Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 17. November 2022.
Bangalore, 17. Nov (Reuters) – Applied Materials hat die Märkte mit seiner Umsatzprognose für das laufende Quartal erfreut. Der Chip-Zulieferer geht dabei von 6,7 Milliarden Dollar aus angesichts wiedererstarkender Lieferketten, wie er am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten erwarten 6,45 Milliarden Dollar, wie aus Refinitiv-Daten hervorgeht. Im abgelaufenen vierten Quartal lag der Umsatz bei 6,75 Milliarden Dollar, was ebenfalls die Schätzungen der Experten von 6,45 Milliarden übertraf. Der Gewinn ohne Sonderposten lag bei 2,03 Dollar je Aktie, verglichen mit Vorhersagen von 1,73 Dollar. Die Applied-Materials-Aktie legte im nachbörslichen Handel fast drei Prozent zu.
Bangalore, 17. Nov (Reuters) – Boeing hat einen Umbau seiner Rüstungsparte angekündigt, die dem US-Flugzeugbauer zuletzt Kummer bereitet hat. Die bislang acht Geschäftsbereiche würden zu vier zusammengefasst, teilte der AirbusAIR.PA-Konkurrent am Donnerstag mit. Zudem würden Management-Posten neu vergeben. Als weitere Änderung soll Boeing Global Services (BGS) zukünftig alle Dienstleistungen für Regierungen – Inland wie Ausland – unter einem Dach zusammenfassen. Boeing war im abgelaufenen Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Konzern Chef Davel Calhoun zufolge lief es vor allem in der Rüstungsparte schlecht. Dort werden häufig feste Preise vereinbart, womit die Hersteller ihre Kosten nicht an die Kunden weitergeben können.
Washington, 17. Nov (Reuters) – Die Boeing-Passagierflugzeuge des Typs 737 MAX 7 werden in den USA wohl keine Zertifizierung vor der Ablauf einer wichtigen Frist zu Jahresende mehr erhalten. Es sehe nicht da nach aus, als ob dies noch gelinge, erklärte der amtierende Leiter der US-Luftfahrtbehörde FAA, Billy Nolen, am Donnerstag. Boeing hat den Kongress gebeten, die Frist zu verlängern. Sollte dies nicht geschehen und der Konzern auch keine Zulassung bis Jahresende erhalten, müsste er neue Cockpit-Warn-Anforderungen erfüllen. Diese würden die Zulassung erheblich verzögern. Die FAA hatte im vergangenen Jahr die Betreiber aller Boeing 737 angewiesen, die Kabinendruckvorrichtung dieses Flugzeugtyps zu überprüfen.
Bangalore/Shanghai, 17. Nov (Reuters) – Corona-Beschränkungen und nachlassende Verbraucherausgaben haben das Umsatzwachstum des chinesischen Amazon-Rivalen Alibaba im abgelaufenen Quartal gedämpft. Der Umsatz stieg bis Ende September um drei Prozent auf 207,18 Milliarden Yuan (28 Milliarden Euro), teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Damit lag der Online-Händler unter den Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt 208,62 Milliarden Yuan erwartet hatten. Der Gewinn brach um ein Fünftel auf 20,56 Milliarden Yuan ein. Die Einzelhandelsausgaben in China sind in diesem Jahr gesunken, da die rigorose Null-Covid-Politik häufig zu kurzfristigen Schließungen geführt und dadurch auf die Konsumlaune gedrückt hatte. Der Betreiber von Chinas größten Online-Marktplätzen stand verstärkt mit Unternehmen wie Douyin von ByteDance im Wettbewerb und wird zudem von regulatorischen Eingriffen in den Technologiesektor beeinträchtigt.
Bangalore, 17. Nov (Reuters) – Bei der Übernahme von Teilen der insolventen Kryptobank Voyager Digital kommt Binance wohl doch noch zum Zug. Die weltgrößte Kryptowährungsbörse wolle eine erneute Offerte vorlegen, berichtete die auf Nachrichten aus der Kryptobranche spezialisierte Webseite Coindesk am Donnerstag. Früheren Medienberichten zufolge hatte sich Binance schon einmal um Voyager bemüht. Damals hatte allerdings die inzwischen kollabierte Kryptobörse FTX für 1,42 Milliarden Dollarden Zuschlag erhalten. Voyager war durch den Kurseinbruch der Kryptowährung TerraUSD im Frühjahr in die Pleite geschlittert.
Paris, 17. Nov (Reuters) – Die französische IT-Beratungsfirma Atos verhandelt mit der italienischen Lutech über den Verkauf ihres Italien-Geschäfts. Atos führe mit Lutech exklusive Gespräche über die Italien-Einheit, teilte der französische Konzern mit. Das Italien-Geschäft mache etwa zwei Prozent des Konzern-Umsatzes im Jahr 2021 aus. Einem Insider zufolge könnte der Kaufpreis bei rund 240 Millionen Euro liegen. Die Veräußerung wäre Teil eines 700-Millionen-Euro schweren Verkaufsprogramms, das Atos zur Finanzierung seiner Umstrukturierung auflegte. Diese sieht die Aufspaltung des Konzerns in zwei separate börsennotierte Unternehmen vor. Der IT-Berater trennte sich im Juni von seinem verbleibenden Anteil am französischen Zahlungsdienstleister WorldlineWLN.PA für 220 Millionen Euro.
London, 17. Nov (Reuters) – Die Verbraucher in Großbritannien kaufen angesichts der hohen Lebenshaltungskosten verstärkt beim Discounter Lidl ein. Im vergangenen Geschäftsjahr (per Ende Februar) konnte die Kette Umsatz und Gewinn steigern. Die Erlöse seien um 1,5 Prozent auf 7,8 Milliarden Pfund geklettert, teilte die britische Lidl-Tochter am Donnerstag mit. Vor Steuern verdiente der Konkurrent der britischen Ketten Tesco- und Sainsbury’s rund 41,1 (Vorjahr: 9,8) Millionen Pfund. Nach Marktdaten des Kantar-Instituts sind die Discounter Lidl und Aldi die derzeit auf der Insel am schnellsten wachsenden Lebensmittel-Ketten. Lidl zufolge kaufen pro Woche über 770.000 Kunden mehr in den Lidl-Märkten ein als noch vor Jahresfrist.
Düsseldorf, 17. Nov (Reuters) – Der österreichische Caterer Do&Co ist dank der Erholung der Nachfrage nach der Corona-Pandemie auf Rekordkurs. Der Umsatz schnellte in den ersten sechs Monaten des Bilanzjahres 2022/23 um 133,3 Prozent auf 667,16 Millionen Euro und ist damit das sträkste Halbjahr in der Unternehmensgeschichte, wie Do&Co am Donnestag mitteilte. Das Konzernergebnis erreichte 15,45 (Vorjahr: 9,06) Millionen Euro. Es sei durch die Tochter in der Türkei belastet, da das Land mit Währungsverfall und hoher Inflation kämpft.
Frankfurt, 17. Nov (Reuters) – Ein aktivistischer Investor fordert von TeamViewer das Ende der Sponsor-Verträge mit dem Fußball-Club Manchester United und dem Formel 1-Team von Mercedes. „TeamViewer ist nicht SAP, Oracle oder Mercedes“, schrieb Petrus Adivsers in einem am Donnerstag veröffentlicht Brief an den Spezialisten für Fernwartungssoftware. Die Engagements seien zu kostspielig und ließen keinen Nutzen für das Markenimage erkennen. Stattdessen sollte TeamViewer ein neues Aktienrückkauf-Programm auflegen und die Dividende weiter erhöhen.
TeamViewer wies darauf hin, dass das Göppinger Unternehmen bereits im Sommer angekündigt hatte, den Vertrag mit dem britischen Erstligisten Manchester United nicht verlängern zu wollen. „Darüber hinaus hat das Unternehmen bereits mitgeteilt, dass es Möglichkeiten zur Änderung des bestehenden Vertrags prüfen möchte.“ Insidern zufolge kostet allein die Vereinbarung mit Manchester United 45 bis 55 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr erzielte Teamviewer einen Reingewinn von 50 Millionen Euro.
Düsseldorf, 17. Nov (Reuters) – Der österreichische Versicherer Uniqa Insurance hat infolge von Belastungen durch Großschäden und Naturkatastrophen sowie Abschreibungen auf Russland-Anleihen weniger verdient. Das Ergebnis vor Steuern sank in den ersten neun Monaten um 7,8 Prozent auf 275,4 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Die verrechneten Prämien erhöhten sich um 4,3 Prozent auf 5,033 Milliarden Euro. Der Vorstand blieb nach wie vor eine Jahresprognose schuldig. Er rechne zwar mit steigenden Prämieneinnahmen, doch eine solide Einschätzung der Kapitalmarktentwicklung und damit eine stabile Prognose zum Kapitalanlageergebnis sei nicht möglich, hieß es zur Begründung.
Frankfurt, 17. Nov (Reuters) – Lieferando und Konkurrent Getir arbeiten künftig europaweit zusammen. Sämtliche Produkte des türkischen Lieferdienstes seien dann in der Lieferando-App verfügbar, teilte die Tochter von Just Eat Takeaway am Donnerstag mit. Die Auslieferung dieser Waren übernähmen Getir-Beschäftigte. „Gemeinsam mit Getir erweitern wir unser Angebot um Tausende Produkte und können jetzt in sieben Städten eine noch größere Auswahl an Lebensmitteln und Convenience-Produkten anbieten“, sagte Lieferando-Chefin Katharina Hauke. Die Kooperation solle in den kommenden Wochen auf weitere europäische Länder ausgeweitet werden.
Zürich, 17. Nov (Reuters) – Das Prämienvolumen des Schweizer Versicherers Baloise ist in den ersten neun Monaten währungsbereinigt um 5,4 Prozent auf 7,01 Milliarden Franken gesunken. Während in der Schaden- und Unfallversicherung leicht mehr Prämien hereingeholt wurden, gingen die Einnahmen in der Lebensversicherung um 5,9 Prozent zurück, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Im gesamten Jahr rechnet Baloise mit mehr als 300 Millionen Franken Betriebsergebnis in der Lebensversicherung. Die Solvenzquote basierend auf dem Regelwerk Swiss Solvency Test (SST) liegt weiterhin im Bereich von 230 Prozent.
17.11.22 Wichtige Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Titelfoto:Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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