Berlin, 17. Sep – DGB-Chefin Yasmin Fahimi verteidigt Forderungen der Gewerkschaften nach deutlichen Lohnsteigerungen auch in der gegenwärtigen Lage als angemessen. „Die Forderungen entstehen nicht im luftleeren Raum, sondern auf Grundlage der wirtschaftlichen Bewertung in den Branchen“, sagte Fahimi der „Welt am Sonntag“ laut Vorabbericht. Viele Unternehmen hätten dieses Jahr Rekorddividenden ausgeschüttet oder machten extrem hohe Zusatzgewinne. „Einfach zu sagen, es drohe schwierig zu werden, wenn die Arbeitnehmer nicht verzichten, das entspricht nicht unserem Verständnis von einem fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg.“
Für die Unternehmen, die in Schwierigkeiten geraten, brauche es Lösungen, führte die DGB-Chefin laut dem Vorabbericht aus. Dafür gebe es Öffnungsklauseln. „Wer aber glaubt, das gesellschaftliche Krisenmanagement allein auf die Lohnpolitik abwälzen zu können, der ist schiefgewickelt.“ Zur Durchsetzung der Lohnforderungen seien auch in der aktuellen Situation Arbeitskampfmaßnahmen ein probates Mittel, wenn Angebote der Arbeitgeber unannehmbar seien. „Streik ist ein Grundrecht und ein absolut legitimes Mittel, um Forderungen durchzusetzen.“
Fahimi plädierte dafür, die Regelungen für Kurzarbeit deutlich zu verlängern. Die Gefahr, dass dadurch die Bundesagentur für Arbeit in finanzielle Schieflage geraten könnte, sehe sie nicht. „Dazu darf es natürlich nicht kommen. Falls nötig müssen Reserven aus Steuermitteln gebildet werden.“
DGB-Chefin bekräftigt Forderung nach steigenden Löhnen
Quelle: Reuters
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