Freitag, November 22, 2024
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Bus- und Bahnbranche – Deutschlandticket kommt nicht zu Jahresbeginn

Berlin, 03. Nov – Die Bus- und Bahnbranche will das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat nicht schon zum Jahresbeginn anbieten. „Der 1. Januar ist nicht zu halten, da das Ticket finanziell nicht gedeckt ist“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Verkehrsunternehmen (VDV), Oliver Wolff, am Donnerstag zu dem Bund-Länder-Beschluss vom Vortag. Verkehrsunternehmen und Verbünde wollten zwar alles daran setzen, diesen so schnell wie möglich umzusetzen. Entscheidende Fragen seien aber unbeantwortet geblieben. „Diese offenen Punkte führen auch dazu, dass das Ticket zunächst nicht überall in digitaler Form kommen kann.“

Das Deutschlandticket soll Nachfolge des Neun-Euro-Tickets aus dem Sommer werden, das über 50 Millionen mal verkauft wurde. Es galt in den Monaten Juni bis August und man konnte mit Bus oder Bahn im Nahverkehr bundesweit unterwegs sein. Dieses Prinzip soll auch für das neue Deutschlandticket gelten.

Bund und Länder wollen als Ausgleich für fehlende Einnahmen der Unternehmen dafür 2023 jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das hält der VDV für unzureichend. „Das Risiko eines höheren Verlustes sowie die erforderlichen Anlaufinvestitionen sind ins unternehmerische Risiko der Unternehmen verschoben, das geht nicht“, sagte Wolff.

Völlig unberücksichtigt geblieben seien auch die pandemiebedingten Verluste und die hohen Anlaufverluste. Auch die monatliche Kündbarkeit des Deutschlandtickets führe zu Risiken. Damit fehlten dem Beschluss zwei wesentliche Eckpunkte: Einerseits die Übernahme der Nachschusspflicht und andererseits eine Erhöhung des Zuschussbetrags nach zwei Jahren. Man dürfe Unternehmen nicht mit dem Ticket in eine massive Schieflage bringen. 

Der VDV vertritt über 600 Firmen im Nahverkehrs darunter auch die Deutsche-Bahn-Tochter DB Regio.

Bund und Länder hatten sich neben Mittel für das Deutschlandticket darauf verständigt, dass aus dem Bundeshaushalt eine weitere Milliarde Euro schon 2022 und dann in Folgejahren an sogenannten Regionalisierungsmittel fließt. Insgesamt liegen diese dann bei etwa zehn Milliarden Euro. Jährlich sollen auch angesichts der Energiepreis- und Personalkosten-Entwicklung um drei Prozent statt wie bisher geplant um 1,8 Prozent steigen. Der Nahverkehr ist zwar im Kern Länder-Sache, der Bund ist aber zur Mitfinanzierung verpflichtet. 

Bus- und Bahnbranche – Deutschlandticket kommt nicht zu Jahresbeginn

Quelle: Reuters

Titelfoto: Bild von Stefan Bernsmann auf Pixabay

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