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Energie-Ticker 27.08.22

27. Aug – Es folgen Entwicklungen aus Politik und Wirtschaft rund um das Thema Energie und Energiesparen, das infolge des russischen Krieges gegen die Ukraine immer wichtiger wird:

16.45 – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck plant eine Verlängerung des fünf Milliarden Euro schweren Hilfsprogramms für Großverbraucher von Gas und Strom in der Industrie. Das Ministerium arbeitet nach eigenen Angaben daran, das Programm für die sogenannte energieintensive Industrie in zwei Schritten zu verlängern. Zunächst würden die Antragsfrist um einen Monat bis 30. September verlängert und Inhalte verbessert. Anschließend solle „in Kürze“ der Programmzeitraum ausgedehnt werden. Darüber tausche sich das Ministerium mit der Europäischen Kommission aus, da der aktuelle Beihilferahmen der Kommission zum Jahresende auslaufe. Bisher seien über 1000 Anträge von 211 Unternehmen eingegangen. Anfang August sei eine erste Fördertranche ausgezahlt worden.

10.40 Uhr – Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) spricht sich aus Klimaschutzgründen gegen Holzpellet-Heizungen aus. „In der Klimakrise müssen wir schauen, wo wir mit dem geringsten Mitteleinsatz den maximalen Erfolg bekommen. Und das ist beim Holz nicht das Verheizen“, sagt er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ laut Vorabbericht. Die Priorität müsse auf langfristigen Holznutzungen liegen, etwa für Möbel oder zum Bauen, damit Kohlenstoff langfristig gebunden bleibe. „Auch Sägespäne, aus denen Pellets hauptsächlich bestehen, kann man sinnvoller nutzen, indem man sie zum Beispiel zu Spanholzplatten verarbeitet“, so der Minister. Laut „FAS“ waren nach Angaben aus der Branche Ende 2021 in Deutschland 570.000 Pelletheizungen in Betrieb. Für 2022 wird mit weiteren 80.000 gerechnet. Der Einbau wird vom Staat bezuschusst.

07.21 Uhr – Der starke Anstieg der Energiepreise wird aus Sicht der Wirtschaftsauskunftei Creditreform zu einem Anstieg der Privatinsolvenzen führen. Die steigende Inflation werde die Überschuldungslage deutlich verschärfen, sagte der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, dem „Handelsblatt“ laut Vorab-Bericht. Die Zusatzbelastungen seien schon jetzt gravierend, es komme nun aber noch heftiger. „Teilweise wird das auch zu einem Anstieg der Privatinsolvenzen führen.“ Die Nebenkosten-Abrechnungen als starker Treiber der Kosten seien schließlich sind noch gar nicht bei den Konsumenten angekommen. 

02.07 Uhr – Eine Änderung der umstrittenen Gasumlage schon zum Oktober ist laut Gasnetzbetreiber-Tochter Trading Hub Europe (THE) nicht möglich. „Eine Neuberechnung der Umlage mit Wirkung ab 1. Oktober ist nach dem 15. August von der Verordnung nicht vorgesehen“, sagte eine THE-Sprecherin der „Rheinischen Post“ laut Vorabbericht. Eine Änderung der Umlage sei aber zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Zur Zeit könnten auch gesunde Unternehmen, die die Voraussetzungen gemäß der Verordnung zur Gaspreisanpassung erfüllten, die Hilfe nutzen. „Angaben zu deren generellen wirtschaftlichen Lage oder beispielsweise der Nachweis einer drohenden Insolvenz zählen nicht zu diesen Voraussetzungen.“ Wirtschaftsminister Robert Habeck will die Nutzung der Umlage durch gesunde Unternehmen prüfen.

01.35 Uhr – Die Hälfte der Deutschen spricht sich wegen der hohen Energiepreise für Steuersenkungen als Entlastung aus. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die Zeitungen der Funke Mediengruppe hervor. Laut einem Vorabbericht forderten 51 Prozent der Befragten weitere Steuersenkungen. 34 Prozent wollten eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets, 32 Prozent eine Ausweitung der Sozialleistungen. Gefragt nach der aktuell größten Sorge angesichts der steigenden Energiepreise gaben 61 Prozent der Teilnehmer an, dass sie fehlende politische Lösungen befürchteten. 

01.01 Uhr – Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil spricht sich für die Einführung einer Übergewinnsteuer auf Krisengewinne großer Unternehmen aus. „Zufallsgewinne von großen Unternehmen können wir an die Menschen mit 1500, 2000 oder 3000 Euro Einkommen umverteilen. Das ist auch eine Frage des sozialen Zusammenhalts in unserer Gesellschaft. Alle müssen ihren Anteil leisten, damit wir gut durch diese herausfordernde Zeit kommen“, sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht. Auch Rentnerinnen und Rentner und Studierende müssten von schnellen weiteren Entlastungen profitieren. Dabei gehe es um strukturelle Veränderungen beim Wohngeld und um weitere Einmalzahlungen. 

Energie-Ticker 27.08.22

Quelle: Reuters

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