Washington, 14. Okt – Trotz der anhaltenden Inflationswelle in den USA hellt sich die Verbraucherlaune überraschend deutlich auf. Das Barometer hierfür legte im Oktober auf 59,8 Zähler von 58,6 Punkten im September zu, wie die Universität Michigan am Freitag zu ihrer monatlichen Umfrage mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich einen Anstieg auf 59,0 Zähler erwartet. Die Konsumenten bewerteten ihre Lage deutlich besser als im Vormonat, blickten aber skeptischer auf die Aussichten für die kommenden Monate.
Die Bürger erwarten mit Blick auf die kommenden zwölf Monate laut der Befragung zugleich eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen um 5,1 Prozent. Im September hatten sie noch mit einem Wert von 4,7 Prozent gerechnet.
Die Notenbank Fed sieht sich mit einer hohen Teuerungsrate von zuletzt 8,2 Prozent konfrontiert. Die Federal Reserve treibt den Leitzins seit Monaten in großen Schritten nach oben, um die Inflation einzudämmen. Im September erhöhte sie den Leitzins bereits zum dritten Mal in Folge ungewöhnlich kräftig um einen Dreiviertel-Prozentpunkt. Er liegt damit in einer Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent. Anfang November dürfte ein weiterer Jumbo-Schritt der Fed folgen.
Das Thema Inflation, das mit hohen Sprit- und Nahrungsmittelpreisen praktisch jeden Haushalt in den USA tangiert, ist vor den Zwischenwahlen zum US-Kongress am 8. November in aller Munde. US-Präsident Joe Biden betonte jüngst, die Bekämpfung der Inflation habe für ihn weiter oberste Priorität. Gewählt werden das ganze Repräsentantenhaus und gut ein Drittel des Senats.
Biden selbst steht nicht auf dem Wahlzettel. Sollten seine Demokraten jedoch die Mehrheit in nur einer der beiden Kongresskammern verlieren, könnten die Republikaner ihm das Regieren bis zur Präsidentschaftswahl 2024 erheblich erschweren.
US-Verbraucherstimmung hellt sich vor Kongress-Zwischenwahlen auf
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
Hier findet ihr den aktuellen Livestream zum Thema Web3 NFT Metaverse Talk