Neu: Schlusskurse
Frankfurt/Berlin, 13. Dez (Reuters) – Der überraschend starke Rückgang der US-Inflation treibt die Wall Street an. Der Dow Jones gewann am Dienstag 0,3 Prozent auf 34.108 Punkte. Der technologielastige Nasdaq rückte ein Prozent auf 11.256 Stellen vor und der breit gefasste S&P 500 0,7 Prozent auf 4019 Zähler.
Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen in den USA fiel im November auf 7,1 von 7,7 Prozent im Oktober. Experten hatten mit 7,3 Prozent gerechnet. Es ist der fünfte Rückgang in Folge und weckt Hoffnungen, dass die USA den Höhepunkt der Inflationswelle hinter sich haben. Dass sollte wiederum Druck von der US-Notenbank Fed nehmen, den Zinssatz weiter deutlich an anzuheben.
„Wenn Daten wie die heutigen auf einen realen Trend hinweisen, könnte die Fed in den nächsten Monaten mit einem immer noch restriktiven Leitzins pausieren, der die Wirtschaft aber nicht übermäßig unter Druck setzen würde“, sagte Rick Rieder vom Vermögensverwalter BlackRock. Nach vier Jumbo-Zinsschritten der US-Notenbank von 0,75 Prozent in Folge gehen Börsianer bei der Fed-Sitzung am Mittwoch mehrheitlich von einer Zinserhöhung um einen halben Prozentpunkt aus.
EURO UND GOLD IM AUFWIND – DOLLAR AUF TALFAHRT
Der Euro stieg um fast 0,9 Prozent auf 1,0627 Dollar. Gold verteuerte sich um 1,6 Prozent auf 1810 Dollar je Feinunze. Am Rohölmarkt stützten unterdessen Angebotssorgen die Preise. Dazu trug die seit fast einer Woche geschlossene Keystone-Pipeline in den USA bei. Rohöl der Sorte Brent verteuerte sich um knapp 3,5 Prozent auf 80,69 Dollar pro Barrel (159 Liter), das leichte US-Öl WTI kletterte um 3,1 Prozent auf 75,44 Dollar pro Barrel.
Ölkonzerne wie Chevron, Marathon Oil und Exxon Mobil waren entsprechend zwischen 1,1 und 2,2 Prozent im Plus. „Rohöl legte zu, da angebotsseitige Probleme die Bedenken über eine schwächere Nachfrage ausglichen“, schrieben Analysten von ANZ Research. Die Keystone-Pipeline, über die täglich rund 620.000 Barrel kanadisches Rohöl in die USA transportiert werden, ist geschlossen, seitdem am 7. Dezember ein Leck gemeldet wurde.
TECHNOLOGIEWERTE GEFRAGT – TESLA UNTER DRUCK
Die nach den US-Inflationszahlen abgeflauten Zinssorgen ließen Anleger vor allem bei Technologie- und Wachstumswerten zugreifen. Die Kurse von Alphabet, Microsoft und Meta zogen um bis zu 4,7 Prozent an.
Die Titel des E-Autobauers Tesla stürzten dagegen um knapp 4,1 Prozent und erreichten zwischenzeitlich ein Zwei-Jahres-Tief. Das Misstrauen der Anleger dem Tesla-Chef Elon Musk gegenüber setzte Analysten zufolge der Aktie zu. Die Investoren hätten Angst, dass Musk mit seinen Tweets der Marke schadet, sagte Dennis Dick vom Broker Triple D Trading. Laut Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth, steht die Aktie schon seit Musks holpriger Übernahme von Twitter unter Druck.
Studienergebnisse zu einem Hautkrebs-Mittel gaben Moderna Auftrieb. Die Titel der US-Biotechfirma schossen um 19,6 Prozent in die Höhe. Die Kombination aus einem Impfstoff von Moderna und einem Medikament des US-Konzerns Merck hat im Rahmen einer Studie das Risiko des Sterbens oder einer erneuten Erkrankung an schwarzem Hautkrebs verringert. Im Vergleich war das Merck-Immuntherapeutikum allein 44 Prozent weniger effektiv. Die Merck-Aktie lag 1,8 Prozent im Plus.
US-Inflationsdaten schieben Wall Street an
Quelle: Reuters
Symbolfoto: Bild von lastoftheemcees auf Pixabay
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