Sonntag, November 24, 2024
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Ost-Sparkassen mit Polster für Krise – Einlagen sinken erstmals seit 2012

Berlin, 25. Aug
Die ostdeutschen Sparkassen setzen trotz drohender Rezession auf stabile Geschäfte für 2022. Man erwarte ein Betriebsergebnis vor Bewertung von etwa 1,14 Milliarden Euro, sagte Geschäftsführer Wolfgang Zender vom ostdeutschen Sparkassenverbands (OSV) am Donnerstag in Berlin. Dies sei nur ein kleines Minus von rund 1,3 Millionen Euro oder 0,1 Prozent, aber das fünfte Jahr in Folge mit weniger Gewinn. Die Lage der Sparkassen bleibe in puncto operatives Geschäft, Rentabilität und Eigenkapital gut. „Wir blicken trotz der Eintrübungen optimistisch auf den weiteren Jahresverlauf.“ 

Im ersten Halbjahr sei der Gewinn etwa unverändert gewesen – trotz Folgen des Ukraine-Kriegs und des konjunkturellen Gegenwinds, sagte OSV-Präsident Ludger Weskamp. Die Sparkassen rüsteten sich für einen Abschwung „und legen entsprechende Polster an“. Diese reduzierten zwar das Ergebnis, seien aber eine gute Versicherung für die Zukunft.

Erstmals seit zehn Jahren verbuchten die 43 ostdeutschen Institute sinkende Einlagen – und zwar einen Rückgang um 1,2 Milliarden Euro auf 126,5 Milliarden Euro. Dies könne nicht allein auf die wirtschaftliche Situation zurückgeführt werden, sagte Weskamp. Es sei normal, dass Kundinnen und Kunden im ersten Halbjahr etwa für Urlaub mehr Geld ausgeben. Vorm Hintergrund der hohen Inflation und unsicheren Lage durch die Gaskrise zeige dies aber auch, dass immer mehr Haushalte weniger oder gar nicht mehr sparen könnten. 

Mit Blick auf die eingeläutete Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) wäre eine weitere Erhöhung um 0,50 Prozentpunkte im September ein vernünftiger nächster Schritt zur Normalisierung der Geldpolitik, sagte der OSV-Chef. Als Reaktion auf die höheren Zinsen nehmen die Ost-Sparkassen bis Jahresende wohl Abschreibungen von 824 Millionen Euro auf Wertpapiere im eigenen Bestand vor, hieß es. Diese Wertberichtigungen seien aber meist nur vorübergehender Natur, betonte Zender.

Mit der Zinswende sei das Thema von Negativzinsen – die Sparkassen sprechen hier von Verwahrentgelten – bald kein Thema mehr, erklärte Zender. Erste Sparkassen starteten allmählich damit, wieder positive Zinsen für Festanlagen anzubieten. Für 2022 rechne der OSV insgesamt mit steigenden Zinsüberschüssen, sagte Zender und sprach einem „zarten Pflänzchen“. 

Ost-Sparkassen mit Polster für Krise – Einlagen sinken erstmals seit 2012

Quelle: Reuters

Titelfoto: Symbolfoto

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