Freitag, November 22, 2024
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Börsen vor Powell-Rede ohne Schwung – Uniper stürzen ab

Frankfurt, 25. Aug – Europas Aktienanleger haben sich am Donnerstag nur vorsichtig vorangewagt. „An den Finanzmärkten herrscht eine hohe Nervosität, da die Investoren mit Inflationsbedenken, Sorgen vor einer weiteren Straffung der US-Geldpolitik und Rezessionsängsten zu kämpfen haben“, sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets. Der Dax kletterte um 0,4 Prozent auf 13.271 Zähler, der EuroStoxx50 gewann rund 0,2 Prozent. Angesichts des Notenbankertreffens in Jackson Hole blieben die Investoren an der Wall Street ebenfalls auf der Hut. Die US-Indizes lagen zum Handelsschluss in Europa zwischen 0,1 und 0,8 Prozent im Plus.

Wie Verbraucher und Unternehmen hierzulande unter der Gaskrise leiden, zeigte der Ifo-Geschäftsklimaindex, der im August um 0,2 auf 88,5 Punkte fiel. Das sei zwar ein überraschend geringer Rückgang, „allerdings liegt dieser wichtige Konjunkturindikator bereits im Rezessionsbereich“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer.

BANGER BLICK AUF NOTENBANKEN 

Trotz der Rezessionsgefahren gehen Investoren davon aus, dass im September ein kräftiger Zinsschritt der Europäischen Zentralbank vor der Tür steht. Nur einige Währungshüter der EZB haben auf der Zinssitzung im Juli für eine eher schwache Zinserhöhung argumentiert, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Sitzungsprotokollen hervorgeht. Der Euro notierte kaum verändert bei 0,9964 Dollar, nachdem er zu Wochenbeginn mit 0,9899 Dollar auf den niedrigsten Wert seit 20 Jahren gefallen war. 

Auch die Fed steht im Kampf gegen die Inflation vor weiteren Zinsanhebungen. Mit Spannung warteten die Anleger deswegen vor allem auf die Rede in Jackson Hole von Fed-Chef Jerome Powell am Freitagnachmittag (MESZ). „Die Frage dürfte sein, wie die Notenbanken, vorneweg die Federal Reserve, es schaffen wollen, die Teuerungsrate in die Knie zu zwingen, ohne jedoch die Wirtschaft in eine große Rezession zu schicken“, sagte Christian Henke vom Broker IG.

Vor allem die hohen Energiekosten nähren die Inflationssorgen der Anleger. Auf Achterbahnfahrt ging es am Donnerstag bei den Gaspreisen. Der europäische Future nahm zunächst Kurs auf sein März-Rekordhoch und stieg um bis zu 10,3 Prozent auf 330,80 Euro je Megawattstunde. Anschließend ging es um 27 Prozent nach unten auf 217 Euro. Bangen Blickes schauen die Anleger auf die nächste Woche, da der russische Exporteur Gazprom angekündigt hat, zum Monatsende erneut vorübergehend den Betrieb der Pipeline Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten zu unterbrechen.

Öl der Nordsee-Sorte Brent gab seine Gewinne ebenfalls ab. Ein Fass verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 100,85 Dollar je Fass. Zuvor hatten Spekulationen auf ein verknapptes Angebot die Preise angetrieben. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge zeigt sich die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) offen für weitere Produktionskürzungen.

ENERGESEKTOR ZIEHT AN – UNIPER IM ABSEITS

Energiewerte zählten an den Aktienmärkten zu den Gewinnern. Der europäische Sektorindex zog um 1,2 Prozent an. Für Uniper ging es hingegen rund sieben Prozent abwärts. Händlern zufolge belasteten eine Verkaufsempfehlung der Citigroup sowie Spekulationen, dass die Staatsbank KfW zu einem noch stärkeren Engagement beim angeschlagenen Energiekonzern gezwungen sein könnte. 

Mehr als sieben Prozent abwärts ging es für Norwegian Air Shuttle. Zwar schaffte es die Airline im zweiten Quartal dank der Rücknahme einer Wertminderung netto zurück in die Gewinnzone. Das operative Ergebnis sei allerdings weit hinter den Erwartungen der Anleger zurückgeblieben, sagte Analyst Per Hansen von Nordnet. 

Börsen vor Powell-Rede ohne Schwung – Uniper stürzen ab

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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