27. Nov – Es folgen Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine. Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen.
22.50 Uhr – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bevölkerung auf neue Raketenbangriffe eingestimmt. „Solange die Raketen haben werden die unglücklicherweise keine Ruhe geben“, sagt er in seiner nächtlichen Video-Ansprache mit Blick auf die russische Armee. Selenskyj warnt, die bevorstehende Woche könne so schwer wie die vergangene werden, als durch gezielte Angriffe mit Raketen und Marschflugkörpern auf Teile des Stromnetzes in großen Teilen des Landes zeitweise die Stromversorgung unterbrochen wurde.
20.35 Uhr – Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, wehrt sich gegen Vorwürfe von Präsident Wolodymyr Selenskyj, nicht genug zum Schutz der Bürger angesichts von Energieausfällen und winterlichen Temperaturen zu tun. Es gebe 430 sogenannte Wärme-Zentren für die Kiewer, weitere Hundert seien geplant, falls sich die Lage weiter zuspitzen sollte, erklärt Klitschko. „Ich will nicht in politische Streitereien verwickelt werden“, schreibt er im Kurznachrichtendienst Telegram. „Das ist sinnlos. Ich habe Dinge in der Stadt zu erledigen.“ Selenskyj hatte vergangene Woche moniert, ihn erreichten viele Klagen über die in der Hauptstadt angesichts der Schäden an der Infrastruktur ergriffenen Maßnahmen.
16.45 Uhr – Der ukrainische Energieversorger Energoatom sieht nach eigenen Angaben Anzeichen eines möglichen Rückzugs russischer Truppen aus dem Atomkraftwerk Saporischschja. „Seit einigen Wochen erhalten wir tatsächlich Informationen, dass es Anzeichen gibt, dass sie sich möglicherweise auf einen Rückzug vorbereiten“, sagt Energoatom-Chef Petro Kotin im ukrainischen Fernsehen. Er verweist auf russische Medienberichte, in denen eine mögliche Übergabe der Kontrolle über das Kraftwerk an die internationale Atomenergiebehörde IAEA als lohnenswert bezeichnet werde. Russland hat das ukrainische Kraftwerk im März unter seine Kontrolle gebracht. Betrieben wird es weiterhin von ukrainischem Personal.
04.00 Uhr – Die Nato lobt ausdrücklich Deutschlands bisherige Rolle bei der Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland. „Deutschlands starke Unterstützung macht einen entscheidenden Unterschied“, sagt Nato-Chef Jens Stoltenberg der „Welt am Sonntag“ laut einem Vorabbericht zwei Tage vor dem Treffen der Außenminister des Verteidigungsbündnisses in Bukarest. Norwegens früherer Ministerpräsident fügt hinzu: „Die Waffenlieferungen aus Deutschland retten Leben. Wir alle müssen unsere Unterstützung für die Ukraine aufrechterhalten und verstärken.“ Falls Putin den Krieg gewinnen würde, so würden er und andere Despoten auch weiterhin Gewalt einsetzen, um ihre Ziele zu erreichen, sagt Stoltenberg weiter. „Das kann mehr Krieg und mehr Leid bedeuten. Das würde unsere Welt noch gefährlicher machen. Es ist in unserem eigenen Interesse, dass die Ukraine sich durchsetzt.“ Der beste Weg, den Frieden zu unterstützen sei, die Ukraine zu unterstützen.
03.39 Uhr – In Kiew werden heute heftige Schneefälle erwartet, die Temperaturen sinken unter den Gefrierpunkt und Millionen Menschen in und um die ukrainische Hauptstadt sind weiterhin ohne Elektrizität. „Wir möchten Sie daran erinnern, dass jeder Ukrainer, dessen Haus wieder mit Strom versorgt ist, dazu beitragen kann, dass andere auch Strom bekommen, indem sie sparsam mit ihm umgehen“, teilt der Netzbetreiber Ukrenergo in einer Erklärung auf der Nachrichten-App Telegram mit. Er erklärt, die Stromerzeuger seien nur in der Lage, drei Viertel des Bedarfs zu decken, weswegen es im ganzen Land zu Einschränkungen und Stromausfällen kommt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, dass wegen des russischen Bombardements sechs Millionen Menschen am Freitag ohne Strom gewesen seien.
00.02 Uhr – SPD-Chef Lars Klingbeil fordert angesichts der verschärften Angriffe Russlands auf die Strom- und Wärmeversorgung in der Ukraine mehr Hilfen aus Deutschland für die Menschen in der Ukraine. „Putin führt den Krieg mehr denn je gegen die Zivilbevölkerung“, sagt er der „Bild am Sonntag“ laut einem Vorabbericht. Er zerstöre Infrastruktur und wolle, dass die Menschen im Dunkeln sitzen und erfrieren. „Neben der militärischen Unterstützung müssen wir deswegen noch schneller und umfassender Generatoren und beheizte Zelte ins Land liefern. Einen Blackout der Ukraine müssen wir verhindern.“
Ukraine aktuell 27.11.22
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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