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Wall Street stabilisiert – Nike auf Talfahrt

Frankfurt, 01. Okt – Nach den Kursverlusten der vergangenen Wochen lässt der Verkaufsdruck an der Wall Street etwas nach. Wieder aufgeflammte Zinserhöhungsängste bremsten die Erholung der US-Börse allerdings aus. Der US-Standardwerteindex Dow Jones gab am Freitag um 0,3 Prozent auf 29.137 Punkte nach.

Damit notierte er rund sieben Prozent unter seinem Niveau vom Monatsbeginn und stand vor seinem schwärzesteten September seit 2002. Dagegen legten der breit gefasste S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 0,7 Prozent beziehungsweise 0,3 Prozent zu. Ihnen drohte das größte Minus in einem September seit der Finanzkrise von 2008. 

„Derzeit ist am Markt ein Tauziehen im Gange“, sagte Börsen-Experte John Woolfitt vom Brokerhaus Atlantic. Auf der einen Seite seien Schnäppchenjäger auf der Prisch. Auf der anderen Seite trennten sich Investoren von Werten, die aus ihrer Sicht im aktuellen Umfeld nicht mehr in das Portfolio passten. 

Auf die Stimmung schlug ihnen die US-Konsumdaten. Zwar stiegen die Ausgaben mit einem Plus von 0,4 Prozent doppelt so stark wie erwartet. Gleichzeitig zog aber der für die US-Geldpolitik wichtige Index der Preisentwicklung um 0,3 Prozent an. Dies sei ein weiteres Argument für die Notenbank Fed, die Geldpolitik zu straffen, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Investoren rechnen für Anfang November mit der vierten Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte in Folge. 

DOLLAR ZIEHT WIEDER AN

Unterdessen nahm die Weltleitwährung wieder Anlauf zum Sprung auf neue Hochs. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,4 Prozent auf 112,2 Punkte. Jeder Rücksetzer sei nur Gewinnmitnahmen geschuldet, um die Basis für einen neuen Kurssprung zu bilden, sagte Anlagestratege Joel Kruger vom Finanzdienstleister LMAX. Eine Trendwende sei nicht in Sicht. Investoren gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed auf absehbare Zeit an ihrem strammen Zinserhöhungskurs festhalten wird. 

NIKE-AKTIE GERÄT WEGEN ENTTÄUSCHENDER ZAHLEN INS STRAUCHELN

Zu den größten Verlierern am US-Aktienmarkt zählte Nike mit einem Kursrutsch von mehr als zwölf Prozent. Der weltgrößte Sportartikel-Hersteller gab einen Gewinneinbruch bekannt und warnte vor weiterem Margendruck wegen des starken Dollar und hoher Lagerbestände, die mit Rabatten losgeschlagen werden müssten. Die Talsohle beim Absatz sei aber wohl durchschritten, kommentierte Analyst David Swartz vom Research-Haus Morningstar. Außerdem könne dank des starken Markennamens und der geplanten Einsparungen längerfristig wieder mit höheren Margen gerechnet werden. 

Im Sog des aktuellen Nike-Kursrutschs fielen die Titel der Rivalen Under Armour um 6,3 Prozent und Lululemon um 5,4 Prozent. Der Sportartikel-Händler Foot Locker büßten 2,2 Prozent ein. 

Zulegen konnten dagegen die Anteilsschein von Tesla, die rund ein Prozent gewannen. Der Elektroautobauer will die Produktion seiner meistverkauften Fahrzeuge Model Y und Model 3 im vierten Quartal wohl deutlich steigern. Laut internen Plänen, die Reuters einsehen konnte, sollen im Schlussquartal 2022 fast 495.000 Fahrzeuge der Baureihe Model Y und Model 3 hergestellt werden. Gefragt waren auch die Papiere von MicronMU.O, die sich um 2,5 Prozent verteuerten. Dem Speicherchip-Hersteller winken in Japan Subventionen von umgerechnet bis zu 330 Millionen Euro zum Ausbau der dortigen Produktion.

Wall Street stabilisiert – Nike auf Talfahrt

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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