Feinde wehren zu können, berichteten staatliche Medien am Sonntag. Nötig sei eine Massenproduktion taktischer Atomwaffen und eine exponentielle Vergrößerung des Atomwaffenarsenals. Er warf den USA und Südkorea vor, Nordkorea isolieren und unterdrücken zu wollen.
Kim äußerte sich vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen auch mit Südkorea. Dessen Präsident Yoon Suk-yeol rief nach einer Mitteilung seines Büros das südkoreanische Militär dazu auf, jede nordkoreanische Provokation mit Vergeltung ahnden zu können. Nach südkoreanischen Angaben waren Drohnen aus Nordkorea nach Weihnachten in den Luftraum des Nachbarstaates eingedrungen.
Mit Blick auf die USA forderte Kim die Entwicklung weiterer Interkontinentalraketen. Hauptaufgabe dieser Waffensysteme müsse ein schneller nuklearer Gegenschlag sein. Südkorea erklärte er zu „unserem unbestrittenen Feind“, der sich gefährlich aufrüste.
Die Erklärungen Kims folgten nur Stunden nachdem das nordkoreanische Militär eine Kurzstrecken-Rakete auf das Meer östlich der koreanischen Halbinsel abgefeuert hatte. Bereits am Samstag hatte Nordkorea drei Kurzstrecken-Raketen gestartet. Insgesamt hat Nordkorea 2022 so viele Raketen getestet wie nie zuvor. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete zudem, auch eine neuer, Atomwaffen-fähiger Mehrfachraketenwerfer sei getestet worden. Kim bezeichnete nach den Bericht das Gerät als „zentrale Offensivwaffe“, deren Reichweite ganz Südkorea abdecke.
Die Serie nordkoreanischer Raketentests sei eine schwerwiegende Provokation, die dem Frieden und der Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und darüber hinaus schade, erklärte das südkoreanische Militär und forderte die Regierung in Pjöngjang auf, die Tests einzustellen. Das US-Militär teilte mit, durch die Tests werde die Region destabilisiert. Auch Japans Verteidigungsminister Yasukazu Hamada legte bei Nordkorea Protest wegen des Raketentests ein.
Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un will mehr taktische Atomwaffen
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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