Berlin/Brüssel, 19. Sep – Die Bundesregierung hat sich hinter EU-Pläne gestellt, Brüssel für Notfälle mehr Eingriffsrechte zur Sicherung von Lieferketten zu geben. Das von den Grünen geführte Wirtschaftsministerium teilte am Montag in Berlin mit, die Regierung begrüße den Vorschlag, den freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen im EU-Binnenmarkt im Falle zukünftiger Krisen aufrechtzuerhalten. Die Europäische Union müsse ihre Krisenvorsorge verbessern. Die entsprechende EU-Verordnung solle deswegen nun eingehend analysiert werden.
Unternehmen mit Sitz in Europa sollen einem Entwurf der EU-Kommission zufolge künftig gezwungen werden, bestimmte Produkte prioritär herzustellen oder stärker auf Lager zu haben. Die Pläne sind eine Reaktion auf gestörte Lieferketten in kritischen Bereichen sowohl in der Coronavirus-Pandemie als auch seit dem russischen Angriff auf die Ukraine, der zu einer Energiekrise geführt hat. Die Vorschläge werden wahrscheinlich auf Widerspruch der Wirtschaft als auch einiger EU-Staaten stoßen. Kritiker bemängeln, dass die Brüsseler Behörde damit zu weit geht und zu stark in Unternehmen eingreift.
Brüssel will Lieferketten mit Druck auf Firmen sichern – Berlin begrüßt die Pläne
Quelle: Reuters
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