Beirut, 11. Okt – Israel und Libanon haben den langjährigen Streit über ihre gemeinsame Seegrenze beigelegt. Die Hisbollah-Miliz im Libanon habe den Bedingungen des von den USA vermittelten Abkommens zugestimmt und betrachte die Verhandlungen als abgeschlossen, sagten zwei mit dem Vorgang vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Auch der israelische Ministerpräsident Yair Lapid zeigte sich einverstanden. „Dies ist eine historische Errungenschaft, die Israels Sicherheit stärkt, Milliarden in die israelische Wirtschaft fließen lässt und die Stabilität unserer Nordgrenze gewährleistet.“
Mit dem Abkommen wird erstmals eine Grenze zwischen libanesischen und israelischen Gewässern festgelegt. Zudem sollen beide Länder Zugang zu einem Offshore-Gasfeld erhalten, das sich über die gemeinsame Grenze erstreckt. Der Deal zwischen den ehemaligen Kriegsparteien war von libanesischer Seite als „historisches Abkommen“ bezeichnet worden. Dennoch stünde eine solche Vereinbarung keiner Partnerschaft mit Israel gleich, sagte der libanesische Präsident Michel Aoun am Montag. US-Verhandler Amos Hochstein traf die beiden Parteien stets seperat, direkte Gespräche hätten nicht stattgefunden. Die Regierung in Beirut bezeichnet Israel als Feind und erkennt das Land nicht an.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist ein Territorialstreit um ein Gebiet im östlichen Mittelmeer, in dem Gasvorkommen liegen. Während Israel die Förderung von Gas in naheliegenden Feldern bereits vorangetrieben hat, waren ähnliche Bemühungen vom Libanon zuletzt gescheitert. Ein Gasfund wäre ein großer Segen für das unter einer Finanzkrise leidende Land.
Libanon und Israel beenden streit um Seegrenze
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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