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Europas Börsen nach EZB-Zinserhöhung kaum verändert

Frankfurt, 27. Okt – Europas Börsen bleiben nach der Zins-Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) und den US-Konjunkturdaten kaum verändert. Der Dax und der EuroStoxx50 waren am Donnerstagnachmittag jeweils 0,1 Prozent im Minus bei 13.208 beziehungsweise 3608 Punkten.

„Die EZB rammt heute einen weiteren Pfeiler ein. Von entscheidender Bedeutung ist nun allerdings, wie es im kommenden Jahr nach der Zinsanhebung im Dezember weitergeht“, sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der Liechtensteiner VP Bank. An der Wall Street deuteten die an den technologielastigen Nasdaq-Index gebundenen Futures nach enttäuschenden Konzernbilanzen auf einen schwächeren Handelsauftakt hin. Die Facebook-Mutter MetaMETA.O hatte am Mittwochabend das schlechteste Ergebnis seit 2019 und den vierte Rückgang hintereinander gemeldet.

Die US-Wirtschaft ist im Sommer ungeachtet der hohen Inflation und steigender Zinsen überraschend stark gewachsen, was auf den ersten Blick nicht auf ein langsameres Tempo der Zinserhöhungen durch die Notenbank Fed schließen lässt. Allerdings zeige das US-Wirtschaftswachstum auf den zweiten Blick erhebliche Schwächen, schrieb Gitzel. Der US-Konsummotor laufe lediglich bei den Dienstleistungen, der seit drei Quartalen rückläufige Warenkonsum sei ein Warnzeichen.

ÖLPREIS DANK STARKER NACHFRAGE IM AUFWIND

Die Ölpreise setzten ihren Anstieg vom Vortag fort, da US-Rekordexporte die Sorgen über die schwache Nachfrage in China überwogen. Die Nordsee-Sorte Brent war ein Prozent im Plus bei 96,64 Dollar je Barrel (159 Liter) und die US-Sorte WTI stieg um 1,3 Prozent auf 89,07 Dollar. Tamas Varga, Analyst beim Ölmakler PVM, zeigt sich allerdings skeptisch. „Die Rezessionssorgen in letzter Zeit haben anscheinend nachgelassen, aber weiterhin auf ein gesundes Wirtschaftswachstum zu setzen, wird sich als leichtsinnig erweisen.“

CREDIT SUISSE UNTER DRUCK – BILANZSAISON GEHT WEITER

Die Aktien von Credit Suisse stürzten um rund 13 Prozent ab. Die krisengeplagte Schweizer Großbank wies wegen Abschreibungen im Zusammenhang mit ihrem Konzernumbau im dritten Quartal einen Milliarden-Verlust aus. Zudem kündigte sie eine milliardenschwere Kapitalerhöhung sowie einen Stellenabbau an.

Die Energieriesen Shell und TotalEnergies fuhren dagegen dank der Preisexplosion von Öl und Gas im dritten Quartal Milliardengewinne ein. Die Aktien stiegen um knapp fünf beziehungsweise 2,3 Prozent. Auch der Rivale BP legte in ihrem Sog um fast drei Prozent zu.

In Deutschland standen die Bilanzen von MTU und Beiersdorf sowie aus dem MDAX von Nemetschek, Software AG, Wacker Chemie und Aixtron im Fokus. Die Aktien büßten bis zu 8,5 Prozent ein. Gleichzeitig legten die Papiere von Lufthansa und Daimler Truck nach Zahlen um 2,2 beziehungsweise 2,8 Prozent zu. Der Lkw-Bauer hatte im dritten Quartal bei deutlichem Absatzwachstum mehr verdient als am Finanzmarkt erwartet.

In Übersee stürzten die Meta-Papiere vorbörslich um 21,7 Prozent ab und zogen Nasdaq-Futures mit ins Minus von einem halben Prozent. „Nach einem stabilen Start in die Gewinnsaison des dritten Quartals in den USA sieht es nun nicht mehr ganz so rosig aus“, sagte Analyst Laith Khalaf vom Brokerhaus AJ Bell. Gleichzeitig legten Dow Jones-1YMcv1 und S&P-Futures nach starken Zahlen von Caterpillar, McDonald’s und Merck um jeweils fast ein Prozent zu. Die Aktien der Unternehmen stiegen vorbörslich um bis zu 4,2 Prozent.

Europas Börsen nach EZB-Zinserhöhung kaum verändert

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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