Sonntag, November 24, 2024
StartKlima Energie7. Oktober 2022 Energie Ticker

7. Oktober 2022 Energie Ticker

07. Okt – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine:

18.18 Uhr – Die EU-Staats- und Regierungschefs haben über die Abkoppelung des Gaspreises vom Strompreis beraten. Zudem habe man über die Freigabe von zusätzlichen CO2-Emissionszertifikaten gesprochen, sagt der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala nach Abschluss des informellen EU-Gipfels in Prag.

18.05 Uhr – Die Europäische Union (EU) strebt nach Worten von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mehr Gelder für die Mitgliedstaaten an, damit diese ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern beenden könnten. Die EU bemühe sich auf europäischem Niveau um Extra-Gelder, damit alle Mitgliedsländer die gleiche Chance bekämen, um in die Energie-Wende zu investieren, sagt von der Leyen nach Abschluss des informellen EU-Gipfels in Prag. 

17.50 Uhr – Die Europäische Union (EU) sollte nach Worten des slowakischen Ministerpräsidenten Eduard Heger mit dem gemeinschaftlichen Kauf von Erdgas nach der Heizperode im Winter beginnen. Die Gasspeicher dürften dann leer sein, sagt Heger nach Abschluss des informellen EU-Gipfels in Prag. Ein Gaspreisdeckel sollte so gestaltet werden, dass er nicht die Lieferungen bedrohe. 

17.30 Uhr – Der Winter 2023/24 wird nach Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron noch härter für die Europäer als der kommende mit Blick auf die Gaslieferungen. Europa werde seine Gespräche mit Gaslieferanten intensivieren und sich mit großen asiatischen Partner-Ländern bei Gaskäufen koordinieren, sagt Macron in Prag beim informellen EU-Gipfel. Außerdem sollten Mechanismen installiert werden, um die finanzielle Solidarität zwischen den europäischen Staaten für die Energiekäufe sicherzustellen. 

12.59 Uhr – Auch der Bundesrat stimmt der befristeten Absenkung der Mehrwertsteuer auf Gas zu. Sie wird damit von Anfang Oktober bis zum 31. März 2024 statt sonst 19 nur sieben Prozent betragen.

10.10 Uhr – Die britische Regierung fordert die Bürger nicht zum Energiesparen auf. „Es ist nicht unsere Aufgabe, den Menschen vorzuschreiben, wie sie leben sollen“, sagt Klimaminister Graham Stuart dem Times Radio. Das letzte, was man tun wolle, sei, jemandem zu sagen, er solle im nationalen Interesse Geräte abschalten, wenn das keine Auswirkungen auf die nationale Energie-Sicherheit habe. Es sei auch nicht damit zu rechnen, dass es zu Stromausfällen komme. Die Netzbetreiber hatten indes zuvor gewarnt, Haushalte und Unternehmen könnten in diesem Winter von Stromausfällen betroffen sein.

09.20 Uhr – „Das Angebot von Strom muss ausgeweitet und die Nachfrage verringert werden“, sagt Ifo-Forscher Niklas Potrafke. In einer Umfrage des Münchner Instituts unter 178 Ökonomen unterstützen 81 Prozent den Weiterbetrieb der drei noch genutzten Atomkraftwerke in Deutschland über 2022 hinaus. 83 Prozent sind für weitere Entlastungen der Haushalte von den hohen Energiekosten. Sie sollten insbesondere Bedürftigen zugutekommen. Nur 14 Prozent der Befürworter weiterer Entlastungen sind dabei für Strom- und Gaspreisdeckel, die derzeit diskutiert werden. 68 Prozent fordern vielmehr Zahlungen in Form von Energiegeldern. Die sprunghaft gestiegenen Energiepreise dürften eine Rezession in Deutschland nach sich ziehen. Das glauben zumindest 94 Prozent der befragten Experten.

06.58 Uhr – Der Ökonom Gabriel Felbermayr warnt vor einer falschen Konstruktion der Gaspreisbremse in Deutschland und einem „Subventionswettlauf“ in Europa. „Wenn Deutschland den Gasverbrauch subventioniert, und zwar großflächig auch in der Industrie, dann werden auch Österreich, Frankreich, die Benelux-Staaten und Italien mitziehen müssen“, sagt der Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung der „WirtschaftsWoche“. Sonst hätten die Länder Wettbewerbsnachteile und würden Marktanteile gegenüber Deutschland verlieren. „Und dann haben wir am Ende überall hohe Subventionen, zu wenig Einspareffekte und einen weiter steigenden Gaspreis. Es würden Aktienkurse gestützt, aber Geld verbrannt.“ Die eigentlichen Ziele würden komplett konterkariert. „Dann wäre die Gaspreisbremse de facto eine asoziale Politik, die sich ein sozialdemokratischer Kanzler sicher nicht zuschreiben lassen will.“ 

02.47 Uhr – Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm kritisiert die Entlastungspakete der Ampelkoalition. „Es wird bei den Entlastungspaketen zu sehr mit der Gießkanne gearbeitet“, sagte die Ökonomin der Universität Erlangen-Nürnberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. Sie hielte nicht viel von Programmen wie das 9-Euro-Ticket oder mögliche Nachfolger, die zwar beliebt seien, aber nicht weiterführten. Stattdessen müsste möglichst schnell Gas beschafft und alle verfügbaren Kapazitäten auf dem Strommarkt mobilisiert werden. Eine Rezession in Deutschland ließe sich nicht mehr verhindern. „Es wird nicht funktionieren, das Wohlstandsniveau bei allen zu halten. Wir werden durch diese Krise deutlich ärmer. Das müssen wir hinnehmen.“

01.00 Uhr – Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm, Vorsitzende der Gaspreiskommission, dämpft Erwartungen an die Gaspreisbremse. „Wir werden dauerhaft unsere Abhängigkeit von Russland beenden“, sagt sie der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Wegen der höheren Beschaffungspreise für Flüssigerdgas (LNG) werde der Gaspreis „trotz einer Gaspreisbremse deutlich höher bleiben als vor dem russischen Überfall auf die Ukraine“. Die Kommission könne nicht so tun, als sei nichts gewesen. Grimm wirbt für eine Gaspreisbremse in Form einer Einmalzahlung. „Wichtig wird sein, einen hohen Sparanreiz zu erhalten.“

7. Oktober 2022 Energie Ticker

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

Hier findet ihr den aktuellen Livestream zum Thema Web3 NFT Metaverse Talk

Anzeigen
- Advertisment -spot_img

Neueste Beiträge

Das könnte dir auch gefallen!

Erhalte ab sofort alle wichtigen Nachrichten des Tages um 19 Uhr kostenlos per eMail in dein Postfach!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.