Berlin, 10. Okt – Der Cyber-Sicherheitsrat Deutschland hat den Verdacht zurückgewiesen, wonach die Organisation enge Kontakte zum russischen Geheimdienst unterhalten soll. Diese Vorwürfe seien „absurd“, erklärte der Präsident Hans-Wilhelm Dünn am Montag. Wegen der mutmaßlichen Verstrickungen will Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Präsidenten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, laut Medienberichten abberufen. Diesen zufolge soll Schönbohm Kontakte in russische Geheimdienstkreise über den Cyber-Sicherheitsrat gepflegt haben. Der 2012 gegründete Verein berät Unternehmen, Politiker und Behörden in Sachen Cybersicherheit und erklärt über sich, politisch neutral zu sein.
Das Bundesinnenministerium wollte die Berichte am Sonntag konkret nicht kommentieren. Das Ministerium „geht den Sachverhalten nach und prüft diese genau“, erklärte ein Sprecher. „Alle Optionen werden geprüft, wie damit nun umgegangen wird.“ Eine für Donnerstag geplante Pressekonferenz der Ministerin mit Schönbohm über den Lagebericht zur Cyber-Sicherheit wurde am Montag abgesagt. Der Vorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums im Bundestag, Konstantin von Notz (Grüne), forderte Aufklärung. „Den im Raum stehenden Vorwürfen muss, unabhängig von der Personalie Schönbohm, sehr entschlossen nachgegangen werden“, sagte er dem „Handelsblatt“.
Cyber-Sicherheitsrat weist Vorwürfe zu Russland-Kontakten zurück
Quelle: Reuters
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