Es folgen die börsentäglichen Marktentwicklungen.
08. Sep – Gläubiger des angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande Group haben diese Woche einen Insolvenzverwalter bestellt. Dieser soll die Firmenzentrale des hochverschuldeten Bauunternehmens in Hongkong sicherstellen, sagten zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Nach dem Kollaps eines Deals im Wert von 1,7 Milliarden US-Dollar hatte Evergrande versucht, das 26-stöckige Gebäude des Firmensitzes zu verkaufen, um seine Schuldenlast in Höhe von 300 Milliarden abzubauen. Der Immobilienkonzern nutzte das Gebäude zur Sicherung eines Darlehens von der China Citic Bank International, eine Tochter der chinesischen staatseigenen Bank China Citic Bank Corp Ltd. Evergrande wollte die Ereignisse nicht kommentieren. Citic Bank war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Zuerst hatte die „Financial Times“ über die Entwicklungen berichtet.
Evergrande hatte bereits im Juli durch ein Ausschreibungsverfahren die Immobilie der Firmenzentrale zu veräußern versucht, um Gläubiger zu bedienen. Doch laut Reuters-Informationen lagen die Kaufgebote unterhalb von 1,2 Milliarden US-Dollar und damit weit unter den akzeptablen Preisvorstellungen des Konzerns.
Frankfurt, 08. Sep – Mercedes-Benz will die Kosten bei der Umstellung ihrer Transporter auf Elektrofahrzeuge in Europa mit dem US-Konkurrenten Rivian teilen. Die beiden Unternehmen kündigten am Donnerstag an, ein Joint Venture zur gemeinsamen Produktion großer Elektrovans zu planen. „Die Vorteile sind klar – wir können uns die Investitionen teilen“, sagte Van-Chef Mathias Geisen. Details zu Investitionen, erhofften Einsparungen und dem Standort sind noch nicht klar, da die beiden Partner noch mitten in der Vertragsverhandlung sind. Bekannt ist nur, dass das gemeinsame Werk an einem der bestehenden Mercedes-Standorte in Mittel- und Osteuropa angesiedelt werden soll. Drei Werke seien in der engen Auswahl, erklärte Geisen.
An den beiden bestehenden Werken in Deutschland in Düsseldorf und Ludwigsfelde will Mercedes-Benz Vans festhalten. Sie seien wegen der langsameren Umstellung auf E-Autos bei Vans und Transportern bis Ende des Jahrzehnts noch gut ausgelastet. Personalabbau sei nicht geplant, ergänzte Geisen.
Frankfurt, 08. Sep (Reuters) – Konkurrenz für Botox: In den USA hat das Biotechunternehmen Revance Therapeutics grünes Licht von der Arzneimittelbehörde FDA für seine Antifalten-Spritze Daxxify erhalten. Die US-Zulassung von Daxxify basiert auf einer Studie mit über 2700 Patienten, die zeigte, dass die Injektion im Mittel sechs Monate lang wirkte, wobei bei einigen Patienten die Wirkung neun Monate anhielt. Die Dauer des Behandlungseffekts stellt nach Einschätzung von Revance den größten ungedeckten Bedarf bei Injektionen gegen Falten dar. Botox wirkt in der Regel vier bis sechs Monate.
München, 08. Sep (Reuters) – Der Industriegase-Konzern Linde baut die Produktion von „grünem“ flüssigem Wasserstoff in den USA aus. In Niagara Falls, nahe der gleichnamigen Wasserfälle, werde ein 35-Megawatt-Elektrolyseur gebaut, mit dem Linde die Kapazität für die Herstellung von „grünem Wasserstoff“ in den USA mehr als verdoppeln werde, teilte der deutsch-amerikanische Konzern am Donnerstag in Woking bei London mit. Die benötigte Energie stammt aus Wasserkraft. Die Fabrik soll 2025 in Betrieb gehen. Es sei der erste von mehreren Elektrolyseuren, die der Konzern in den USA plane, um die steigende Nachfrage nach Wasserstoff zu decken, etwa aus der Luftfahrt- und der Elektronik-Industrie, sagte Linde-Manager Todd Lawson. Linde setzt auf Wasserstoff als Zukunftstechnologie, die bei vielen Anwendungen Gas ersetzen soll.
Tokio, 08. Sep (Reuters) – Wegen Lieferengpässen und Logistikproblemen drosselt Honda erneut in Japan seine Autoproduktion. Für den Rest des Monats werde die Fertigung in zwei Werken um bis zu 40 Prozent reduziert, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Honda machte Corona-Ausbrüche und Halbleiterknappheit für Verzögerungen beim Erhalt von Teilen und Logistik verantwortlich. Die Produktionskürzungen wird eine Vielzahl von Fahrzeugen betreffen, einschließlich des Vezel Sports Utility Vehicle, des StepWGN-Minivans und des Civic-Kompaktwagens. Erst vergangenen Monat hatte Honda seine Fahrzeugproduktion in zwei Werken um bis zu 40 Prozent zurückgefahren, die seit Anfang September wieder im Normal-Modus laufen.
Düsseldorf, 08. Sep (Reuters) – Wegen des Rückrufs von Beatmungsgeräten hat die Staatsanwaltschaft in Paris den niederländischen Medizintechnik-Konzern Philips unter die Lupe genommen. Sie hätten eine Voruntersuchung eingeleitet, da sich die rechtlichen Probleme der Firma mit dem Gerät von den USA nach Europa ausbreiteten, erklärte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Die Behörde habe „mit Wirkung vom 20. Juni 2022 Anzeigen aufgenommen wegen schwerer Täuschung, fahrlässiger Angriffe auf die körperliche Unversehrtheit, Gefährdung des Lebens anderer und Verabreichung schädlicher Substanzen.“ Ein Philips-Sprecher sagte, der Konzern könne aktuell keine Stellungnahme abgeben. Philips hatte 5,5 Millionen Beatmungsgeräte zurückgerufen, nachdem sich der dort verarbeitete Schaumstoff in einigen Fällen aufgelöst hatte und giftige Dämpfe freigesetzt hatte. Eine unabhängige Untersuchung von mehr als 60.000 der Geräte zur Behandlung von Atemaussetzern im Schlaf in den USA deutete auf die Verwendung zu scharfer, nicht zugelassener Reinigungsmittel als Ursache hin, hieß es Ende Juni.
München, 08. Sep (Reuters) – Der kanadische Pensionsfonds CPPIB steigt bei der Frankfurter Fondsgesellschaft Universal Investment ein. Das Canada Pension Plan Investment Board (CPPIB) übernehme einen signifikanten Minderheitsanteil, teilten Universal Investment und der bisherige Alleineigentümer, der britische Finanzinvestor Montagu Private Equity, am Donnerstag mit. Zum Kaufpreis und zur Höhe des Anteils wollte sich ein CPPIB-Sprecher vorerst nicht äußern. Die Aufsichtsbehörden müssten der Transaktion noch zustimmen. Universal-Vorstandschef Michael Reinhard erhofft sich von dem neuen Miteigentümer eine stärkere Internationalisierung des Geschäftsmodells. Montagu hatte Universal Investment 2017 übernommen. Das Frankfurter Fondshaus ist auf die Administration von Publikums- und Spezial-Fonds für kleinere Vermögensverwalter spezialisiert und betreut nach eigenen Angaben ein Vermögen von 763 Milliarden Euro.
Bangalore, 08. Sep (Reuters) – Die Billigmodemarke Primark dürfte im kommenden Jahr auf den Gewinn ihres Mutterkonzerns Associated British Foods drücken. Steigende Energiekosten und die Entscheidung, weitere Preiserhöhungen zu begrenzen, würden die Modekette und deren Gewinnmargen belasten, teilte ABF am Donnerstag mit. An seinem Ausblick für das laufende Geschäftsjahr, das am 17. September endet, hielt der Mischkonzern fest. Das Unternehmen erwartet wegen der höheren Nachfrage und steigenden Preisen für Zutaten einen höheren Umsatz im Lebensmittelgeschäft. Die Aktien des in London gelisteten Unternehmens rutschten um gut acht Prozent ab.
8. September 2022 Marktentwicklungen
Quelle: Reuters
Titelfoto: Symbolfoto
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