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9.11.22 Wichtige Marktentwicklungen

Es folgen wichtige Marktentwicklungen für den 9. November 2022.

Washington, 09. Nov (Reuters) – Ein US-Richter hat in einem millionenschweren Rechtstreit zwischen Sammelklägern und der VW-Tochter Porsche, VW um falsche Verbrauchsangaben bei Bezinmotoren seine Zustimmung zu einer bereits vor Monaten getroffenen Einigung erteilt. US-Bezirksrichter Charles Breyer segnete den Vergleich, der eine Zahlung durch Porsche von mindestens 80 Millionen Dollar Entschädigung vorsieht, am Mittwoch endgültig ab. Zur Beilegung zivilrechtlicher Ansprüche hatte Porsche im Juni einen Vergleich mit Sammelklägern geschlossen. Der Sportwagenhersteller erkannte die in dem Verfahren erhobenen Vorwürfe nicht an. Die Einigung diente dem Unternehmen zufolge der außergerichtlichen Beilegung des Streits und betraf nur Fahrzeuge, die in den USA verkauft wurden.

Frankfurt, 09. Nov (Reuters) – Dem US-Technologiekonzern Meta droht Insidern zufolge wegen Wettbewerbsbehinderung eine Strafe der EU-Kartellbehörde. Die EU-Wettbewerbshüter bereiteten eine Strafe gegen die Facebook-Muttergesellschaft Meta wegen der Nutzung von Kundendaten und der Verknüpfung des Kleinanzeigendienstes an das soziale Netzwerk vor, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch Reuters. Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte die Behörde eine Untersuchung gegen Meta, Eigentümer von Facebook, Instagram und WhatsApp, eingeleitet. Die Europäische Kommission kann bei Kartellrechtsverstößen eine Geldbuße in Höhe von bis zu zehn Prozent des weltweiten Umsatzes eines Unternehmens verhängen. Meta startete das Kleinanzeigengeschäft, genannt Facebook Marketplace, 2016. Sowohl die EU-Kartellbehörde wie auch Meta lehnten einen Kommentar ab.

Mailand, 09. Nov (Reuters) – Italiens größter Telekomkonzern Telecom Italia hat im dritten Quartal weniger erwirtschaftet als vor Jahresfrist. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) sank trotz Kostensenkungen um 11,2 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Das Ergebnis fiel damit im Rahmen der vom Konzern verbreiteten Analystenschätzungen aus. Grund für das schwächere Ergebnis sei ein Rückgang der Inlandsumsätze. Diese verringerten sich um 5,3 Prozent auf 2,92 Milliarden Euro, was ebenfalls im Rahmem der Analystenerwartungen lag. Der Konzern bekräftigte seinen Ausblick für das Gesamtjahr, wonach er einen Rückgang des Ebitda AL im ein- bis niedrig zweistelligen Prozentbereich erwartet.

Düsseldorf, 09. Nov – Dem Immobilien-Riesen Vonovia steht ein Wechsel an der Spitze des Aufsichtsrats ins Haus. Der frühere Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, strebt keine Wiederwahl als Aufsichtsratsvorsitzender des Bochumer Konzerns an, wie er der „Wirtschaftswoche“ sagte. „Im nächsten Jahr werde ich 75 Jahre alt und stehe damit bei einer erneuten Wahl zum Aufsichtsratsvorsitzenden kurz vor der bei Vonovia geltenden Altersgrenze von 75 Jahren“, zitierte das Blatt Fitschen am Mittwoch. „Daher habe ich mich entschieden, für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung zu stehen.“ Fitschens Amtszeit läuft noch bis zur Hauptversammlung 2023 – wie die vieler Aufsichtsräte bei Vonovia. Vor diesem Hintergrund „haben wir im Aufsichtsrat bereits einen Prozess für die Wiederbesetzung der Mandate angestoßen, damit wir der Hauptversammlung rechtzeitig im Frühjahr entsprechende Vorschläge unterbreiten können“, fügte Fitschen hinzu. Fitschen sitzt seit Mai 2018 in dem Kontrollgremium.

Hamburg, 09. Nov – Der Autozulieferer Continental hat einen Auftrag im Wert von zwei Milliarden Euro für ein neues Bremssystem aus den USA an Land gezogen. Der Konzern werde bei einem nordamerikanischen Automobilhersteller den Wechsel von einem rein hydraulikbetriebenen Bremssystem zu einem halbtrockenen System einleiten, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hannover mit. Die Future Brake von Continental verwendet an der Hinterachse elektromechanische Bremsen, die ohne Bremsflüssigkeit auskommen. An der Vorderachse werden die Bremsen weiterhin hydraulisch betätigt. Den Namen des Auftraggebers verriet Continental nicht. Branchenkreisen zufolge soll es sich um FordF.Nhandeln.

Mit 1,5 Milliarden Euro wird der Großteil der Auftragssumme im dritten Quartal verbucht, für das Continental am Donnerstag Geschäftszahlen vorlegt. Das neue System wurde für batteriegetriebene Autos entwickelt, bei denen der E-Motor einen Teil der Bremsung übernimmt und so Energie zurückgewinnt (Rekuperation). Eingeführt wird es zunächst an der Hinterachse. Langfristig soll das gesamte Bremssystem ohne Hydraulikflüssigkeit auskommen.

Zürich, 09. Nov – Die Credit Suisse hat die Abwicklung eines ersten zusammen mit der insolventen Finanzgruppe Greensill geführten Fonds abgeschlossen. Dabei handle es sich um den in Liechtenstein domizilierten Credit Suisse Supply Chain Finance Investment Grade Fund, wie die Schweizer Großbank am Mittwoch mitteilte. Insgesamt wurden rund 667 Millionen Dollar oder 99,7 Prozent der Gesamtsumme für die Investoren gesichert. Der Rest seien der Bank zufolge Kosten in Zusammenhang mit der Liquidation. Die Credit Suisse hatte im März 2021 vier Lieferketten-Finanzierungsfonds, die in von Greensill gekaufte und verbriefte Forderungen investierten, mit einem Gesamtvolumen von zehn Milliarden Dollar eingefroren. Seither versucht die Bank, so viel von dem Geld wie möglich für die Anleger einzuziehen.

Berlin, 09. Nov – BMW-Chef Oliver Zipse bekennt sich zu Einstiegsmodellen. „Wir verlassen das untere Marktsegment nicht“, sagte er am Mittwoch auf einer Veranstaltung des Zulieferers Bosch. „Auch wenn man sich selbst als Premiumhersteller sieht, ist es falsch, das untere Marktsegment aufzugeben – das wird der Kern des Geschäfts in der Zukunft sein.“ Seine Aussagen stehen in Kontrast mit der Strategie des Rivalen Mercedes-BenzMBGn.DE, der im Juli angekündigt hatte, 75 Prozent seiner Investitionen auf die Modelle von der C-Klasse aufwärts zu konzentrieren und zugleich die Zahl der Einstiegsmodelle zu reduzieren.

09. Nov – Dank eines starken US-Geschäfts hebt der niederländische Supermarkt-Konzern Ahold Delhaize erneut seine Jahresprognose an. Das bereinigte Betriebsergebnis belief sich im dritten Quartal auf 993 Millionen Euro, ein Plus von 9,7 Prozent, wie Ahold am Mittwoch mitteilte. Damit übertraf der Konzern die Analystenprognosen von 885 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz stieg um 9,1 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro. Besser als erwartete bereinigte US-Ergebnisse, Wechselkursvorteile und steigende Zinsen stimmten die Konzernleitung zuversichtlich. Der Gewinn je Aktie werde 2022 um einen Betrag im zweistelligen Prozentbereich steigen, hieß es nun. Im August war der Konzern noch von einem Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen.

London, 09. Nov – Der britische Modehändler Next greift nach der Marke des insolventen Online-Möbelhändlers Made.com. Next werde die Markenrechte, die Domainnamen und das geistige Eigentum der Firma übernehmen, teilte der Einzelhändler am Mittwoch mit. Der als Verwalter eingesetzte Unternehmensberater PwC behalte derweil die Kontrolle über die verbleibenden Vermögenswerte und die Zahlungen an die Gläubiger. Nach einem Boom in der Corona-Pandemie war Made.com mit seinen rund 500 Mitarbeitern infolge von gestörten Lieferketten und schwächerer Nachfrage in die Krise geschlittert. Die erst vor knapp anderthalb Jahren unter großem Applaus an die Börse gegangene Firma musste Waren mit Rabatt verkaufen, um die Lagerbestände zu reduzieren. Das habe die Margen und Liquidität beeinträchtigt. Der Versuch, einen Käufer zu finden, scheiterte. Daher stellte Made.com seine Geschäftstätigkeit ein.

Tokio, 09. Nov – Nach einem Gewinnsprung im zweiten Quartal hat der japanische Autobauer Nissan wie auch Rivale Honda seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Der Betriebsgewinn stieg im Zeitraum Juli bis September um 45 Prozent auf 91,7 Milliarden Yen (625,3 Millionen Euro), wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Als Gründe für den Gewinnsprung nannte der Vorstand Kostensenkungen und den Absatz margenstärkerer Modelle. Daher hob er für das Gesamtjahr seine Prognose an und erwartet nun einen Betriebsgewinn von 360 Milliarden Yen statt 250 Milliarden. Analysten hatten mit 335,13 Milliarden Yen gerechnet.

Frankfurt, 09. Nov – Der weltgrößte Auftrags-Chiphersteller TSMC plant einem Zeitungsbericht zufolge milliardenschwere Investitionen für den Bau einer hochmodernen Halbleiterfabrik in Arizona. Die Errichtung der Fabrik nördlich von Phoenix solle in den kommenden Monaten angekündigt werden, berichtete das „Wall Street Journal“ am Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Der Umfang der Investitionen für die Anlage, in der 3-Nanometer-Chips hergestellt werden sollen, dürfte etwa zwölf Milliarden Dollar betragen. Bei TSMC war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. Reuters hatte im vergangenen Jahr berichtet, dass der Konzern den Bau weiterer Chipfabriken neben seiner bereits bestehenden in Arizona plant.

Tokio, 09. Nov – Ein starkes Motorradgeschäft und Preiserhöhungen haben dem japanischen Autobauer Honda auf die Sprünge geholfen und den Vorstand zuversichtlicher gestimmt. Trotz der Halbleiterknappheit im Auto-Geschäft schaffte der Konzern im zweiten Quartal seines Bilanzjahres einen Anstieg des Betriebsgewinns um 16 Prozent auf 231,2 Milliarden Yen (1,6 Milliarden Euro), wie Honda am Mittwoch mitteilte. Der Vorstand hob daher seine Prognose an und erwartet nun in dem im März endenden Gesamtjahr einen Betriebsgewinn von 870 Milliarden Yen statt 830 Milliarden. Wegen der Chip-Knappheit und Corona-Ausbrüchen musste Honda in zwei japanischen Fabriken seine Produktion zeitweise herunterfahren. Die weltweite Fahrzeugproduktion ging in den ersten sechs Monaten um 6,1 Prozent zurück, während die Inlandsproduktion um 5,5 Prozent zulegte.

München, 09. Nov – Der Abfüllanlagenbauer Krones stärkt sein Geschäft außerhalb der Getränkeindustrie mit einem Zukauf in den USA. Für einen mittleren zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag kauft der Weltmarktführer 80,5 Prozent der R+D Custom Automation (R+D) aus Wisconsin, wie Krones am Mittwoch mitteilte. Für die restlichen Anteile hat Krones eine Kaufoption. R+D liefert Anlagen zur Herstellung und Befüllung von Behältern für die Pharmaindustrie. Mit rund 60 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen 2021 einen Umsatz von 43 Millionen Dollar. „Durch den Zukauf stärkt Krones seine Aktivitäten im attraktiven und überdurchschnittlich stark wachsenden Life Science- und Pharma-Markt“, erklärte der neue Eigentümer.

Peking, 09. Nov – Der Apple-Zulieferer Foxconn hält trotz der Corona-Lockerungen in Zhengzhou an den Maßnahmen an seinem Werk dort fest. Der geschlossene Betrieb in der iPhone-Fabrik solle aufrechterhalten bleiben, teilte Foxconn mit. Die Wirtschaftszone von Zhengzhou erklärte am Mittwoch, dass der siebentägige Lockdown in der Gegend aufgehoben wurde. Bestimmte Einschränkungen in Gebieten mit mittlerem bis hohem Risiko – also etwa an Orten, an denen kürzlich Fälle festgestellt wurden – blieben aber bestehen. Foxconn, das für 70 Prozent der weltweiten iPhone-Produktion verantwortlich ist, hat wegen der Beschränkungen mit einer hohen Unzufriedenheit unter seinen Mitarbeitern zu kämpfen. Mehrere Arbeiter haben das Werk verlassen, Apple rechnet wegen der Produktionsbeeinträchtigungen mit geringeren Auslieferungen beim iPhone 14.

Amsterdam, 09. Nov – Das niederländische Bank ABN Amro hat ihren Nettogewinn im dritten Quartal dank steigender Zinsen und niedrigerer Wertberichtigungen mehr als verdoppelt. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 743 Millionen Euro von 343 Millionen vor Jahresfrist, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Damit übertraf ABN Amro deutlich die Erwartungen der Analysten, die mit einem Gewinnrückgang auf 323 Millionen Euro gerechnet hatten. Das Geldhaus profitierte auch von einem Buchgewinn aus Veräußerungen und Auflösungen früherer coronabezogener Rückstellungen. Steigende Zinsen dürften die Margen zwar weiter nach oben treiben, ABN-Amro-Chef Robert Swaak erklärte allerdings, die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung sei nach wie vor groß. „Wir rechnen mit einer Konjunkturabschwächung.“

Düsseldorf, 09. Nov – Die Gewerbeimmobilienfirma Dic Asset hat wegen eines schwächeren Transaktionsgeschäftes infolge von Inflation und wirtschaftlicher Unwägbarkeiten weniger verdient. Das für die Branche relevante operative Ergebnis (FFO) schrumpfte auf 76,1 (Vorjahr: 79,6) Millionen Euro, wie die Firma am Mittwoch mitteilte. Bereinigt um Einmalaufwendungen sank der Überschuss auf 44,8 (51,2) Millionen Euro. Bereits Anfang des Monats hatte der Vorstand seine Jahresziele eingedampft und peilt nun ein FFO von 114 bis 117 Millionen Euro an statt von 130 bis 136 Millionen. Die Erträge aus dem Immobilienmanagement dürften bei 90 bis 95 Millionen Euro liegen statt bei den zuvor avisierten 105 bis 115 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten sanken sie auf rund 57 (74,6) Millionen Euro.

Zürich, 09. Nov – Die Prämieneinnahmen des Schweizer Lebensversicherers Swiss Life sind in den ersten neun Monaten währungsbereinigt um zwei Prozent auf 15 Milliarden Franken gestiegen. Gewachsen ist der Konzern in Deutschland, während die Einnahmen in Frankreich und im dominierenden Heimatmarkt praktisch stagnierten. Kräftig zugelegt hat das lukrative Vermögensverwaltungs- und Dienstleistungsgeschäft: Swiss Life holte nach Angaben vom Mittwoch sechs Milliarden Franken Netto-Neugeld herein und steigerte die Gebühreneinnahmen um 13 Prozent auf 1,75 Milliarden Franken. Die Solvenzquote (SST) betrug Ende September mehr als 200 Prozent. Swiss Life sieht sich auf Kurs zu den bis 2024 angepeilten Finanzzielen. Gewinnzahlen gibt der Konzern aus Zürich nur zum Halbjahr und am Jahresende bekannt.

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Quelle: Reuters

Titelfoto: Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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