Montag, November 25, 2024
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Nachhaltige Lösungen aus dem Meer

In Uruguay verhandeln Vertreter von Regierungen und Organisationen diese Woche erstmals über ein global verbindliches Abkommen gegen Plastikmüll. In Punta del Este findet bis heute die erste Verhandlungsrunde der von der UNO organisierten Konferenz statt. Ziel ist ein Vertrag zur Eindämmung der Verschmutzung durch Einweg- und Mikroplastik. Laut den Vereinten Nationen nimmt die Verschmutzung durch Kunststoff rapide zu.

Ohne die notwendigen Maßnahmen könnte demnach die Menge an Plastikabfällen, die in Meere und andere Gewässer gelangt, bis 2040 auf bis zu 37 Millionen Tonnen pro Jahr steigen. Das wäre im Vergleich zum Jahr 2016 mehr als eine Verdopplung. Welche nachhaltige Lösungen Investoren im Meer finden, analysiert Portfolio Manager Audun Wickstrand Iversen, Portfoliomanager des DNB Fund Future Waves bei DNB Asset Management:

  • Zukunftsorientierte Reinvestments aus der Lachszucht
  • Seetang für CO2-Minderung
  • Abbau von Kupfer & Co. vom Meeresboden?

Die Blue Economy ist mittlerweile ebenso im Fokus der Anleger wie die Green Economy. Audun Wickstrand Iversen, Portfoliomanager des DNB Fund Future Waves bei DNB Asset Management stellt drei Lösungen aus dem Meer vor, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise bei nachhaltigen Herausforderungen helfen können.

Der Konsum von Meeresfrüchten hat sich seit den 1960er Jahren verdoppelt und macht heute etwa vier Prozent der weltweiten Nahrungsmittelversorgung aus. Dabei ist Fisch ein wirksames Lebensmittelprotein, das zum zweiten Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen (Ernährungssicherheit, bessere Ernährung, Beendigung des Hungers und Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft)  beitragen kann. Zudem hat Fisch auch einen geringeren ökologischen Fußabdruck als Fleisch. Wenn der weltweite Fischkonsum erhöht würde, wäre die Welt in vielerlei Hinsicht näher an der Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Fisch ist vielleicht das nachhaltigste Protein, das die Welt hat, zumindest in Bezug auf das Volumen.

Die Fischindustrie in Norwegen hat Milliarden Kronen von ihrem enormen Erfolg aus den zahlreichen Lachszuchten reinvestiert. Ziel ist, die weltweite Nahrungsmittelversorgung mit dem nachhaltigsten Protein der Welt noch weiter zu steigern. Dabei investieren die Unternehmen in Subunternehmer entlang der Küste und in Betriebe die ihr Geschäft effizient und nachhaltig aufstellen. Kleine Unterwasserroboter, die das Netz überwachen und reinigen, werden mit Blick auf den norwegischen und globalen Markt entwickelt. Solarpaneele ersetzen Dieselgeneratoren. Entlang der Küste gibt es Unternehmen, die Produkte entwickeln, die den ganzen Fisch und nicht nur das Filet verwenden. Dafür werden Smolt-Anlagen und automatisierte Filetfabriken gebaut.

Großangelegte Produktion von schnell wachsendem Seetang

Das Wissen über die Blue Economy hat in den letzten zehn Jahren erheblich zugenommen. Wirtschaftlich gesehen ist der Ozean die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt mit drei Milliarden Menschen, die von ihm abhängig sind (OECD). Ökologisch hängt alles Leben auf der Erde vom Ozean ab. Mehr als die Hälfte des Sauerstoffs, den Menschen atmen, kommt aus dem Ozean und absorbiert 21 Prozent der Kohlenstoffemissionen des Planeten. Eine gross angelegte Produktion von schnell wachsendem Seetang kann beispielweise in hochproduktiven Meeresgebieten Treibhausgasemissionen aus der Atmosphäre entfernen. Solche Lösungen enthalten oft einen sogennanten „blauen Wald“, zum Beispiel Kelp, Seegras oder Algen. Kohlenstoff, den der Ozean sowie Meeressysteme aufnehmen und speichern, wird als baluer Kohlenstoff bezeichnet.

Wie sieht also die zukünftige Wertschöpfung in der Blue Economy aus?

Der grüne Wandel führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Rohstoffen wie Kupfer, Zink, Kobalt, Lithium, Silber und Gold. In einer weniger globalen Welt nimmt auch die strategische Bedeutung von Mineralien zu. Europa verbraucht rund 20 Prozent der weltweiten Mineralien, gewinnt aber nur drei Prozent. Alle diese Mineralien werden auch auf den Meeresböden gefunden. Die Frage ist also, können sie extrahiert werden?

Gebiete im Pazifischen Ozean vor Südamerika und auf den Vulkankämmen zwischen Jan Mayen und Bjørnøya sind Gebiete mit nachgewiesenen großen Funden. Ob auf dem Meeresgrund Mineralien abgebaut werden sollen, wird sicherlich noch einige Jahre diskutiert werden, denn Worte und Aussagen wie „biologische Vielfalt“ und „Prinzipien bewahren“ sind kraftvolle wie wichtige Denkanstöße, die es zu berücksichtigen gilt. Aber das Meer hat seinen Bewohnern eine Chance auf neuen Wohlstand gegeben – für die Zukunft.

Nachhaltige Lösungen aus dem Meer

Foto von Audun Wickstrand Iversen (Quelle: DNB AM)

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